Burgruine Schwarzenhorn: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (→‎Weblinks: korr)
 
(5 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 2: Zeile 2:


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Burg Schwarzenhorn wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut, vermutlich durch die [[w:Montfort (Adelsgeschlecht)|Grafen von Montfort-Feldkirch]]. 1283 wird die Burg urkundlich erstmals genannt, der Burgherr war damals ein Herr von Schwarzenhorn, der zum Gefolge der Grafen von Montfort-Feldkirch gehörte<ref name ="Herren"> Möglicherweise wurde die Burg auch von den Herren von Schwarzenhorn im Auftrag oder mit Erlaubnis der Grafen von Montfort errichtet, vgl. http://members.kabsi.at/seeau/Encyclopaedia/LinienGrossmuetter/Familie-Schwarzenhorn.htm#Familienchronik%20I (Stiftung Seeau, Familienchronik 1 / Ritter von Schwarzenhorn), eingesehen am 25. Juni 2017</ref>. Für diese übte er damals die Herrschaft über Satteins aus.
Die Burg zu Satteins, die heute als Burgruine Schwarzenhorn bekannt ist, wurde vermutlich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut, wahrscheinlich durch die [[w:Montfort (Adelsgeschlecht)|Grafen von Montfort-Feldkirch]]. 1283 wird eine Burg urkundlich erstmals genannt, die möglicherweise mit ihr ident ist, der Burgherr dieser Burg war damals ein Herr von [[Satteins#Geschichte|Schwarzenhorn]], der zum Gefolge der Grafen von Montfort-Feldkirch gehörte<ref name ="wehrbauten">http://www.wehrbauten.at/vbg/vorarlberg.html?/vbg/schwarzenhorn/schwarzenhorn.html, eingesehen am 25. Juni 2017</ref> und für diese die Herrschaft über Satteins ausübte.  


Wenige Jahre später dürfte die Burg Schwarzenhorn zugunsten der Festung [[Jagdberg]] bei [[Schlins]] an Bedeutung verloren haben. Bereits um 1335 wurde sie von Graf Ulrich von Montfort-Feldkirch an Heinrich von Celle verkauft. Wahrscheinlich wurde sie um 1405 während der "[[w:Appenzellerkriege|Appenzellerkriege]]" zerstört und in der Folge nicht wieder aufgebaut. Stattdessen diente sie ca. 600 Jahre lang als Lager für Baumaterial, das für den Bau von Häusern in Satteins Verwendung fand.<ref name ="wehrbauten">http://www.wehrbauten.at/vbg/vorarlberg.html?/vbg/schwarzenhorn/schwarzenhorn.html, eingesehen am 25. Juni 2017</ref>
Wenige Jahre später dürfte diese Burg zugunsten der Festung [[Jagdberg]] bei [[Schlins]] an Bedeutung verloren haben. Bereits um 1335 wurde sie von Graf Ulrich von Montfort-Feldkirch an Heinrich von Celle verkauft.<ref name ="wehrbauten">http://www.wehrbauten.at/vbg/vorarlberg.html?/vbg/schwarzenhorn/schwarzenhorn.html, eingesehen am 25. Juni 2017</ref>
Nach ihrer Nennung als Burg Horwn in der Feldkircher Teilungsurkunde vom 2. März 1319 wird diesse Burg nicht mehr erwähnt.<ref name ="Schwarz1">Franz Josef Huber - Raimund Rhomberg: Burgruine Schwarzenhorn, S. 9</ref> Sie wurde spätestens um 1405, vermutlich bei den "Burgenzerstörungen im Walgau" während der "[[w:Appenzellerkriege|Appenzellerkriege]]" zerstört und in der Folge nicht wieder aufgebaut<ref name ="wehrbauten">http://www.wehrbauten.at/vbg/vorarlberg.html?/vbg/schwarzenhorn/schwarzenhorn.html, eingesehen am 25. Juni 2017</ref>. Da sie allerdings vom Feldkircher Chronisten [[Ulrich Tränkle]] in seinem Bericht über die "Burgenzerstörungen" nicht erwähnt ist, könnte sie zu einem früheren Zeitpunkt abgegangen sein.<ref name ="Schwarz1">Franz Josef Huber - Raimund Rhomberg: Burgruine Schwarzenhorn, S. 9</ref>


Im Sommer 2007 wurde mit Restaurierungsarbeiten begonnen. Damals war geplant, auf der Ruine eine Lehrbaustelle für Maurer im Rahmen eines Leitprojektes zur Erhaltung von Burgen und Ruinen im [[w:Walgau|Walgau]] einzurichten.<ref name ="wehrbauten">http://www.wehrbauten.at/vbg/vorarlberg.html?/vbg/schwarzenhorn/schwarzenhorn.html, eingesehen am 25. Juni 2017</ref>
Nach ihrer Zerstörung diente sie jedenfalls ca. 600 Jahre lang als Baumaterial, das für die Errichtung von Häusern in Satteins verwendet wurde.<ref name ="wehrbauten">http://www.wehrbauten.at/vbg/vorarlberg.html?/vbg/schwarzenhorn/schwarzenhorn.html, eingesehen am 25. Juni 2017</ref> Im Sommer 2007 wurde mit Restaurierungsarbeiten begonnen. Damals war geplant, auf der Ruine eine Lehrbaustelle für Maurer im Rahmen eines Leitprojektes zur Erhaltung von Burgen und Ruinen im [[w:Walgau|Walgau]] einzurichten.<ref name ="wehrbauten">http://www.wehrbauten.at/vbg/vorarlberg.html?/vbg/schwarzenhorn/schwarzenhorn.html, eingesehen am 25. Juni 2017</ref>


== Die Herren von Schwarzenhorn ==
== Der Name der Burg ==
1299 heiratet ein Berchtold von Reinach († 1347), der Sohn von Jakob von Reinach und Adelheid von Hallwil, der am 6. März 1299 in den Ritterstand erhoben wurde, eine Anna von Schwarzenhorn. Im 14. und 15. Jahrhundert werden vereinzelt Angehörige der Familie von Schwarzenhorn erwähnt. Nach der Zerstörung der Burg Schwarzenhorn erlischt diese Familie um 1512.<ref name ="Herren">http://members.kabsi.at/seeau/Encyclopaedia/LinienGrossmuetter/Familie-Schwarzenhorn.htm#Familienchronik%20I (Stiftung Seeau, Familienchronik 1 / Ritter von Schwarzenhorn), eingesehen am 25. Juni 2017</ref>
Obwohl in Satteins mit den Herren bzw. Rittern von Schwarzenhorn und Satteins gleich zwei Adelsfamilien nachgewiesen sind, fehlen Belege, die eine eindeutige Verbindung mit der Burg Schwarzenhorn bestätigen. In einer Urkunde vom 1. Jänner 1318 ist nur ein "''Guot von Schwartzenhorn'' angeführt und in einem [[w:Urbar|Urbar]] der Herrschaft Feldkirch von 1403 kommt ein "''hoff ze Schwartzenhorn''" vor. Zwar ist im Feldkircher Urbar des ausgehenden 14. Jahrhunderts sogar ein Eintrag vorhanden, der sich auf eine Burg über Satteins bezieht, doch wird deren Name nicht erwähnt. Im Teilungsvertrag über die Herrschaft Feldkirch vom 2.  März 1319 zwischen den Grafen Friedrich II., Hugo II. und Rudolf III. von Montfort wird die Burg ''Horwn'' erwähnt, die mit der heutigen Burgruine Schwarzenhorn ident sein dürfte. Dass der Name dieser Burg aber tatsächlich einmal Schwarzenhorn war, ist nach den neueren Forschungen unwahrscheinlich, dies dürfte die Folge einer genealogischen Fehlinterprätation von Gabriel Bucelin in seiner "Rhaetia" (17. Jahrhundert) sein, die in der Folge von Historiographen und Historiker als Faktum übernommen wurde.<ref>Franz Josef Huber - Raimund Rhomberg: Burgruine Schwarzenhorn, S. 7f.</ref>


== Die Burg Schwarzenhorn in Legende und Sage ==
== Die Burg Schwarzenhorn in Legende und Sage ==

Aktuelle Version vom 25. Juni 2017, 17:11 Uhr

Die Burgruine Schwarzenhorn gehört heute zur Gemeinde Satteins, Bundesland Vorarlberg, EU-Land Österreich.

Geschichte

Die Burg zu Satteins, die heute als Burgruine Schwarzenhorn bekannt ist, wurde vermutlich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut, wahrscheinlich durch die Grafen von Montfort-Feldkirch. 1283 wird eine Burg urkundlich erstmals genannt, die möglicherweise mit ihr ident ist, der Burgherr dieser Burg war damals ein Herr von Schwarzenhorn, der zum Gefolge der Grafen von Montfort-Feldkirch gehörte[1] und für diese die Herrschaft über Satteins ausübte.

Wenige Jahre später dürfte diese Burg zugunsten der Festung Jagdberg bei Schlins an Bedeutung verloren haben. Bereits um 1335 wurde sie von Graf Ulrich von Montfort-Feldkirch an Heinrich von Celle verkauft.[1]

Nach ihrer Nennung als Burg Horwn in der Feldkircher Teilungsurkunde vom 2. März 1319 wird diesse Burg nicht mehr erwähnt.[2] Sie wurde spätestens um 1405, vermutlich bei den "Burgenzerstörungen im Walgau" während der "Appenzellerkriege" zerstört und in der Folge nicht wieder aufgebaut[1]. Da sie allerdings vom Feldkircher Chronisten Ulrich Tränkle in seinem Bericht über die "Burgenzerstörungen" nicht erwähnt ist, könnte sie zu einem früheren Zeitpunkt abgegangen sein.[2]

Nach ihrer Zerstörung diente sie jedenfalls ca. 600 Jahre lang als Baumaterial, das für die Errichtung von Häusern in Satteins verwendet wurde.[1] Im Sommer 2007 wurde mit Restaurierungsarbeiten begonnen. Damals war geplant, auf der Ruine eine Lehrbaustelle für Maurer im Rahmen eines Leitprojektes zur Erhaltung von Burgen und Ruinen im Walgau einzurichten.[1]

Der Name der Burg

Obwohl in Satteins mit den Herren bzw. Rittern von Schwarzenhorn und Satteins gleich zwei Adelsfamilien nachgewiesen sind, fehlen Belege, die eine eindeutige Verbindung mit der Burg Schwarzenhorn bestätigen. In einer Urkunde vom 1. Jänner 1318 ist nur ein "Guot von Schwartzenhorn angeführt und in einem Urbar der Herrschaft Feldkirch von 1403 kommt ein "hoff ze Schwartzenhorn" vor. Zwar ist im Feldkircher Urbar des ausgehenden 14. Jahrhunderts sogar ein Eintrag vorhanden, der sich auf eine Burg über Satteins bezieht, doch wird deren Name nicht erwähnt. Im Teilungsvertrag über die Herrschaft Feldkirch vom 2. März 1319 zwischen den Grafen Friedrich II., Hugo II. und Rudolf III. von Montfort wird die Burg Horwn erwähnt, die mit der heutigen Burgruine Schwarzenhorn ident sein dürfte. Dass der Name dieser Burg aber tatsächlich einmal Schwarzenhorn war, ist nach den neueren Forschungen unwahrscheinlich, dies dürfte die Folge einer genealogischen Fehlinterprätation von Gabriel Bucelin in seiner "Rhaetia" (17. Jahrhundert) sein, die in der Folge von Historiographen und Historiker als Faktum übernommen wurde.[3]

Die Burg Schwarzenhorn in Legende und Sage

Die Ritter von Schwarzenhorn

Eine Sage um die Burgherren von Schwarzenhorn steht in enger Verknüpftung zu der Sage um die "Vernichtung" der Ritter bzw. Herren von Neuburg. Bei dem Bauernaufstand sollen die Bauern den in Satteins ansässigen Herren von Schwarzenhorn zur Flucht verholfen haben. Als Erklärung ist angegeben, dass diese zwar ebenfalls es mit der Ausbeutung recht arg getrieben hatten, aber im Vergleich zu den anderen Rittern noch am "gnädigsten" waren.[4] Die Sage dürfte sich auf die Zerstörung der Burg während der "Appenzellerkriege" beziehen.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 http://www.wehrbauten.at/vbg/vorarlberg.html?/vbg/schwarzenhorn/schwarzenhorn.html, eingesehen am 25. Juni 2017
  2. 2,0 2,1 Franz Josef Huber - Raimund Rhomberg: Burgruine Schwarzenhorn, S. 9
  3. Franz Josef Huber - Raimund Rhomberg: Burgruine Schwarzenhorn, S. 7f.
  4. vgl. Leander Petzoldt (Hrsg.): Ius primae noctis. In: ders.: Sagen aus Österreich. Wiesbaden: MarixVerlag 2007, ISBN 978-3-86539-118-6, S. 131