Hans I. von Neitberg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Hans (I.) von Neitberg war um 1354 Pfarrer von [[Hartberg]], wurde aber erst am 21. September 1359 zum Priester geweiht. Er studierte einige Jahre das kanonische Recht an der Universität von [[w:Padua|Padua]]. Durch die Vermittlung von Erzbischof Pilgrim (II.) von Salzburg erhielt er 1366 ein Kanonikat in [[w:Passau|Passau]] und wurde 1371 Pfarrer von [[w:Laufen|Laufen]]. Nach dem Tod von [[w:Ulrich von Weißeneck|Bischof Ulrich (III.) von Seckau]] († 1372) wurde er von Erzbischof Pilgrim (II.) zu dessen Nachfolger ernannt. Als der Papst in [[w:Avignon|Avignon]] diese Ernennung nicht absegnete, sondern einen anderen Kleriker, [[w:Augustin Münzmeister von Breisach|Augustin Münzmeister von Breisach]] († 1380), als Bischof von Seckau einsetzte, versuchten Hans (I.) von Neitberg und der Erzbischof Pilgerim (II.) dies mit Gewalt zu verhindern, indem sie päpstliche Gesandte gefangen setzen ließen und deren Briefe, die für die Seckauer Kirche bestimmt waren, beschlagnahmten. Dabei wurde Hans (I.) von seinen Brüdern [[Heinrich II. von Neitberg|Heinrich]] († um 1394) und [[Gotthard von Neitberg|Gotthard]] († um 1394) wesentlich unterstützt. Nachdem sich Erzbischof Pilgrim (II.) 1373 genötigt sah, die päpstliche Entscheidung zu akzeptieren, musste Hans (I.) und seine Brüder ebenfalls einlenken und waren genötigt Wiedergutmachung zu leisten.<ref name ="Posch418"/>
Hans (I.) von Neitberg war um 1354 Pfarrer von [[Hartberg]], wurde aber erst am 21. September 1359 zum Priester geweiht. Er studierte einige Jahre das kanonische Recht an der Universität von [[w:Padua|Padua]]. Durch die Vermittlung von Erzbischof Pilgrim (II.) von Salzburg erhielt er 1366 ein Kanonikat in [[w:Passau|Passau]] und wurde 1371 Pfarrer von [[w:Laufen|Laufen]]. Nach dem Tod von [[w:Ulrich von Weißeneck|Bischof Ulrich (III.) von Seckau]] († 1372) wurde er von Erzbischof Pilgrim (II.) zu dessen Nachfolger ernannt. Als der Papst in [[w:Avignon|Avignon]] diese Ernennung nicht absegnete, sondern einen anderen Kleriker, [[w:Augustin Münzmeister von Breisach|Augustin Münzmeister von Breisach]] († 1380), als Bischof von Seckau einsetzte, versuchten Hans (I.) von Neitberg und der Erzbischof Pilgrim (II.) dies mit Gewalt zu verhindern, indem sie päpstliche Gesandte gefangen setzen ließen und deren Briefe, die für die Seckauer Kirche bestimmt waren, beschlagnahmten. Dabei wurde Hans (I.) von seinen Brüdern [[Heinrich II. von Neitberg|Heinrich]] († um 1394) und [[Gotthard von Neitberg|Gotthard]] († um 1394) wesentlich unterstützt. Nachdem sich Erzbischof Pilgrim (II.) 1373 genötigt sah, die päpstliche Entscheidung zu akzeptieren, musste Hans (I.) und seine Brüder ebenfalls einlenken und waren genötigt Wiedergutmachung zu leisten.<ref name ="Posch418"/>


Erzbischof Pilgrim (II.) versuchte 1376 vergebens, Hans von Neitberg als [[w:Hochstift Gurk|Bischof von Gurk]] einzusetzen. Nach dem Tod von Bischof Augustin von Seckau setzte er ihn schließlich als dessen Nachfolger durch.<ref name ="Posch418"/>Am 14. April 1380 erhielt Hans von Neitberg die Bischofsweihe in [[Salzburg]].<ref>vgl. [[w:Fritz Posch|Fritz Posch]]: ''Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 418f.</ref> Als Bischof von Seckau nahm Hans von Neitberg seinen Sitz meistens auf der Burg von [[Leibnitz]], die unter ihm wesentlich ausgebaut wurde. Er entfaltete im Stift Seckau zusätzlich eine rege Bautätigkeit, es gelang ihm aber auch die Schulden, die ihm sein Vorgänger hinterlassen hatte, zu tilgen. Er galt als großer Bücherfreund, und ihm wurde auch die Abfassung der ältesten Bischofschronik von Seckau zugeschrieben. In seine letzten Lebensjahren körperlich schwer angeschlagen, wurde er mit päpstlicher Zustimmung von einem Koadjutor, Friedrich von Perneck († 1414), unterstützt, der ihm als Bischof von Seckau nach seinem Tod nachfolgte.<ref name ="Posch419">vgl. [[w:Fritz Posch|Fritz Posch]]: ''Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 419</ref>
Erzbischof Pilgrim (II.) versuchte 1376 vergebens, Hans von Neitberg als [[w:Hochstift Gurk|Bischof von Gurk]] einzusetzen. Nach dem Tod von Bischof Augustin von Seckau setzte er ihn schließlich als dessen Nachfolger durch.<ref name ="Posch418"/>Am 14. April 1380 erhielt Hans von Neitberg die Bischofsweihe in [[Salzburg]].<ref>vgl. [[w:Fritz Posch|Fritz Posch]]: ''Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 418f.</ref> Als Bischof von Seckau nahm Hans von Neitberg seinen Sitz meistens auf der Burg von [[Leibnitz]], die unter ihm wesentlich ausgebaut wurde. Er entfaltete im Stift Seckau zusätzlich eine rege Bautätigkeit, es gelang ihm aber auch die Schulden, die ihm sein Vorgänger hinterlassen hatte, zu tilgen. Er galt als großer Bücherfreund, und ihm wurde auch die Abfassung der ältesten Bischofschronik von Seckau zugeschrieben. In seine letzten Lebensjahren körperlich schwer angeschlagen, wurde er mit päpstlicher Zustimmung von einem Koadjutor, Friedrich von Perneck († 1414), unterstützt, der ihm als Bischof von Seckau nach seinem Tod nachfolgte.<ref name ="Posch419">vgl. [[w:Fritz Posch|Fritz Posch]]: ''Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), 1977, S. 419</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[w:Fritz Posch|Fritz Posch]]: ''Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), seine steirischen und österreichischen Besitzungen und seine Beziehungen zum Kloster Lilienfeld''. In: [[w:Herwig Ebner|Herwig Ebner]] (Hrsg.): ''Festschrift für [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz, 1977. ISBN 3-201-01040-5. S. 409-442
* [[w:Fritz Posch|Fritz Posch]]: ''Das steirische Ministerialengeschlecht der Nitberg-Neitberg (Neuberg), seine steirischen und österreichischen Besitzungen und seine Beziehungen zum Kloster Lilienfeld''. In: [[w:Herwig Ebner|Herwig Ebner]] (Hrsg.): ''Festschrift für [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz, 1977. ISBN 3-201-01040-5. S. 409-442''


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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