Jüdische Gemeinde Schlaining: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte der jüdischen Gemeinde ==
== Geschichte der jüdischen Gemeinde ==
=== Von der Entstehung der Gemeinde bis zur Gründung des Burgenlandes 1921 ===
=== Von der Entstehung der Gemeinde bis zur Gründung des Burgenlandes 1921 ===
Die jüdische Gemeinde Schlaining wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des [[17. Jahrhundert|17. Jahrhunderts]] gegründet. Ihre rechtliche Grundlage bildeten die Schutzbriefen, welche die Gemeinde mit der Familie Batthyány abgeschlossen hatte. Gegen Zahlung von Schutzgeld gewährte ihnen der Grundherr entsprechenden Schutz. Die Juden erreichten dadurch auch einen bestimmten Grad von Autonomie in der Selbstverwaltung ihrer Angelegenheiten. Sie durften einen eigenen Gemeindevorsteher sowie fünf Geschworene wählen. Ihre Aufgabe waren die Überwachung der Einhaltung der religiösen Vorschriften und durften kleinere Vergehen bestrafen.<ref name="vhsschlaining"></ref>   
Die jüdische Gemeinde Schlaining wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des [[17. Jahrhundert|17. Jahrhunderts]] gegründet. Ihre rechtliche Grundlage bildeten die Schutzbriefe, welche die Gemeinde mit der Familie Batthyány abgeschlossen hatte. Gegen Zahlung von Schutzgeld gewährte ihnen der Grundherr entsprechenden Schutz. Die Juden erreichten dadurch auch einen bestimmten Grad von Autonomie in der Selbstverwaltung ihrer Angelegenheiten. Sie durften einen eigenen Gemeindevorsteher sowie fünf Geschworene wählen. Ihre Aufgabe waren die Überwachung der Einhaltung der religiösen Vorschriften und durften kleinere Vergehen bestrafen.<ref name="vhsschlaining"></ref>   


Im [[w:Urbar (Verzeichnis)|Urbar]] von [[1750]] wurde das Schutzgeld für 39 Familien auf 100 [[w:Gulden|Gulden]] festgelegt. Für jede weitere zusätzliche Familie waren 4 Gulden extra fällig. Für den Weinschank mussten 34 Gulden entrichtet werden. Der Tabak-, Seifen- und Kerzenhandel schlug sich mit 18 Gulden zu Buche. Außerdem gab es noch eine Neujahrsgabe, die 25 Gulden ausmachte.<ref name="vhsschlaining"></ref>
Im [[w:Urbar (Verzeichnis)|Urbar]] von [[1750]] wurde das Schutzgeld für 39 Familien auf 100 [[w:Gulden|Gulden]] festgelegt. Für jede weitere zusätzliche Familie waren 4 Gulden extra fällig. Für den Weinschank mussten 34 Gulden entrichtet werden. Der Tabak-, Seifen- und Kerzenhandel schlug sich mit 18 Gulden zu Buche. Außerdem gab es noch eine Neujahrsgabe, die 25 Gulden ausmachte.<ref name="vhsschlaining"></ref>
Die Fortschritte in der [[w:Jüdische Emanzipation|jüdischen Emanzipation]] wirkten sich für die jüdische Gemeinde Schlaining negativ aus, denn sie löste eine Abwanderung vieler Familien in andere Orte besonders aber in Städte wie [[Wien]] oder [[w:Budapest|Budapest]] aus. Wirtschaftliche Motive standen hinter dieser Entwicklung, die dazu führte, dass um [[1900]] bereits die Hälfte der Gemeindemitglieder in [[Großpetersdorf]] und [[Oberwart]] wohnten. [[1922]] verließ der
letzte [[w:Rabbiner|Rabbiner]] Schlaining und übersiedelte in die Filialgemeinde Oberwart. [[1930]] wurde in Oberwart eine eigene Kultusgemeinde
gegründet und Schlaining als Tochtergemeinde angeschlossen.<ref name="vhsschlaining"></ref>


=== Bevölkerungsentwicklung der jüdischen Gemeinde ===
=== Bevölkerungsentwicklung der jüdischen Gemeinde ===
9.493

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