Adolf Kaipel im Zweiten Weltkrieg: Unterschied zwischen den Versionen

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Für die 44. Infanterie-Division begann der Westfeldzug erst am [[13. Mai]] als die Einheiten in Güterzüge verladen und nach [[w:Koblenz|Koblenz]] verfrachtet wurden. Dort erfolge am [[15. Mai]] die Ausladung, während zur gleichen Zeit weiter im Westen deutsche Panzer den feldzugsentscheidenden Durchbruch bei [[w:Sedan|Sedan]] erzielten. Die 44. Infanterie-Division reihte sich nun in das endlose Marschband deutsche Infanterie-Divisionen ein, welche den Panzer-Divisionen folgte. Es folgten nun Gewaltmärsche von 40 bis 60 km pro Tag bis man das vorläufige Marschziel erreichte. Nachdem die motorisierten Teile des Feindes in Belgien geschlagen und über das Schlupfloch [[w:Schlacht von Dünkirchen|Dünkirchen]] entkommen konnten, stellten sich die deutschen Divisionen bereit, um in [[w:Westfeldzug#Fall Rot|Frankreich einzufallen]].
Für die 44. Infanterie-Division begann der Westfeldzug erst am [[13. Mai]] als die Einheiten in Güterzüge verladen und nach [[w:Koblenz|Koblenz]] verfrachtet wurden. Dort erfolge am [[15. Mai]] die Ausladung, während zur gleichen Zeit weiter im Westen deutsche Panzer den feldzugsentscheidenden Durchbruch bei [[w:Sedan|Sedan]] erzielten. Die 44. Infanterie-Division reihte sich nun in das endlose Marschband deutsche Infanterie-Divisionen ein, welche den Panzer-Divisionen folgte. Es folgten nun Gewaltmärsche von 40 bis 60 km pro Tag bis man das vorläufige Marschziel erreichte. Nachdem die motorisierten Teile des Feindes in Belgien geschlagen und über das Schlupfloch [[w:Schlacht von Dünkirchen|Dünkirchen]] entkommen konnten, stellten sich die deutschen Divisionen bereit, um in [[w:Westfeldzug#Fall Rot|Frankreich einzufallen]].
Obwohl der Feldzug strategisch schon entschieden war, folgten nun blutige Kämpfe gegen Einheiten der französischen Armee. Vor allem der Durchbruch durch die französischen Stellungen kostete viel Blut, während die anschließende Verfolgung quer durch Frankreich mit vergleichsmäßigen geringen Verlusten bezahlt werden musste. Insgesamt verloren 500 Männer der 44. ID in Frankreich ihr Leben, 1000 wurden verwundet. Adolf Kaipel machte nicht den ganzen Feldzug mit, weil er aufgrund einer Marschverletzung in ein Lazarett musste. Die nachfolgenden Briefe von Adolf spiegeln die Anstrengungen dieser Tage wider:
{{Zitat|Liebe Mutter!
Am Muttertag denkt besonders weit im Feindesland Dein liebes Kind an Dich. So gerne wäre ich an diesem großen Tag bei Dir, an dem mir auch das Leben von Dir, liebe Mutter, geschenkt wurde. Weit blicken meine Augen in das Feindesland und müde bin ich schon von allem. Wir haben nun wieder große Strapazen, am Tage 40 bis 60 Kilometer, zu erdulden. Den ganzen Tag Durst, ach wie oft denke ich an Dich, an Deine sorgenden Hände.
Liebe Mutter, wenn Du mir einmal ein Paket schickst, so bitte ich Dich um Zitronade. Hans hat in seinem Geschäft immer welche gehabt, vielleicht ist noch ein Vorrat.
Außer Müdigkeit und großen Durst geht es mir noch ganz gut. Arbeitet der Vater noch immer? Es geht sich schlecht mit dem Schreiben aus. 
Lasse alle herzlich grüßen. Aus dem Feindesland in treuen Gedanken 
Dein Adolf.   
Im Feldquartier auf hartem Stein
streck ich die müden Glieder,
und sende in die Welt hinein
den Liebsten meine Lieder.
                                  Adolf }}
{{Zitat|Liebe Mutter!
Vor allem die herzlichsten Grüße und ich wünsche allen Gesundheit, was ich Gott sei Dank noch bin. Wir haben endlich nach endlosen Marsch am Nachmittag frei. Trotzdem es wohl nicht zu verdenken wäre, und ich es mir von der notdürftigen Rest absparen muß, werde ich es, liebe Mutter, nie unterlassen Dir zu schreiben. Diese Tage waren für uns eine größere Anstrengung als in Polen. Manchmal waren wir so fertig, daß wir keinen Schritt weiterkonnten. Unter 45 Kilometer wurden wir niemals fertig, und das steigerte sich jeden zweiten Tag bis 64 oder 68 Kilometer. Unsere Augen erblickten Luxemburgs, Belgiens und Frankreichs Auen. Und gerne will ich alles mitmachen und Du, liebe Mutter, sollst nicht viele Sorgen auf Dich laden. 
In dieser Gegend sind die Einwohner alle, bis auf einige die geblieben sind, mit dem französischen Militär zurückgegangen und haben Hab und Gut zurückgelassen. Schweine, Kühe und Pferde sind in Massenherden im Grünen. Es gibt hier eine ausgezeichnete Rinderzucht. Am liebsten möchte ich gleich mit zehn bis zwanzig nach Hause fahren, doch für uns ist das alles unzugänglich. Für uns heißt es nur vorwärts. Wir dürfen nicht die Rosen pflücken, die am Wege blühen. Sedan hatten wir dieser Tage links liegen gelassen.
Wenn wir wieder einmal zusammenkommen, dann kann ich Euch viel erzählen. So stark die Maginotlinie auch gebaut war, für den Willen des Führers war sie doch kein Hindernis. 
Ihr werdet jetzt viel Arbeit haben, wenn doch der Samuel zu Hause wäre. Vielleicht erhört der liebe Gott unsere Bitte, daß wir bald alle in unsere Heimat einkehren dürfen. Was macht der Vater? Arbeitet er noch immer, was ich wohl glaube. Schreibt mir einmal, habe noch nichts von Euch gehört. Glaub mir, liebe Mutter, Samuel tut mir leid. Wollte gerne für ihn alles übernehmen. 
Grüße mir, liebe Mutter, alle von mir. Vater soll fleißig arbeiten. Er soll denken, daß seine Kinder unter größter Gefahr ihren Dienst tun müssen. 
Nochmals herzliche Grüße aus der weiten Ferne. Bleib stark, liebe Mutter, der liebe Gott verläßt uns nicht.
Dein Adolf}}
Zitat|Meine Lieben!
Komme wieder dazu Euch aus der Ferne herzliche Grüße zu senden. Bin mit meiner Verletzung in ein Lazarett nach Eben Ezer gekommen. Nach Aussage des Arztes werde ich bald wieder kuriert sein. Nur den großen Zehennagel ließ ich in Frankreich. Und noch dazu meine Haare, denn ich bin glatt rasiert wie ein Gefangener. Ich habe von Frankreich bis hier acht Tage gebraucht.
Habe nun ein schönes Stück Land gesehen. Ein Land wie Luxemburg, das ist bestimmt in Ordnung so schön und rein. Auch Belgien ist ganz schön, nur wurde viel zerstört. Alle Brücken wurden ein Opfer sowie viele Häuser, fast schlimmer als in Polen.
Man kann fast sagen, dem Führer hat uns Gott gesandt. Alles was sich seinem Willen entgegenstellt, wird dem Erdboden gleichgemacht. Die großen Festungen Frankreichs sind entweder fluchtartig vom Feind geräumt worden oder nur noch ein Trümmerhaufen. Die Somme, ein Fluß der zum Kanal fließt, war im Weltkrieg ein großes Schlachtfeld. Friedhof an Friedhof reihen sich.
Und nun zum Schluß sollte es Kirschen geben, dann, liebe Mutter, legt welche ein. Heuer gibt es ein schönes Wiedersehen mit dem Frieden.
Herzliche Grüße mit einem Sieg Heil.
Euer Adolf. }}     


Frau Hirschberg schrieb an Adolf Kaipels Verwandten am [[14. Mai]] einen Brief in dem sie über den Aufbruch in den neuen Krieg von Adolf berichtete:
Frau Hirschberg schrieb an Adolf Kaipels Verwandten am [[14. Mai]] einen Brief in dem sie über den Aufbruch in den neuen Krieg von Adolf berichtete:
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