Bandy- und Scheibenspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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===1931/1932===
===1931/1932===
*Der Internationale Kongreß der Liga tagt bei der Europameisterschaft in Berlin am 13. März 1932. Er wurde heute feierlich durch den Präsidenten Loicq aus Belgien eröffnet. 28 Delegierte aus den Landesverbänden waren anwesend. Für den Deutschen Eishockeyverband richtette Hoffmann die Begrüßungsworte an die Delegierten. Dann sprach der Vertreter für das Olympische Komitee Dr. Diem und abschließend gratulierte der deutsche Delegierte Kleeberg dem Präsidenten zu seinem 10jährigen Jubiläum. Als erster Tagesordnungspunkt wurde das Programm der Europameisterschaft erörtert. Dann wurden die Gruppen ausgelost (siehe [[Eishockeyspiele der Österreichischen Nationalmannschaft]]). Die weiteren Punkte sollen wie folgt bei der nächsten Sitzung besprochen werden: Regeländerungen, Neuwahlen und Austragungsort der nächsten Spiele. Mit den Regeländerungen soll sich vorab ein Komitee bestehend aus Loicq (Verband), Poplimont (Verband), Delaware (Frankreich), Kleeberg (Deutschland) und Brown (USA) befassen.
*'''Der Internationale Kongreß der Liga 1932'''
:Der Internationale Kongreß der Liga tagt am 13. März 1932 im Hotel Esplanade in Berlin. anläßlich der Europameisterschaft. Er wurde heute feierlich durch den Präsidenten Loicq aus Belgien eröffnet. 28 Delegierte aus den Landesverbänden waren anwesend. Dr. Hoffmann als Präsident des Deutschen Eislaufverbandes richtete die Begrüßungsworte an die Delegierten. Dann sprach der Vorsitzende des Reichsausschusses für Leibesübungen Dr. Diem und abschließend gratulierte der deutsche Delegierte Kleeberg dem Präsidenten zu seinem 10jährigen Jubiläum.  
:-Als erster Tagesordnungspunkt wurde das Programm der Europameisterschaft erörtert. Dann wurden die Gruppen ausgelost (siehe [[Eishockeyspiele der Österreichischen Nationalmannschaft]]).  
:Weiterhin wurde in der Diskussion festgestellt, dass sich Spieler in den Mannschaften befinden, die in den entsprechenden Ländern gar keine Spielberechtigung hätten. So befindet sich beim Team aus Großbritannien der in Zürich lebende kanadische Spieler Morris. Bei den letzten Meisterschaften hatte er für Kanada gespielt. Die Briten begründen die Teilnahme von Morris damit, das er englische Eltern habe. Die Spielberechtigung wurde ihm vom Kongreß aberkannt. In der französischen Mannschaften befinden sich die Spieler Murphy und Michaelis, die eine amerikanische Staatsbürgerschaft haben. In der folgenden Diskussion wird festgestellt, dass ein ausländischer Spieler nach den Regeln der Internationalen Liga für ein Land spielberechigt sei, wenn er 10 Jahre ununterbrochen in diesem Land lebt und 10 Jahre lang dort Eishockey betrieben hat. hingegen noch nie für eine andere Nation repräsentativ tätig war. Dieses trifft für Murphy zu, der damit spielberechtigt ist, nicht aber für Michaelis, der als Amerikaner in Frankreich aufgewachsen ist, aber noch keine 10 Jahre Eishockey betreibt. Er kann somit nicht für Frankreich antreten.  


In der nächsten Sitzung sollen noch angesprochen werden:
:-Regeländerungen: Es wurde bei den Weltmeisterschaften in Lake Placid festgestellt, dass es unterschiede in dem Regelwerk zwischen Amerika und Europa gibt. Diese sollen untersucht werden, um ggfls. Änderungen einzuführen.  Mit den Regeländerungen soll sich vorab ein Komitee bestehend aus Loicq (Verband), Poplimont (Verband), Delaware (Frankreich), Kleeberg (Deutschland) und Brown (USA) befassen. 
:-Neuwahlen
:-Austragungsort der nächsten Spiele.


*'''Fortsetzung des Kongresses 15. Mai 1932'''
Zwischenzeitlich sind auch die Vertreter von Schweden und Lettland eingetroffen. Bis auf Polen und Ungarn sind somit alle Mitglieder, die einen nennenswerten Eishockeybetrieb aufweisen, anwesend. 
:-Austragungsort der nächsten Spiele ist die Tschechoslowakei.
:Beim Punkt Regewerk wird die off-side-Regel angesprochen. Die Verbände der USA und Kanada werden gebeten, sich auf eine einheitliche Fassung der off-side-Regel zu einigen, die dann ggfls. in nächsten Jahr durch den Kongreß auch verabschiedet werden kann.
:Es wurden die Verhältnisse im Eishockey von den USA und Kanada diskutiert. Dabei wurde festgestellt, dass es Spannungen dort zwischen Profis und Amateuren gibt. Die Profis spielen für das Publikum und dessen Geschmack. Der Kampfmoment steht über allem. Diese Einstellung zum harten Spiel würde in Europa den Eindruck des Eishockeys als rohen Sport erscheinen lassen. Die Profis ändern auch häufiger die Regeln, um etwas neues für das Publikum zu bieten. Die Amateure übernehmen in der Regel diese Vorgehensweise nicht. Sie wollen sich von den Profis abgrenzen. Es soll den Managern der Profis so auch erschwert werden, Amateure für ihr Lager abzuwerben. 
:Schließlich werden 3 Änderungen im Regelwerk verabschiedet.
:1: Falls ein angreifender Spieler die Scheibe absichtlich über die schmälere Spielfeldgrenze hinter dem Tor des Gegners hinausbefördert, hat der Schiedsrichter den Einwurf paralel zum Austrittspunkt auf der blauen Linie des betreffenden Spielfeldes vorzunehmen. Diese Vorverlegung des Einwurfes, der sonst seitwärts des Tores gegeben wird, hat jedoch nur dann zu erfolgen, wenn die Absicht des Angreifers, die Scheibe ins Tor-out zu schießen, um einen Einwurf beim Gegenertor zu erzwingen, klar ersichtlich ist. Hierzu ist zu bemerken, dass diese Regel wohl in erster Linie für die Freilufteisplätze bestimmt ist, bei denen die Umrandung auf allen Seiten meist nur durch niedrige Banden gebildet wird. Sie soll einer Spielergewohnteit, die bei uns allerdings ziemlich fremd ist, Rechnung tragen, nach der der Angreifer nach einem Out-Schuss einen Einwurf beim Gegmertor erzwingen will. 
.2:Verzögert eine Mannschaft offensichtlich das Spiel, sei es durch zwecklose Aktionen, sei es durch Nichtkämpfen, um Zeit zu gewinnen, wie dies auch bei uns vorkommt, wenn eine Mannschaft durch Ausschlüsse vorübergehend dezimiert ist oder knapp vor Schluss mit einem geringen Torvorsprung in Führung liegt, so hat der Schiedsrichter das Spiel abzupfeifen und auf der Spielmitte die Scheibe einzuwerfen. Wiederholt sich diese Art der absichtlichen Spielverzögerung, hat der Schiedsrichter den Einwurf mitten vor dem Tor auf der blauen Linie, die den Verteidigungsraum abgrenzt, vorzunehmen, bei einer weiteren Verzögerung ist der nun schuldtragende Spieler hinauszustellen. Diese Regeländerung wurde auf Grund eines Antrages, den Österreich eingebracht hat, zum Beschluss erhoben. Bisher hatten viele Schiedsrichter, allerdings ohne durch die Regeln hierzu berechtigt zu sein, in der Praxis Maßregeln gegen diese unfaire Spielverzögerung ergriffen, die nun in eine Regel gekleidet wurde.
:Die Wahlen ergaben die Wiederwahl des Präsidenten, des Belgiers Loicq. Auch dessen Mitarbeiter Poplimont wurde wiedergewählt. Als erster Vizepräsident wurde der Deutsche Kleeberg, zweiter Vizepräsident der Kanadier Trimmel.
:3:Im Felde müssen stets mindesten vier Spieler (den Tormann inbegriffen) vorhanden sein. Sind nun zwei Spieler hinausgestellt worden und ist der Schiedsrichter genötigt, einen dritten Mann derselben Mannschaft hinauszustellen, beginnt die Strafe dieses dritten Mannes erst beim Eintreten eines der beiden ausgeschlossenen Spieler, der sein Eintreten dem Schiedsrichter zu melden hat. Wird also ein Spieler mit einem Zeitauschluss bestraft, während gerade zwei seiner Mitspieler Zeitstrafen abbüßen, wird er trotz seiner Bestrafung weiterspielen und erst dann das Spielfeld verlassen, wenn einer seiner hinausgestellten Mitspieler wieder das Spielfeld betreten darf. Von diesem Moment beginnt seine Strafzeit zu laufen.   
===1932/1933===
===1932/1933===
*3. Dezember 1932: '''Regeländerungen'''
*3. Dezember 1932: '''Regeländerungen'''
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