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[http://www.zobodat.at/pdf/Wiss-Arbeiten-Burgenland_071_0241-0248.pdf Peter KRAJASICH - DIE JÜDISCHE BEVÖLKERUNG VON EISENSTADT UND NEUFELD IM JAHRE 1735], Webseite www.zobodat.at, abgerufen am 17. Februar 2016</ref> | [http://www.zobodat.at/pdf/Wiss-Arbeiten-Burgenland_071_0241-0248.pdf Peter KRAJASICH - DIE JÜDISCHE BEVÖLKERUNG VON EISENSTADT UND NEUFELD IM JAHRE 1735], Webseite www.zobodat.at, abgerufen am 17. Februar 2016</ref> | ||
Neufeld grenzt unmittelbar an das [[Niederösterreich|niederösterreichische]] [[Ebenfurth]], das laut Urbar von 1644 die Heimat von Juden war, die 25 Häuser bewohnten. Ebenfurth und in weiterer Folge auch der neue Ort Neufeld lagen an einer wichtigen Handelstraße, die von [[w:Sopron|Ödenburg]] nach [[Wien]] führte. Aus dem Hornsteiner Grundbuch von 1656 ist ersichtlich, dass 1653 und 1655 eine Übergabe von Häusern des Judenstadtls an Juden erfolgte. Diese Häuser waren von der Grundherrschaft errichtet worden und wurden nun von jeweils zwei Judenparteien bewohnt. Der Verkaufspreis lag bei 130 Gulden und musste jährlich mit 10 Gulden "Hausgeld" abgestattet werden. Dazu waren noch jährlich weitere 10 Gulden "Schutzgeld" zu entrichten. 1665 war fünf, 1667 ein sechstes Haus abbezahlt. Weitere fünf Häuser folgten in den nächsten Jahren. Außerdem wohnten außerhalb des "Judenstadtls", also außerhalb der Ghettomauern, [[w:Portugal|portugiesische]] Juden. | Neufeld grenzt unmittelbar an das [[Niederösterreich|niederösterreichische]] [[Ebenfurth]], das laut Urbar von 1644 die Heimat von Juden war, die 25 Häuser bewohnten. Ebenfurth und in weiterer Folge auch der neue Ort Neufeld lagen an einer wichtigen Handelstraße, die von [[w:Sopron|Ödenburg]] nach [[Wien]] führte. Aus dem Hornsteiner Grundbuch von 1656 ist ersichtlich, dass 1653 und 1655 eine Übergabe von Häusern des Judenstadtls an Juden erfolgte. Diese Häuser waren von der Grundherrschaft errichtet worden und wurden nun von jeweils zwei Judenparteien bewohnt. Der Verkaufspreis lag bei 130 Gulden und musste jährlich mit 10 Gulden "Hausgeld" abgestattet werden. Dazu waren noch jährlich weitere 10 Gulden "Schutzgeld" zu entrichten. 1665 war fünf, 1667 ein sechstes Haus abbezahlt. Weitere fünf Häuser folgten in den nächsten Jahren. Außerdem wohnten außerhalb des "Judenstadtls", also außerhalb der Ghettomauern, [[w:Portugal|portugiesische]] Juden. Darunter dürfte sich auch der Kaufmann David Marcady befunden haben, der allem Anschein nach der "Hofjude" von Graf Franz III. Nádasdy war. Marcady hatte Beziehungen nach [[w:Venedig|Vendig]] und [[w:Leipzig|Leipzig]], später auch nach [[w:Prag|Prag]] und [[w:Amsterdam|Amsterdam]]. Es wird vermutet, dass er auch die treibende Kraft dahinter war, ausgerechnet gegenüber von Ebenfurth eine Siedlung zu errichten. Durch den grenzüberschreitenden Handel ergaben sich jedoch an dieser Stelle günstige ökonomische Bedingungen, sodass in weiterer Folge auch kleinere jüdische Händler angesiedelt wurden. So geht aus einer [[w:Petition|Eingabe]] von Neufelder Bauern aus dem Jahre 1673 hervor, dass ursprünglich die Absicht bestanden hatte, den neuen Ort "mit mehr Juden als Christen" zu besiedeln. Von diesem Vorhaben war man in weiterer Folge aber wieder abgekommen. | ||
Der aus Portugal stammende wohlhabende Kaufmann David Marcady (Marcady = mercator, Kaufmann), der mit Venedig, Leipzig, Prag und Amsterdam, den zu dieser Zeit wohl wichtigsten Handelsstädten, in Beziehung stand, dürfte der wichtigste "Hofjude" des ungarischen Großmagnaten Franz Nädasdy gewesen sein, deshalb auch den noblen Wohnort in dessen Kastell bezogen haben. | Der aus Portugal stammende wohlhabende Kaufmann David Marcady (Marcady = mercator, Kaufmann), der mit Venedig, Leipzig, Prag und Amsterdam, den zu dieser Zeit wohl wichtigsten Handelsstädten, in Beziehung stand, dürfte der wichtigste "Hofjude" des ungarischen Großmagnaten Franz Nädasdy gewesen sein, deshalb auch den noblen Wohnort in dessen Kastell bezogen haben. |