Kaisersteinbruch: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Schenkung von 1203 wurde den Zisterziensern wiederholt neubestätigt. So von König [[Andreas II. (Ungarn)|Andreas II.]] im Jahre 1208, von König [[Bela IV. (Ungarn)|Bela IV.]] in den Jahren 1230 und 1236. Der [[Tataren|Tatarensturm]] des Jahres 1241 machte die Ansiedlung zu einem Trümmerhaufen. 15 Jahre lag sie öde und verlassen und wurde erst nach einer 38 Jahre währenden Arbeit aufgebaut. König [[Stephan V. (Ungarn)|Stephan V.]]  bestätigte den Zisterziensern hierauf den Besitz im Jahre 1270, König [[Ladislaus IV. (Ungarn)|Ladislaus IV.]] anno 1272. Auch [[Liste der Grafen und Herzöge von Anjou|König Karl Robert]] aus dem neuen Hause der [[Anjou]] erneuerte 1317 die Rechte und Freiheiten der Niederlassung.  
Die Schenkung von 1203 wurde den Zisterziensern wiederholt neubestätigt. So von König [[Andreas II. (Ungarn)|Andreas II.]] im Jahre 1208, von König [[Bela IV. (Ungarn)|Bela IV.]] in den Jahren 1230 und 1236. Der [[Tataren|Tatarensturm]] des Jahres 1241 machte die Ansiedlung zu einem Trümmerhaufen. 15 Jahre lag sie öde und verlassen und wurde erst nach einer 38 Jahre währenden Arbeit aufgebaut. König [[Stephan V. (Ungarn)|Stephan V.]]  bestätigte den Zisterziensern hierauf den Besitz im Jahre 1270, König [[Ladislaus IV. (Ungarn)|Ladislaus IV.]] anno 1272. Auch [[Liste der Grafen und Herzöge von Anjou|König Karl Robert]] aus dem neuen Hause der [[Anjou]] erneuerte 1317 die Rechte und Freiheiten der Niederlassung.  
Nach der Zerstörung des Königshofes durch die [[Erste Türkenbelagerung|Türken]] im Jahre 1529 verpfändete Abt Johann V. 1531 das Gut auf 50 Jahre. In dieser Zeit verfiel die Niederlassung bis auf eine Kirchenruine. 1937 ist das letzte gotische Fenster des Öden Klosters eingestürzt.
Nach der Zerstörung des Königshofes durch die [[Erste Türkenbelagerung|Türken]] im Jahre 1529 verpfändete Abt Johann V. 1531 das Gut auf 50 Jahre. In dieser Zeit verfiel die Niederlassung bis auf eine Kirchenruine. 1937 ist das letzte gotische Fenster des Öden Klosters eingestürzt.
[[Bild:Heiligenkreuz Schwurhand.JPG|thumb|upright|Schwurhand der Heiligenkreuzer]]
;Experiment Steinmetzbruderschaft-Stift Heiligenkreuz
Am 13. Juni 1576, beim Bau von [[Schloss Neugebäude]], wurde ''der neue Steinbruch am Leythaberg'' erstmals urkundlich erwähnt.


===Eigenständige Viertellade, incorporiert Winden und Sommerein===
===Eigenständige Viertellade, incorporiert Winden und Sommerein===
1617 erhielt die [[Steinmetzbruderschaft|Bruderschaft]] der Kaisersteinbrucher Meister den Status einer [[Zunftlade|Viertellade]], die der Hauptlade in [[Wiener Neustadt]] zugeordnet war. Das kaiserliche Privileg der  [[Handwerksordnung]] regelte das Zusammenleben. Vor allem die regelmäßig stattfindenden [[Zunfttruhe|Zusammenkünfte]] waren ein Ärgernis für die Herrschaft, das Stift Heiligenkreuz. Denn - diese [[Magistri Comacini|italienischen Meister]] waren einzig dem [[Römisch-deutscher Kaiser|Römischen Kaiser]] untertan. Sie stellten sich unter den Schutz des obersten Landesherrn als Vertreter Gottes auf Erden, keinesfalls einer anderen Instanz wie dem Abt des Stift Heiligenkreuz.
[[Bild:Heiligenkreuz Schwurhand.JPG|thumb|upright|Schwurhand der Heiligenkreuzer]]
Am 13. Juni 1576, beim Bau von [[Schloss Neugebäude]], wurde ''der neue Steinbruch am Leythaberg'' erstmals urkundlich erwähnt. 1617 erhielt die [[Steinmetzbruderschaft|Bruderschaft]] der Kaisersteinbrucher Meister den Status einer [[Zunftlade|Viertellade]], die der Hauptlade in [[Wiener Neustadt]] zugeordnet war. Das kaiserliche Privileg der  [[Handwerksordnung]] regelte das Zusammenleben. Vor allem die regelmäßig stattfindenden [[Zunfttruhe|Zusammenkünfte]] waren ein Ärgernis für die Herrschaft, das Stift Heiligenkreuz. Denn - diese [[Magistri Comacini|italienischen Meister]] waren einzig dem [[Römisch-deutscher Kaiser|Römischen Kaiser]] untertan. Sie stellten sich unter den Schutz des obersten Landesherrn als Vertreter Gottes auf Erden, keinesfalls einer anderen Instanz wie dem Abt des Stift Heiligenkreuz.


Der so genannte ''Adlerstreit'' um die Anbringung des Kaiseradlers im Ort und auf dem Kirchturm gipfelte 1652 bei der Kirchweihe. Eine vom Abt eingesetzte Kommission tagte daraufhin - ohne Kenntnis und Mitwirkung der Kaisersteinbrucher Meister - um sämtliche Forderungen des Abtes zu erfüllen. Die Bewohner, nun Untertanen des Stiftes Heiligenkreuz, und zum Gehorsam verpflichtet, hatten für Steinbrüche, Haus- und Gartengrundstücke Pacht zu zahlen.
Der so genannte ''Adlerstreit'' um die Anbringung des Kaiseradlers im Ort und auf dem Kirchturm gipfelte 1652 bei der Kirchweihe. Eine vom Abt eingesetzte Kommission tagte daraufhin - ohne Kenntnis und Mitwirkung der Kaisersteinbrucher Meister - um sämtliche Forderungen des Abtes zu erfüllen. Die Bewohner, nun Untertanen des Stiftes Heiligenkreuz, und zum Gehorsam verpflichtet, hatten für Steinbrüche, Haus- und Gartengrundstücke Pacht zu zahlen.
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== Steinbrüche ==
== Steinbrüche ==
[[Bild:Fortification gravure. legendee.jpeg|thumb|left|upright|Idealbild der italienischen [[Manier]] des [[Fachbegriffe Festungsbau|Festungsbaus]] mit einer Katze (Kavalier), Ravelin, Bastei hinten Gedeckter Weg mit Waffenplatz und Palisaden vor dem Glacis]]
[[Bild:Hausbruch_Kaisersteinbruch.jpg|thumb|left|Hausbruch, Nordwand, mit härtestem Kaiserstein. Zur besseren Einschätzung der Dimensionen - in der Mitte stehen zwei Personen]]
[[Bild:Hausbruch_Kaisersteinbruch.jpg|thumb|left|Hausbruch, Nordwand, mit härtestem Kaiserstein. Zur besseren Einschätzung der Dimensionen - in der Mitte stehen zwei Personen]]
Die Ausgrabung des römischen Gutshofs, Grabsteine, u.a. im Schloss Königshof, bezeugen, dass bereits die Römer hier Steine gebrochen und bearbeitet haben. Besonderes Beispiel ist der ''Grabstein des Titus Calidius Severus'' in der Antikensammlung des [[Kunsthistorisches Museum Wien|KHM]] in Wien.  
Die Ausgrabung des römischen Gutshofs, Grabsteine, u.a. im Schloss Königshof, bezeugen, dass bereits die Römer hier Steine gebrochen und bearbeitet haben. Besonderes Beispiel ist der ''Grabstein des Titus Calidius Severus'' in der Antikensammlung des [[Kunsthistorisches Museum Wien|KHM]] in Wien.  
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[[Bild:Schweizer.jpg|thumb|left|upright|Schweizerhof-Brunnen, 1552, Wappenadler von Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl V.]]]]
[[Bild:Schweizer.jpg|thumb|left|upright|Schweizerhof-Brunnen, 1552, Wappenadler von Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl V.]]]]
[[Bild:Ballhaus Stufe.JPG|thumb|left|upright|Kaiserstein-Stufe mit blauen Einsprengungen]]
[[Bild:Ballhaus Stufe.JPG|thumb|left|upright|Kaiserstein-Stufe mit blauen Einsprengungen]]
[[Bild:Kai - Ringstraße.jpg|thumb|upright|left|Formen der [[Wiener Ringstraße]], [[Relief (Kunst)|Kaiserstein-Relief]] von A. Ciutureanu]]
Als [[Magistri Comacini|Meister]] sind überliefert: [[Antonius Gardesoni]] vor 1560 bis nach 1590, Antonius Pozzo 1560-, Bartholomäus Pethan 1560-, Antonius Solari †1586, [[Pietro Solari]] 1587-, Elias Payos 1590, [[Alexius Payos]] †1591, Augustin Rigobello 1592-, Vinzenz Schmidl †1596.
Als [[Magistri Comacini|Meister]] sind überliefert: [[Antonius Gardesoni]] vor 1560 bis nach 1590, Antonius Pozzo 1560-, Bartholomäus Pethan 1560-, Antonius Solari †1586, [[Pietro Solari]] 1587-, Elias Payos 1590, [[Alexius Payos]] †1591, Augustin Rigobello 1592-, Vinzenz Schmidl †1596.


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