Otto II. von Plain: Unterschied zwischen den Versionen

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Als [[Gertrud von Österreich und Steier|Herzogin Gertrud]] und ihr Ehemann [[Hermann von Baden|Hermann]] um 1248/50 versuchten, ihre Herrschaft über die Herzogtümer Österreich und Steier zu behaupten, verhielten sich Otto und sein Bruder Konrad wohlwollend neutral, wofür sie Gegenleistungen einforderten.<ref>vgl. [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]]: ''Landesfürst und Adel - Österreichs Werden''. In: [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - Maximilian Weltin (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1,  S. 255f.</ref> Wenig später schlossen sich die Brüder dem Markgrafen [[Ottokar]] von Mähren an, der nach den Tod seines Vaters auch böhmischer König wurde.<ref name ="Weltin256">vgl. [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]]: ''Landesfürst und Adel - Österreichs Werden''. In: [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - Maximilian Weltin (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1,  S. 256</ref> Zuvor hatte Graf Otto von Plain den böhmischen König [[w:Wenzel I. (Böhmen)|Wenzel I.]] († 1253), Ottokars Vater, im Konflikt mit seinem Sohn Ottokar unterstützt und für diesen 1249, gemeinsam mit anderen österreichischen Ministerialen<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref>, die Stadt [[w:Znaim|Znaim]] erobert, welche zu dieser Zeit bereits unter der Herrschaft von Ottokar stand.<ref name ="Österr.Geschichte244">vgl. Dopsch-Brunner-Weltin: ''Österreichische Geschichte 1122–1278'', 1999, S. 444</ref>  
Als [[Gertrud von Österreich und Steier|Herzogin Gertrud]] und ihr Ehemann [[Hermann von Baden|Hermann]] um 1248/50 versuchten, ihre Herrschaft über die Herzogtümer Österreich und Steier zu behaupten, verhielten sich Otto und sein Bruder Konrad wohlwollend neutral, wofür sie Gegenleistungen einforderten.<ref>vgl. [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]]: ''Landesfürst und Adel - Österreichs Werden''. In: [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - Maximilian Weltin (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1,  S. 255f.</ref> Wenig später schlossen sich die Brüder dem Markgrafen [[Ottokar]] von Mähren an, der nach den Tod seines Vaters auch böhmischer König wurde.<ref name ="Weltin256">vgl. [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]]: ''Landesfürst und Adel - Österreichs Werden''. In: [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - Maximilian Weltin (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1,  S. 256</ref> Zuvor hatte Graf Otto von Plain den böhmischen König [[w:Wenzel I. (Böhmen)|Wenzel I.]] († 1253), Ottokars Vater, im Konflikt mit seinem Sohn Ottokar unterstützt und für diesen 1249, gemeinsam mit anderen österreichischen Ministerialen<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref>, die Stadt [[w:Znaim|Znaim]] erobert, welche zu dieser Zeit bereits unter der Herrschaft von Ottokar stand.<ref name ="Österr.Geschichte244">vgl. Dopsch-Brunner-Weltin: ''Österreichische Geschichte 1122–1278'', 1999, S. 444</ref>  


Im Sommer 1259 unterstützte Graf Otto (II.) mit einem kleinen Kontigent im Auftrag von König Ottokar die steirischen Ministerialen im Kampf gegen den [[w:Königreich Ungarn|ungarischen König]] [[w:Stephan V. (Ungarn)|Stephan (V.)]] († 1272), als dieser als Herzog von Steier einen Angriff auf das [[Herzogtum Kärnten]] unternahm.<ref>vgl. Dopsch-Brunner-Weltin: ''Österreichische Geschichte 1122–1278'', 1999, S. 453f.</ref> Als König Ottokar im Spätwinter 1260 mit der Übernahme der Herrschaft über das Herzogtum Steier begann, kam es im März zu einem erneuten Krieg mit König Stephan und [[w:Béla IV. (Ungarn)|König Bela (IV.)]] († 1270), seinem Vater. Aufgrund einer Trockenheit wurde jedoch bald ein Waffenstillstand geschlossen, der bis 24. Juni 1260 befristet war. In diesem Krieg leiteten Graf Otto (II.) und sein Bruder Konrad (III.) den Aufmarsch der österreichischen und steirischen  Verbände bei [[Staatz]]. Der ausdrückliche Befehl von König Ottokar, mit ihren Truppen seine Ankunft innerhalb der gut befestigten Stadt [[Laa]] abzuwarten, blieb unbeachtet, vielleicht, weil in der Stadt zu wenig Platz war. Stattdessen befand sich das Lager auf freien Feld. Am 26. Juni 1260 gerieten Otto und sein Bruder mit ihren Truppen in einen Hinterhalt der ungarischen und kumanischen Truppen, wo sie gemeinsam mit einigen weiteren bedeutenden Adligen des Herzogtums Österreich, darunter [[Kadold#Herkunft und Familie|Kadold "dem Waisen"]], Kraft von [[Burgschleinitz]], Heinrich von [[Mistelbach]] sowie Marquard von [[Wiener Neudorf]], und zahlreichen Rittern getötet wurden.<ref name ="Österr.Geschichte254">vgl. Dopsch-Brunner-Weltin: ''Österreichische Geschichte 1122–1278'', 1999, S. 454</ref>  
Im Sommer 1259 unterstützte Graf Otto (II.) mit einem kleinen Kontigent im Auftrag von König Ottokar die steirischen Ministerialen im Kampf gegen den [[w:Königreich Ungarn|ungarischen König]] [[w:Stephan V. (Ungarn)|Stephan (V.)]] († 1272), als dieser als Herzog von Steier einen Angriff auf das [[Herzogtum Kärnten]] unternahm.<ref>vgl. Dopsch-Brunner-Weltin: ''Österreichische Geschichte 1122–1278'', 1999, S. 453f.</ref> Als König Ottokar im Spätwinter 1260 mit der Übernahme der Herrschaft über das Herzogtum Steier begann, kam es im März zu einem erneuten Krieg mit König Stephan und [[w:Béla IV. (Ungarn)|König Bela (IV.)]] († 1270), seinem Vater. Aufgrund einer Trockenheit wurde jedoch bald ein Waffenstillstand geschlossen, der bis 24. Juni 1260 befristet war. In diesem Krieg leiteten Graf Otto (II.) und sein Bruder Konrad (III.) den Aufmarsch der österreichischen und steirischen  Verbände bei [[Staatz]]. Der ausdrückliche Befehl von König Ottokar, mit ihren Truppen seine Ankunft innerhalb der gut befestigten Stadt [[Laa]] abzuwarten, blieb unbeachtet, vielleicht, weil in der Stadt zu wenig Platz war. Stattdessen befand sich das Lager auf freien Feld. Am 26. Juni 1260 gerieten Otto und sein Bruder mit ihren Truppen in einen Hinterhalt der ungarischen und kumanischen Truppen, wo sie gemeinsam mit einigen weiteren bedeutenden Adligen des Herzogtums Österreich, darunter Kadold "dem Waisen", Kraft von [[Burgschleinitz]], Heinrich von [[Mistelbach (Familie)|Mistelbach]] sowie Marquard von [[Wiener Neudorf]], und zahlreichen Rittern getötet wurden.<ref name ="Österr.Geschichte254">vgl. Dopsch-Brunner-Weltin: ''Österreichische Geschichte 1122–1278'', 1999, S. 454</ref>  


Ottos Witwe Willbirg erbte im Wesentlichen die Grafschaft Hardegg. Diese kam über ihre Ehe mit dem Grafen [[Berthold I. von Hardegg|Berthold von Rabenswalde]] († 1312) Anfang des 14. Jahrhunderts an die [[Maidburg (Familie)|Familie der Grafen von Magdeburg (Maidburg)]].<ref>vgl.  Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363''. Mit einer Einleitung zur Struktur der Grafschaft Hardegg im 14. Jahrhundert (= ''Fontes Rerum Austriacarum''. Österreichische Geschichtsquellen. Dritte Abteilung ''Fontes Iuris''. Bd. 15). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2001. ISBN 3-205-99394-2. S. 45f.</ref>
Ottos Witwe Willbirg erbte im Wesentlichen die Grafschaft Hardegg. Diese kam über ihre Ehe mit dem Grafen [[Berthold I. von Hardegg|Berthold von Rabenswalde]] († 1312) Anfang des 14. Jahrhunderts an die [[Maidburg (Familie)|Familie der Grafen von Magdeburg (Maidburg)]].<ref>vgl.  Roman Zehetmayer: ''Das Urbar des Grafen Burkhard III. von Maidburg-Hardegg aus dem Jahre 1363''. Mit einer Einleitung zur Struktur der Grafschaft Hardegg im 14. Jahrhundert (= ''Fontes Rerum Austriacarum''. Österreichische Geschichtsquellen. Dritte Abteilung ''Fontes Iuris''. Bd. 15). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2001. ISBN 3-205-99394-2. S. 45f.</ref>
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