Ferdinand von Hardegg: Unterschied zwischen den Versionen

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Nachdem Graf Ferdinand Anfang Oktober in [[Bruck an der Leitha]] letztmals versuchte, eine Audienz bei Erzherzog Matthias zu erlangen und erkennen durfte, dass ihm seine Kollegen im Hofkriegsrat keinen Beistand leisten würden, reiste er nach Wien weiter, wo Erzherzog Matthias bereits am 5. Oktober gegen ihn und die an der Kapitulation der Festung Raab Mitbeteiligten ein Militärgerichtsverfahren einleiten ließ und ihre Verhaftung anordnete.<ref name ="Hausmann195">vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab'', 1983, S. 195</ref> Graf Ferdinand wurde unter strenge Bewachung gestellt.<ref name ="Hausmann196">vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab'', 1983, S. 196</ref> Unmittelbar nach seiner Festnahme wurde Hausdurchsuchungen in seinem Wiener Quartier im Haus eines Verwandten seiner Ehefrau und auf der Burg Kreuzenstein durchgeführt, die allerdings keine wirklich belastenden Ergebnisse brachten.<ref name ="Hausmann195"/> Das Verfahren gegen den Grafen wurde im Jänner 1495 eröffnet und endete mit seiner Verurteilung am 2. März unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Um zunächst noch die Verurteilungen der anderen an der Kapitulation Beteiligten abzuwarten, wurde das Urteil erst im Mai 1595 öffentlich verkündet.<ref>vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab'', 1983, S. 198f.</ref> Der Festungsbaumeister Nicola Perlin, der dabei als Zeuge ausgesagt hatte, wurde während des Gerichtsverfahrens gegen Graf Ferdinand, überraschend ebenfalls festgenommen und das Verfahren auch gegen ihn ausgedehnt.<ref name ="Hausmann198">vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab'', 1983, S. 198</ref> Er wurde gemeinsam mit Graf Ferdinand am 16. Juni 1594 "am Hof" in Wien hingerichtet. Wegen Eidbruches und der Unterschrift der Kapitulation wurde dem Grafen die rechte Hand abgeschlagen, ehe seine Enthauptung vollstreckt wurde. Die Bitte des Grafen um geistlichen Beistand durch einen lutherischen Geistlichen wurde abgelehnt und ihm nur ein katholischer Priester zugebilligt.<ref name ="Hausmann199">vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab'', 1983, S. 199</ref>
Nachdem Graf Ferdinand Anfang Oktober in [[Bruck an der Leitha]] letztmals versuchte, eine Audienz bei Erzherzog Matthias zu erlangen und erkennen durfte, dass ihm seine Kollegen im Hofkriegsrat keinen Beistand leisten würden, reiste er nach Wien weiter, wo Erzherzog Matthias bereits am 5. Oktober gegen ihn und die an der Kapitulation der Festung Raab Mitbeteiligten ein Militärgerichtsverfahren einleiten ließ und ihre Verhaftung anordnete.<ref name ="Hausmann195">vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab'', 1983, S. 195</ref> Graf Ferdinand wurde unter strenge Bewachung gestellt.<ref name ="Hausmann196">vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab'', 1983, S. 196</ref> Unmittelbar nach seiner Festnahme wurde Hausdurchsuchungen in seinem Wiener Quartier im Haus eines Verwandten seiner Ehefrau und auf der Burg Kreuzenstein durchgeführt, die allerdings keine wirklich belastenden Ergebnisse brachten.<ref name ="Hausmann195"/> Das Verfahren gegen den Grafen wurde im Jänner 1495 eröffnet und endete mit seiner Verurteilung am 2. März unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Um zunächst noch die Verurteilungen der anderen an der Kapitulation Beteiligten abzuwarten, wurde das Urteil erst im Mai 1595 öffentlich verkündet.<ref>vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab'', 1983, S. 198f.</ref> Der Festungsbaumeister Nicola Perlin, der dabei als Zeuge ausgesagt hatte, wurde während des Gerichtsverfahrens gegen Graf Ferdinand, überraschend ebenfalls festgenommen und das Verfahren auch gegen ihn ausgedehnt.<ref name ="Hausmann198">vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab'', 1983, S. 198</ref> Er wurde gemeinsam mit Graf Ferdinand am 16. Juni 1594 "am Hof" in Wien hingerichtet. Wegen Eidbruches und der Unterschrift der Kapitulation wurde dem Grafen die rechte Hand abgeschlagen, ehe seine Enthauptung vollstreckt wurde. Die Bitte des Grafen um geistlichen Beistand durch einen lutherischen Geistlichen wurde abgelehnt und ihm nur ein katholischer Priester zugebilligt.<ref name ="Hausmann199">vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab'', 1983, S. 199</ref>


Vor der Beisetzung wurden Kopf und Hand an den Körper des Grafen angenäht. Sein Begräbnis erfolgte nach lutherischen Riten, der Trauergottesdienst wurde von einem lutherischen Geistlichen gehalten. Wo er beigesetzt wurde, ist dagegen nicht eindeutig geklärt. Mit Blick auf vorhandene Hinweise spricht einiges dafür, dass ihn seine Witwe Anna Maria in der Burg Kreuzenstein oder deren Umgebung beisetzen ließ. Spuren dazu dürften zerstört worden sein, als die alte Burg im Oktober 1645 von den Schweden gesprengt wurde.<ref>vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab'', 1983, S. 199f.</ref>
Vor der Beisetzung wurden Kopf und Hand an den Körper des Grafen angenäht. Sein Begräbnis erfolgte nach lutherischen Riten, der Trauergottesdienst wurde von einem lutherischen Geistlichen gehalten. Wo er beigesetzt wurde, ist dagegen nicht eindeutig geklärt. Mit Blick auf vorhandene Hinweise spricht einiges dafür, dass ihn seine Witwe Anna Maria in der Burg Kreuzenstein oder deren Umgebung beisetzen ließ. Spuren dazu dürften zerstört worden sein, als die alte Burg im Oktober 1645 von den [[Schwedenkriege|Schweden]] gesprengt wurde.<ref>vgl. [[w:Friedrich Hausmann (Historiker)|Friedrich Hausmann]]: ''Ferdinand Graf zu Hardegg und der Verlust der Festung Raab'', 1983, S. 199f.</ref>


== Vermögensverhältnisse ==
== Vermögensverhältnisse ==
48.713

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