Diskussion:Siegfried Heim: Unterschied zwischen den Versionen

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Unser Vater Anton war zum Volkssturm eingerückt, der älteste Bruder Friedrich diente bei der Wehrmacht, der zweitälteste Bruder Erich und der Knecht Michel mussten Haus und Vieh betreuen. Siegfried war also im Alter von 14 Jahren der älteste Flüchtling der Familie Heim.
Unser Vater Anton war zum Volkssturm eingerückt, der älteste Bruder Friedrich diente bei der Wehrmacht, der zweitälteste Bruder Erich und der Knecht Michel mussten Haus und Vieh betreuen. Siegfried war also im Alter von 14 Jahren der älteste Flüchtling der Familie Heim.
== Flucht & Heimkehr ==
Am Montag, 30. April, marschierten die Franzosen im Leiblachtal ein. Granateinschläge
dröhnten, die Bordkanonen der Tiefflieger rasselten. Unsere Nachbarn beluden
ein Pferdefuhrwerk mit Habseligkeiten und flohen nach Bildstein. Auf der Unterlindenstraße
ging eine große Flak in Stellung. Voll Angst packten wir schnell zwei
Koffer und unsere vier kleinsten Geschwister auf einen Handwagen. Auch eine Nachbarin
vertraute uns ihre zwei Jüngsten an. Sie selbst wollte beim Haus bleiben. Mein
15j ähriger Bruder und Michel, der alte Knecht, wollten ebenfalls daheim zu Haus und
Vieh schauen.
Wir anderen flohen durch den Ippachwald nach Buch. Mit zwei weiteren Familien
fanden wir dort freundliche Aufnahme bei Bekannten. Mich schickte man mit dem
Fahrrad wieder heim. Am anderen Morgen begann der Angriff auf Bregenz. Riesige
Rauchsäulen quollen aus der brennenden Stadt, eine besonders schwarze stieg aus
den Lagern der Autowerkstätte Anwander auf. Gefährliche Jagdbomber hämmerten
immer wieder auf die Flüchtlinge herab, die gruppenweise über die Achbrücken
hasteten. Ich fuhr wieder als Kurier nach Buch und hörte noch, wie am späten Vormittag
die Achbrücken und die Kennelbacher Kanalbrücke gesprengt wurden. Mittags
wurde Bregenz besetzt, gegen Abend erschienen die Franzosen in Kennelbach.
Am 2. Mai schneite es in Buch. Ein Bote berichtete mittags, jetzt sei auch Wolfurt
besetzt. Schnell hoben wir wieder Koffer und Kinder auf den Wagen und verabschiedeten
uns von den herzensguten Gastgebern.
Eine weiße Windel sollte als Fahne unser Gefährt schützen. Im Ippachwald standen
schwer bewaffnete deutsche Soldaten. Scheu und grußlos eilten wir vorbei. Menschenleer
das Oberfeld! Aber auf dem Kirchplatz war Betrieb. Französische Soldaten
hatten ein deutsches Kettenkrad erbeutet und jagten darauf lauthals jubelnd wie Buben
in waghalsigen Kurven umher. Von uns nahm niemand Notiz. Daheim war alles
in Ordnung. Weinend vor Freude schloß unsere Nachbarin ihre Kinder in die Arme.
*[https://www.wolfurt.at/system/web/getDocument.ashx?fileid=1011874&cts=1606298449 Heimat Wolfurt Heft 3] Seite 32


== Praktikantin gesucht  ==
== Praktikantin gesucht  ==
Praktikantin mit sehr gutem Organisationstalent, sowie guten Wolfurter Heimatkunde- und Deutschkenntnissen gesucht.
Praktikantin mit sehr gutem Organisationstalent, sowie guten Wolfurter Heimatkunde- und Deutschkenntnissen gesucht.
*ernst.heim@vol.at
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