Breyda Tursin: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Pfarrkirche und Karner in Friedersbach S 2016.jpg|thumb|Die Pfarrkirche in Friedersbach, der Breyda eine Stiftung machte, heute]]
[[File:Pfarrkirche und Karner in Friedersbach S 2016.jpg|thumb|Die Pfarrkirche in Friedersbach, der Breyda eine Stiftung machte, heute]]
'''Breyda''', auch '''Brigida''' Tursin zu Lichtenfels''' (* im 13. oder 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, nach 1333) war eine Adelige des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Als Witwe führte sie einige Zeit die Geschäfte der [[Tursen|Tursen von Lichtenfels]].
'''Breyda''', auch '''Brigida Tursin zu Lichtenfels''' (* im 13. oder 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, nach 1333 und vor 1335, an einem [[9. Mai]])<ref group="A">Angaben zum ungefähren Geburts- und Sterbedatum nach [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 165</ref> war eine Adelige des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Als Witwe führte sie einige Zeit die Geschäfte der [[Tursen|Tursen von Lichtenfels]].


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Breydas Herkunft ist nicht eindeutig geklärt. Es wird vermutet, das sie aus der Familie der [[Maissauer]] war. Indizien dafür finden sich in der Verkaufsurkunde vom 20. Dezember 1308, wo [[Stephan I. von Maissau|Stephan (I.) von Maissau]], der als Siegler aufscheint, als Onkel bezeichnet wird. Hinzu kommt noch, dass Breyda bei diesem Verkaufsgeschäft ihres Ehemannes ausdrücklich mit diesem genannt wird und die Anteile, welche dieser an der Burg in [[Krumau am Kamp|Krumau]] besaß aus ihrem Besitz stammten. Die Herrschaft Krumau war damals im landesfürstlichen Pfandbesitz der Familie der Maissauer.<ref name ="Sigmund138m51">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 138, mit Fußnote 51</ref>
Breydas Herkunft ist nicht eindeutig geklärt. Es wird vermutet, das sie aus der Familie der [[Maissauer]] war. Indizien dafür finden sich in der Verkaufsurkunde vom 20. Dezember 1308, wo [[Stephan I. von Maissau|Stephan (I.) von Maissau]], der als Siegler aufscheint, als Onkel bezeichnet wird. Hinzu kommt noch, dass Breyda bei diesem Verkaufsgeschäft ihres Ehemannes ausdrücklich mit diesem genannt wird und die Anteile, welche dieser an der Burg in [[Krumau am Kamp|Krumau]] besaß, offensichtlich aus ihrem Besitz stammten. Die Herrschaft Krumau war damals im landesfürstlichen Pfandbesitz der Familie der Maissauer.<ref name ="Sigmund138m51">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 138, mit Fußnote 51</ref>


Verheiratet war Breyda mit [[Reinprecht I. von Lichtenfels|Reinprecht (I.) Turse von Lichtenfels]] († um 1333/35). Aus dieser Ehe sind mehrere Kinder belegt:<ref>vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 153f. und S. 200</ref>
Verheiratet war Breyda mit [[Reinprecht I. von Lichtenfels|Reinprecht (I.) Turse von Lichtenfels]] († um 1333). Aus dieser Ehe sind mehrere Kinder belegt:<ref>vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 153f. und S. 200</ref>
* Hadmar (II.) Turse von Lichtenfels, genannt 1331 und 1333
* Hadmar (II.) Turse von Lichtenfels, genannt 1331 und 1333
* Katharina Tursin von Lichtenfels, genannt 1308 ∞ (1. Ehe) mit Reinpert von Marchperg; ∞ (2. Ehe) mit Hermann von Wolfgersdorf († nach 1348)
* Katharina Tursin von Lichtenfels, genannt 1308 ∞ (1. Ehe) mit Reinpert von Marchperg; ∞ (2. Ehe) mit Hermann von Wolfgersdorf († nach 1348)
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== Leben ==
== Leben ==
Nach dem Tod ihres Ehemannes dürfte Breyda die Führung der Familiengeschäfte übernommen haben. 1333 stimmte sie einer Seelgerätstiftung zu, welche ein "Ernst der Chremser" der [[w:Pfarrkirche Friedersbach|Kirche in Friedersbach]] (heute Teil der Gemeinde [[Zwettl-Niederösterreich|Zwettl]]) spendete, mit deren Patronatsrechten die Tursen von Lichtenfels belehnt waren. Einige Monate später, kurz bevor die [[Burg Lichtenfels|Herrschaft Lichtenfels]] zur Gänze verkauft wurde, stiftete sie der Kirche in Friedersbach noch einen Altar zu Ehren der "zehntausend Ritter und elftausend Jungfrauen", der nicht erhalten ist, sowie ein "Anniversarium" für den 21. Juni im Gedenken an ihre Familie.<ref name ="Sigmund54">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 54</ref> Anders als ihr Verwandter [[Hugo III. von Lichtenfels|Hugo (III.) Turs von Lichtenfels]] († um 1335) und dessen Sohn Ulrich, die ihre Anteile an der Burg und Herrschaft Lichtenfels bereits 1331 an ihren Cousin Jans den Tursen von Rauheneck und dessen Ehefrau Katharina verkauft hatten, hatte Breyda offensichtlich nicht die Absicht, die Anteile, welche ihr Familienzweig an der Burg und Herrschaft Lichtenfels besaß, ebenfalls zu verkaufen. 1335, als [[Jans von Kapellen|Johann von Kapellen]] die gesamte Burg und Herrschaft Lichtenfels durch Kauf erwarb, dürfte sie nicht mehr gelebt haben.<ref name ="Sigmund148">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 148</ref> Mit den Besitzungen, die ihr Familienzweig von der Familie der Sonnberger geerbt hatte, gelangte ihre und Reinprechts Kinder im [[Weinviertel]] zu neuen Wohlstand.<ref>vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 147f.</ref>
Nach dem Tod ihres Ehemannes dürfte Breyda die Führung der Familiengeschäfte übernommen haben. 1333 stimmte sie einer Seelgerätstiftung zu, welche ein "Ernst der Chremser" der [[w:Pfarrkirche Friedersbach|Kirche in Friedersbach]] (heute Teil der Gemeinde [[Zwettl-Niederösterreich|Zwettl]]) spendete, mit deren Patronatsrechten die Tursen von Lichtenfels belehnt waren. Einige Monate später, kurz bevor die [[Burg Lichtenfels|Herrschaft Lichtenfels]] zur Gänze verkauft wurde, stiftete sie der Kirche in Friedersbach noch einen Altar zu Ehren der "zehntausend Ritter und elftausend Jungfrauen", der nicht erhalten ist, sowie ein "Anniversarium" für den 21. Juni im Gedenken an ihre Familie.<ref name ="Sigmund54">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 54</ref> Anders als ihr Verwandter [[Hugo III. von Lichtenfels|Hugo (III.) Turs von Lichtenfels]] († um 1335) und dessen Sohn Ulrich, die ihre Anteile an der Burg und Herrschaft Lichtenfels bereits 1331 an ihren Cousin Jans den Tursen von Rauheneck und dessen Ehefrau Katharina verkauft hatten, hatte Breyda offensichtlich nicht die Absicht, die Anteile, welche ihr Familienzweig an der Burg und Herrschaft Lichtenfels besaß, ebenfalls zu verkaufen. 1335, als [[Jans von Kapellen|Johann von Kapellen]] die gesamte Burg und Herrschaft Lichtenfels durch Kauf erwarb, dürfte sie nicht mehr gelebt haben.<ref name ="Sigmund148">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 148</ref> Mit den Besitzungen, die ihr Familienzweig von der [[w:Sonnberger (Adelsgeschlecht)|Familie der Sunnberger (Sonnberger)]] geerbt hatte, gelangte ihre und Reinprechts Kinder im [[Weinviertel]] zu neuen Wohlstand.<ref>vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 147f.</ref>
 
Breyda wurde vielleicht im  [[Minoritenkloster (Wien 1)|Wiener Minoritenkloster]] beigesetzt., in dessen Nekrologium sie genannt ist.<ref name ="Sigmund165">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 165</ref>  


== Literatur ==
== Literatur ==
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