Nussdorf (Wien): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 23. Juli 2017, 15:44 Uhr

BeiWP Nussdorf(bis 1999 amtlich: Nußdorf) war zur Eingemeindung um 1891 eine eigenständige Gemeinde. Heute ist es ein Stadtteil von Wien, Teil des 19. Wiener Gemeindebezirks und eine der 89 Wiener Katastralgemeinden.

Nussdorf in Legende und Sage

Nussdorf gehörte zu jenen Siedlungen des heutigen Wiens, die bis ins 19. Jahrhundert vor der Regulierung der Donau durch diese besonders gefährdet waren. Nicht zufällig ist es Schauplatz mehrerer Donausagen.[1]

Die Donaugeister und der He-Mann

Eine Sage erzählt von seltsamen Erscheinungen, die früher die Donauauen bei Nussdorf heimgesucht haben. Vor einem Gewitter sollen aus den Fluten der Donau seltsame Gestalten entstiegen sein, die mit wüsten Geschrei am Ufer entlang eilten, sodass die Bäume zu ächzen begannen und sich ihre Äste bogen. Weiter wird vom Auftauchen der "Wilden Jagd" berichtet und von "Irrlichtern", die die Menschen in die Seitenarme der Donau lockten, wo diese von Schlingpflanzen in die Tiefe gezogen wurden. Der schlimmste Donaugeist soll aber der He-Mann gewesen sein, ein Geist mit einem riesigen Körper und einem Kopf mit zwei feurigen Augen, der im Verhältnis zu seinem übrigen Körper viel zu groß gewesen sein soll. Wenn er dahinzog, verursachte er das Rauschen wie bei einem starken Wind, und die Menschen, deren Wegen er folgte, soll er mit einem He-Ruf erschreckt haben. Wenn diese ihn aber ignorierten und still ihren Weg weitergingen, ließ er sie in Ruhe. Wer ihm aber antwortete, dem setzte er sich auf den Kopf und zerquetschte diesen. Eine Sage mit Nussdorf als Schauplatz erzählt von einem jungen Burschen, der sich mit dem He-Mann anlegt und von diesem daraufhin kreuz und quer durch die Gegend gejagt wird.[2]

Siehe auch: Sage aus Wien

Brauchtum

Ein alter Brauch, der inzwischen völlig vergessen ist, war die Verwendung einer hölzernen Johannesschüssel zur Klärung des Schicksals von Vermissten, von denen befürchtet wurde, dass sie in der Donau ertrunken waren, und um ihre Leichen zu finden. Die Johannesschussel wurde vom Ufer aus in die Donau geworfen. An der Stelle, wo sie der Strudel erfasste, glaubte man, wäre der Gesuchte ertrunken. An der Stelle, wo sie das Wasser dann wieder an die Oberfläche brachte, wurde nach ihm bzw. seiner Leiche gesucht.[1]<nowiki/

Literatur

Gabriele Lukacs: Orte des Grauens. Dunkle Geheimnisse in Wien. Wien / Graz / Klagenfurt: Pichler Verlag 2015, ISBN 978-3-85431-717-3, S. 17ff.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Gabriele Lukacs: Orte des Grauens, 2015, S. 17
  2. vgl. Gabriele Lukacs: Orte des Grauens, 2015, S. 18f.