Die Potonen oder Pothonen waren eine ursprünglich edelfreie Familie, die in Teilen der heutigen Bundesländer Ober- und Niederösterreich nachgewiesen ist. Sie bildete mehrere Familienzweige, von denen einige wie zum Beispiel die Familien der Pottendorfer und der Pottensteiner große Bedeutung erlangten.

Anfänge

Als Ahnherr der Potonen gilt der Edelfreie Poto von Pottenstein, dessen Besitzungen sich vom Tullnerfeld bis zur Stadt St. Pölten erstreckten.[1]

Die Familie der Pottendorfer

Dieser Familienzweig begab sich bereits im 12. Jahrhundert in die landesfürstliche Ministerialität[A 1], was zur Folge hatte, dass er die anderen, damals noch edelfreien Familienzweige im Spätmittelalter an Bedeutung übertreffen sollte. Der Familienzweig wird auf Rudolf, einen der Söhne von Poto von Pottenstein zurückgeführt, der sich vor 1136 nach Pottendorf und vermutlich auch nach Tulln benannte. Er hinterließ keine Söhne und wurde von Albero von Pottenstein, vermutlich einem seiner Brüder beerbt, der sich danach ebenfalls nach Pottendorf benannte. Ihm folgten seine Söhne Albero, Rudolf und Herbord nach. Der Letztere hatte in den 1180er-Jahren seinen Sitz in Landegg (heute Teil der Gemeinde Pottendorf).[1]

Literatur

Maximilian Weltin: Landesfürst und Adel - Österreichs Werden. In: Heinz Dopsch - Karl Brunner - Maximilian Weltin (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 218-262

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Maximilian Weltin: Landesfürst und Adel, 1999, S. 231

Anmerkungen

  1. Die Ministerialen, auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den "edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien.