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In unmittelbarer Nähe der alten Gaadener Pfarrkirche, steht, prachtvoll renoviert, ein an anmutiges aus dem [[w:Mittelalter|Mittelalter]] stammendes Gebäude und ehemaliges Bauernlehen, indem 1833/34 [[w:Ferdinand_Raimund|Ferdinand Raimund]] sein Original-Zaubermärchen „[[w:Der Verschwender|Der Verschwender]]“ und das berühmte "Hobellied" zu Papier brachte. Das Gebäude ''<small>(Gaaden Nr. 8)<ref>Eigentum der Familie Pechtold</ref></small>'' diente in den 1820er Jahren als Gästehaus des | In unmittelbarer Nähe der alten Gaadener Pfarrkirche, steht, prachtvoll renoviert, ein an anmutiges aus dem [[w:Mittelalter|Mittelalter]] stammendes Gebäude und ehemaliges Bauernlehen, indem 1833/34 [[w:Ferdinand_Raimund|Ferdinand Raimund]] sein Original-Zaubermärchen „[[w:Der Verschwender|Der Verschwender]]“ und das berühmte "Hobellied" zu Papier brachte. Das Gebäude ''<small>(Gaaden Nr. 8)<ref>Eigentum der Familie Pechtold</ref></small>'' diente in den 1820er-Jahren als Gästehaus des benachbarten Stiftsgasthofes „Zum Goldenen Kreuz“ ''<small>(Gaaden Nr. 7)</small>''<small><ref>Eigentum des Stiftes Heiligenkreuz</ref></small> für die immer zahlreicher werdenden Sommergäste und wurde von dem [[w:Bestand_(Recht)|Bestandswirt]] Georg Knotzer<ref name=":0">[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/gaaden/01%252C2%252C3-03/?pg=206 Pfarre Gaaden - Sterbebuch 1795-1830 (fol.44)] Georg Knotzer (*1777; † 7. August 1828 in Gaaden Nr. 7) Bestandswirt in Gaaden Nr. 7</ref> und seiner Ehefrau Magdalena<ref name=":1">[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/gaaden/01%252C2%252C3-03/?pg=208 Pfarre Gaaden - Sterbebuch 1795-1830 (fol.46)] Magdalena Knotzer geb. Weikmann (*1791; † 11. Mai 1829 in Gaaden Nr. 7) Bestandswirtin in Gaaden Nr. 7</ref> betrieben. | ||
Im Jahre 1825 hielt sich Ferdinand Raimund zum ersten Mal in dem pittoresken Dörfchen Gaaden vor den Toren Wiens auf und nahm, um das Ende seines Nerventraumes abzuwarten, in diesem Gästehaus Quartier. Nachdem Georg Knotzer und seine Gattin kurz hintereinander verstorben waren, erbte 1829 | Im Jahre 1825 hielt sich Ferdinand Raimund zum ersten Mal in dem pittoresken Dörfchen Gaaden vor den Toren Wiens auf und nahm, um das Ende seines Nerventraumes abzuwarten, in diesem Gästehaus Quartier. Nachdem Georg Knotzer und seine Gattin kurz hintereinander verstorben waren, erbte 1829 seine Tochter Anna<ref name=":2">[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/gaaden/03-06/?pg=17 Pfarre Gaaden - Sterbebuch 1884-1938 (fol.14)] Anna Pechtold geb. Knotzer (*3. Dezember 1810 in Gaaden Nr. 7; † 8. Oktober 1888 in Gaaden Nr. 8) Bestandswirtin in Gaaden Nr. 7</ref> das Gebäude und heiratete noch im selben Jahr Anton Pechtold<ref name=":3">[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/gaaden/03-05/?pg=110 Pfarre Gaaden - Sterbebuch 1847-1883 (fol.108)] Anton Pechtold (*1804 in Wien, Leopoldstadt; † 15. August 1876 in Gaaden Nr. 8) Bestandswirt, Erbpostmeister, Kaufmann, Steinbruchbesitzer und Gaadener Gemeinderat</ref>, einen k.k. Revierjägerssohn aus [[w:Sommerein|Sommerein]]. Die beiden walteten als Erbpostmeister und betrieben die Gastwirtschaft „Zum goldenen Kreuz“ im Haus Nr. 7 und den Kaufmannsladen im Gästehaus auf Nr. 8. Anton Pechtold nannte auch den Pechtold’schen Steinbruch in Sommerein sowie 100 Joch Grund sein Eigen und war somit ein sehr wohlhabender Mann. | ||
Das Ehepaar war es auch, das Ferdinand Raimund beherbergte und ihm das größte Zimmer mit Blickrichtung zum Kirchenplatz im ersten Stock, zu dem man über eine altehrwürdige ausgetretene Treppe gelang, vermietete. Pechtold bewirtete Künstler recht großzügig und seinen Gast Raimund besonders günstig. Die Urenkelin des alten Erbpostmeisters wusste zu berichten: ''„Mein Vater, der letzte in der Reihe der Erbpostmeister, erzählte oft, wie die Urgroßmutter in die Küche um Würstel ging, sie dann mit einem Viertel Wein dem Gaste zum Frühstück brachte und dabei sagte, das ist für den Herrn Raimund, weil er gar so gut die Gäste unterhält."''<ref>[https://gaaden.at/uploads/contenteditor/files/geschichte/geschichte-2.pdf Die Geschichte von Gaaden] auf der Webseite der Gemeinde Gaaden</ref> | Das Ehepaar war es auch, das Ferdinand Raimund beherbergte und ihm das größte Zimmer mit Blickrichtung zum Kirchenplatz im ersten Stock, zu dem man über eine altehrwürdige ausgetretene Treppe gelang, vermietete. Pechtold bewirtete Künstler recht großzügig und seinen Gast Raimund besonders günstig. Die Urenkelin des alten Erbpostmeisters wusste zu berichten: ''„Mein Vater, der letzte in der Reihe der Erbpostmeister, erzählte oft, wie die Urgroßmutter in die Küche um Würstel ging, sie dann mit einem Viertel Wein dem Gaste zum Frühstück brachte und dabei sagte, das ist für den Herrn Raimund, weil er gar so gut die Gäste unterhält."''<ref>[https://gaaden.at/uploads/contenteditor/files/geschichte/geschichte-2.pdf Die Geschichte von Gaaden] auf der Webseite der Gemeinde Gaaden</ref> |
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