Kaisersteinbruch: Unterschied zwischen den Versionen

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An Stelle der Ordensbrüder verwalteten Offiziere das mehr als dreitausend Joch umfassende Gut, das seinen landwirtschaftlichen Charakter nur insofern verlor, indem einige Wald- und Wiesengebiete als Schießplätze verwendet wurden. Die Besitzungen in [[Winden am See]] blieben weiterhin Heiligenkreuzer Stiftsgut und das Patronat der [[Kaisersteinbrucher Kirche]] war auch herausgehoben. Ein zugrunde gerichteter Ort Kaisersteinbruch war übrig geblieben.
An Stelle der Ordensbrüder verwalteten Offiziere das mehr als dreitausend Joch umfassende Gut, das seinen landwirtschaftlichen Charakter nur insofern verlor, indem einige Wald- und Wiesengebiete als Schießplätze verwendet wurden. Die Besitzungen in [[Winden am See]] blieben weiterhin Heiligenkreuzer Stiftsgut und das Patronat der [[Kaisersteinbrucher Kirche]] war auch herausgehoben. Ein zugrunde gerichteter Ort Kaisersteinbruch war übrig geblieben.


===Kriegsgefangenenlager===
===[[Erster Weltkrieg|I. Weltkrieg]] - Kriegsgefangenenlager===
[[Bild:Kaisersteinbrucher Gloriette.JPG|thumb|upright|left|[[Gloriette]], Reiterstatue von Kaiser [[Karl I. (Österreich-Ungarn)|Karl I.]] nicht ausgeführt - Ende der Monarchie]]
[[Bild:Kaisersteinbrucher Gloriette.JPG|thumb|upright|left|[[Gloriette]], Reiterstatue von Kaiser [[Karl I. (Österreich-Ungarn)|Karl I.]] nicht ausgeführt - Ende der Monarchie]]
[[Bild:Stalag XVIIA.jpg|thumb|upright|left|Bronzerelief STALAG XVII A von Alexandru Ciutureanu, 1939-1999]]
Die militärische Geschichte Kaisersteinbruchs begann, im [[Erster Weltkrieg|I. Weltkrieg]] entstand ein [[Kriegsgefangenenlager]] am unteren Ortsende auf der linken Straßenseite. Die Wiener Baufirma Janisch & Schnell errichtete große Holzbaracken, welche zur Unterbringung von 2.000–3.000 Kriegsgefangenen dienten. (Bild der Gloriette)
Die militärische Geschichte Kaisersteinbruchs begann, im [[Erster Weltkrieg|I. Weltkrieg]] entstand ein [[Kriegsgefangenenlager]] am unteren Ortsende auf der linken Straßenseite. Die Wiener Baufirma Janisch & Schnell errichtete große Holzbaracken, welche zur Unterbringung von 2.000–3.000 Kriegsgefangenen dienten. (Bild der Gloriette)


Diese Kriegsgefangenen wurden zur Schottererzeugung im sogenannten ''Blauen Bruch'', dann zur Gewinnung von Unterbausteinen im ''Kavernenbruch'', zur Betonschottergewinnung aus der Leitha, sowie zur Mitarbeit beim eigentlichen Barackenbau verwendet. Außerdem wurde mit diesen Leuten eine über 5km lange und 8m breite neue Straße zwischen Kaisersteinbruch und [[Winden am See]] errichtet (Russenstraße), eine [[Drahtseilbahn]] vom Blauen Bruch bis mitten in das Lager und ein über 4km langes Feldbahngleise vom Bahnhof [[Wilfleinsdorf]] in das Lager Kaisersteinbruch errichtet.  
Diese Kriegsgefangenen wurden zur Schottererzeugung im sogenannten ''Blauen Bruch'', dann zur Gewinnung von Unterbausteinen im ''Kavernenbruch'', zur Betonschottergewinnung aus der Leitha, sowie zur Mitarbeit beim eigentlichen Barackenbau verwendet. Außerdem wurde mit diesen Leuten eine über 5km lange und 8m breite neue Straße zwischen Kaisersteinbruch und [[Winden am See]] errichtet (Russenstraße), eine [[Drahtseilbahn]] vom Blauen Bruch bis mitten in das Lager und ein über 4km langes Feldbahngleise vom Bahnhof [[Wilfleinsdorf]] in das Lager Kaisersteinbruch errichtet.  


1934 im [[Ständestaat]] ein [[Anhaltelager]], damals als Konzentrationslager bezeichnet, und im [[Zweiter Weltkrieg|II. Weltkrieg]] die Absiedlung der Bewohner und Errichtung des [[Liste der Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht|Kriegsgefangenenlagers Stalag XVII A]].
===Anhaltelager===
Ab Januar 1934 wurde ein Teil des hiesigen Militärlagers zu einem [[Anhaltelager]], damals "Konzentrationslager" bezeichnet, für [[Nationalsozialisten]] eingerichtet und am 12. Februar brachte man die im Burgenland verhafteten Vertrauensmänner der [[Sozialdemokratische Partei|sozialdemokratischen]] und [[Kommunistische Partei|kommunistischen Partei]], sowie des [[Gewerkschaftsbund]]es hier unter. Als Wachmannschaft beorderte man Angehörige der [[Vaterländische Front|Vaterländischen Front]] aus dem südlichen Burgenland hierher, welche zu den Gefangenen sehr streng waren, so, dass es gegen diese Methoden häufig zu [[Hungerstreik]]s kam. Die Freiwillige Feuerwehr im Ort musste über Auftrag der Landesregierung im Lager Dienst tun und diese Gefangenen mittels Tragbahre zur ärztlichen Untersuchung und zur [[künstliche Ernährung|künstlichen Ernährung]] bringen. Aus Kaisersteinbruch selbst waren 7 sozialdemokratische Vertrauensmänner in Haft. Im Mai löste man dieses Lager auf und Baracken wurden der Heeresökonomie zur Fohlen-, Kälber- und Schafzucht zur Verfügung gestellt.
 
===[[Zweiter Weltkrieg|II. Weltkrieg]] - Kriegsgefangenenlager===
Absiedlung der Bewohner und Errichtung des [[Liste der Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht|Kriegsgefangenenlagers Stalag XVII A]].
[[Bild:Stalag XVIIA.jpg|thumb|upright|left|Bronzerelief STALAG XVII A von Alexandru Ciutureanu, 1939-1999]]
{{inuse}}


===Aus Ruinen entsteht das neue Kaisersteinbruch===
===Aus Ruinen entsteht das neue Kaisersteinbruch===
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