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== Situation heute == | == Situation heute == | ||
=== Initiativen der jüngeren Vergangenheit === | === Initiativen der jüngeren Vergangenheit === | ||
In Schlaining versuchte man in den letzten Jahrzehnten verantwortungsvoll mit dem historischen Erbe der jüdischen Gemeinde umzugehen. So kaufte | In Schlaining versuchte man in den letzten Jahrzehnten verantwortungsvoll mit dem historischen Erbe der jüdischen Gemeinde umzugehen. So kaufte [[1986]] das [[w:Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung|Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung]] den stark baufälligen Gebäudekomplex der Synagoge und der Rabbingerhäuser und restaurierte ihn.<ref Name="friedensburg">[http://www.bibliothek.friedensburg.at/friedensbibliothek/geschichte-der-synagoge/?PHPSESSID=d80331ad882015c58e11c133a9973068 Die Schlaininger Synagoge], Webseite, abgerufen am 3. März 2015</ref> | ||
Im Juni [[2001]] organisierte [[CONCENTRUM]], das ''Forum für politische, ethnische, kulturelle und soziale Ökomene - Stadtschlaining''<ref>[http://www.stadtschlaining.at/system/web/gelbeseite.aspx?detailonr=217940773 Concentrum - Forum für politische, ethnische, kulturelle und soziale Ökomene, Stadtschlaining], Webseite , abgerufen am 3. März 2015</ref>[http://www.stadtschlaining.at/system/web/gelbeseite.aspx?detailonr=217940773 Concentrum - Forum für politische, ethnische, kulturelle und soziale Ökomene, Stadtschlaining], die Veranstaltung ''Welcome to Schlaining'', bei der ehemalige jüdische Bewohner von Schlaining bzw. deren Nachfahren von der Stadt willkommen geheißen wurden. Die Gelegenheit wurde von Organisationen wie der [[Burgenländische Forschungsgesellschaft|Burgenländischen Forschungsgesellschaft]] genutzt, um mit den Besuchern Interviews, wie jenes von Marietta Fluk, durchzuführen.<ref Name="vhsschlaining"></ref> | Im Juni [[2001]] organisierte [[CONCENTRUM]], das ''Forum für politische, ethnische, kulturelle und soziale Ökomene - Stadtschlaining''<ref>[http://www.stadtschlaining.at/system/web/gelbeseite.aspx?detailonr=217940773 Concentrum - Forum für politische, ethnische, kulturelle und soziale Ökomene, Stadtschlaining], Webseite , abgerufen am 3. März 2015</ref>[http://www.stadtschlaining.at/system/web/gelbeseite.aspx?detailonr=217940773 Concentrum - Forum für politische, ethnische, kulturelle und soziale Ökomene, Stadtschlaining], die Veranstaltung ''Welcome to Schlaining'', bei der ehemalige jüdische Bewohner von Schlaining bzw. deren Nachfahren von der Stadt willkommen geheißen wurden. Die Gelegenheit wurde von Organisationen wie der [[Burgenländische Forschungsgesellschaft|Burgenländischen Forschungsgesellschaft]] genutzt, um mit den Besuchern Interviews, wie jenes von Marietta Fluk, durchzuführen.<ref Name="vhsschlaining"></ref> | ||
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Die [[w:Synagoge (Stadtschlaining)|Synagoge Schlaining]] existierte vermutlich bereits seit dem [[18. Jahrhundert]]. [[1864]] wurde sie vom [[Pinkafeld|Pinkafelder]] Maurermeister Johann Lang umgebaut und renoviert. Bei den [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogromen]] [[1938]] wurde die Synagoge verwüstet aber nicht zerstört. In den Folgejahre stand das Gebäude leer und befand sich in einem schlechten baulichen Zustand.<ref Name="vhsschlaining"></ref> | Die [[w:Synagoge (Stadtschlaining)|Synagoge Schlaining]] existierte vermutlich bereits seit dem [[18. Jahrhundert]]. [[1864]] wurde sie vom [[Pinkafeld|Pinkafelder]] Maurermeister Johann Lang umgebaut und renoviert. Bei den [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogromen]] [[1938]] wurde die Synagoge verwüstet aber nicht zerstört. In den Folgejahre stand das Gebäude leer und befand sich in einem schlechten baulichen Zustand.<ref Name="vhsschlaining"></ref> | ||
Nach dem Kauf des Gebäudekomplexes (Synagoge und Rabbinerhäuser) durch das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung wurde dieser mithilfe von Spenden renoviert und [[1988]] als ''Friedensbibliothek'' den Studierenden und | Nach dem Kauf des Gebäudekomplexes (Synagoge und Rabbinerhäuser) durch das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung wurde dieser mithilfe von Spenden renoviert und [[1988]] als ''Friedensbibliothek'' den Studierenden und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.<ref Name="friedensburg"></ref> Sie umfasst mehr als 28.000 Bände und rund 300 in- und ausländische Zeitschriften sowie fachspezifisches Dokumentationsmaterial. Die Friedensbibliothek ist frei zugänglich und wird nicht nur als wissenschaftliche, sondern auch als öffentliche Bibliothek geführt.<ref>[http://www.stadtschlaining.at/system/web/zusatzseite.aspx?menuonr=219707232&detailonr=217975936 Ehemalige Synagoge - heute Friedensbibliothek], Webseite www.stadtschlaining.at, abgerufen am 3. März 2015</ref> | ||
Eine Nachfahrin Schlaininger Juden ließ sich [[2013]] in der Friedensbibliothek trauen, deren Eltern das letzte jüdische Paar gewesen waren, die vor der Verfolgung in der Synagoge geheiratet hatten.<ref>[http://burgenland.orf.at/tv/stories/2594314/ Besonderes Fest in Stadtschlaining], Webseite burgenland.orf.at, abgerufen am 3. Februar 2015</ref> | Eine Nachfahrin Schlaininger Juden ließ sich [[2013]] in der Friedensbibliothek trauen, deren Eltern das letzte jüdische Paar gewesen waren, die vor der Verfolgung in der Synagoge geheiratet hatten.<ref>[http://burgenland.orf.at/tv/stories/2594314/ Besonderes Fest in Stadtschlaining], Webseite burgenland.orf.at, abgerufen am 3. Februar 2015</ref> |