KuliMa - Kulinarisches Mittelalter an der Universität Graz: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 10. Februar 2016, 08:18 Uhr
„KuliMa“ ist die Abkürzung für „Kulinarisches Mittelalter an der Universität Graz“. Das ist ein Verein, der sich mit historischer Kulinarik beschäftigt. Den Verein ins Leben gerufen hat Karin Kranich, Lehrende am Institut für Germanistik in Graz, im Jahr 2007.
Vereinsaktivitäten
Der Verein besteht aus Studierenden und Lehrenden am Institut für Germanistik der Karl-Franzens-Universität Graz sowie aus externen Interessierten aus unterschiedlichen Berufsgruppen. Die Aktivitäten des Vereines konzentrieren sich auf das Erforschen von mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Originalrezepten, in der Theorie durch die Lektüre der Rezepte in Handschriften und frühen Drucken und in der Praxis durch gemeinsames Nachkochen und Überführen der historischen Rezepte in die moderne Küche. Es werden auch vereinsinterne und öffentliche Workshops und Fortbildungen zum Bereich der mittelalterlichen Küchenpraxis angeboten. Darüber hinaus richten Vereinsmitglieder fallweise „mittelalterliche Imbisse“ aus und arbeiten im Culinary Consulting. Angesiedelt ist der Verein am Institut für Germanistik der Karl-Franzens-Universität Graz.
Vereinszweck/Forschung der kulinarischen Rezepte
Die Arbeit des Vereins geht über das überlieferte, klassische, germanistisch-mediävistische Material hinaus, wie wohl die Beschäftigung mit den Texten im Zentrum steht. Dadurch werden Ergebnisse in der historischen Kulinarik unter der Einbeziehung realhistorischer, volks- und realienkundlicher Fakten erzielt.
Die Aufarbeitung dieser historischen Funde erfolgt in folgenden Teilgebieten:
- Verarbeitung der Texte: Die überlieferten historischen Kochrezepte und die dazugehörigen kultur- und sprachhistorischen Forschungsarbeiten sind das Anliegen des Vereins. Die Aufzeichnungen zu den mittelalterlichen Kochkünsten werden ausgewertet und kommentiert sowie für die Benutzung in der modernen Küche angepasst. So bearbeitete und erprobte Rezepte stellen die Basis für Verkostungen und Vorträge dar.
- Historische Forschungen: Ohne geeignete Kenntnisse über die Kultur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit ist eine treffende Aufbereitung des übermittelten, verschriftlichten Materials nicht durchführbar. Das Wissen um die richtigen Zutaten ergibt aber nicht unmittelbar die erfolgreiche Zubereitung der Rezepte. Dazu ist „Feldforschung“ in der Küche notwendig. Darüber hinaus bereichert dieses Wissen um Fakten und deren Verknüpfungen neben der physischen die „geistige Nahrung“, die in öffentlichen Auftritten des Universitätsvereins immer wieder einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
- Wissenschaftliche Arbeit: Die Früchte der Forschung des Vereins findet man zum Beispiel im wissenschaftlichen Sammelbuch „Der Koch ist der bessere Arzt: Zum Verhältnis von Diätetik und Kulinarik im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit.“