Andreas Schremser: Unterschied zwischen den Versionen
(→Der Aufstand: erg) |
K (→Der Aufstand: linkerg.) |
||
Zeile 5: | Zeile 5: | ||
== Der Aufstand == | == Der Aufstand == | ||
Andreas Schremser schloss sich relativ spät den Aufständischen des "Waldviertler Bauernaufstandes" an. Mitte Februar 1597 wurde er von [[Thomas Melcher]] und [[Georg Leydl]] zusammen mit [[Martin Angerer]] gewonnen.<ref name ="bauernkriege"/><nowiki/> Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Aufstand im Wesentlichen bereits aufgelöst, im "[[Waldviertel|Viertel ober dem Manhartsberg]]" waren nur mehr [[Pöggstall]] und das [[Schloss Persenbeug|Schloss]] in [[Persenbeug]] in der Hand der Aufständischen. Die Verhaftung des Bauernhauptmanns von [[Allentsteig]], den Freiherr [[Georg Ehrenreich von Puchhaim]] in Ketten auf seine [[Burg Raabs|Burg]] in [[Raabs]] hatte bringen lassen und sich etwa zugleich die Kunde verbreitete, dass die "gefürchteten schwarzen Reiter" des Obersten [[Seifried von Kollonitsch]] im Auftrag der kaiserlichen Regierung schon vor [[Krems]] stehen würden, übernahm Andreas Schremser die Führung und forderte alle Aufständischen auf, sich am 20. Februar 1597 in [[Grafenschlag]] zu versammeln. Dabei soll er denen, die nicht erscheinen würden, Gewalt angedroht haben. Bis 22. Februar 1597 gab es dort Verhandlungen zwischen den Anführern der Aufständischen und den städtischen Kommissären Es wurde beschlossen, die Aufständischen wieder nach Hause zu schicken und mit ihren Anführern, denen die Ausstellung von Geleitbriefen zugesagt wurde, weitere Verhandlungen in [[Zwettl]] zu führen. Als Gegenleistung wurde der Abzug der kaiserlichen Truppen und insbesondere der gefürchteten Reiterschar des Obersten Kollonitsch versprochen. Doch nur ein Teil der Aufständischen akzeptierte diese Beschlüsse. Offensichtlich war die Angst vor den kaiserlichen Truppen, vor allem vor den "schwarzen Reitern", denen brutale Übergriffe auch auf Unbeteiligte nachgesagt wurden, größer, und man wagte es nicht wirklich, der Zusage der städtischen Kommissäre zu vertrauen. Hinzu kam, dass die Reiterschar zu dem Zeitpunkt bereits von [[St. Pölten]] aus über Krems durch das Kamptal unterwegs war.<ref name ="zwettl">vgl. [http://www.zwettl.gv.at/Die_Bauernaufstaende_1596_97 Zwettler Stadtmuseum]</ref> | Andreas Schremser schloss sich relativ spät den Aufständischen des "Waldviertler Bauernaufstandes" an. Mitte Februar 1597 wurde er von [[Thomas Melcher]] und [[Georg Leydl]] zusammen mit [[Martin Angerer]] gewonnen.<ref name ="bauernkriege"/><nowiki/> Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Aufstand im Wesentlichen bereits aufgelöst, im "[[Waldviertel|Viertel ober dem Manhartsberg]]" waren nur mehr [[Pöggstall]] und das [[Schloss Persenbeug|Schloss]] in [[Persenbeug]] in der Hand der Aufständischen. Die Verhaftung des Bauernhauptmanns von [[Allentsteig]], den Freiherr [[Georg Ehrenreich von Puchhaim]] in Ketten auf seine [[Burg Raabs|Burg]] in [[Raabs]] hatte bringen lassen und sich etwa zugleich die Kunde verbreitete, dass die "gefürchteten schwarzen Reiter" des Obersten [[Seifried von Kollonitsch]] im Auftrag der kaiserlichen Regierung schon vor [[Krems]] stehen würden, übernahm Andreas Schremser die Führung und forderte alle Aufständischen auf, sich am 20. Februar 1597 in [[Grafenschlag]] zu versammeln. Dabei soll er denen, die nicht erscheinen würden, Gewalt angedroht haben. Bis 22. Februar 1597 gab es dort Verhandlungen zwischen den Anführern der Aufständischen und den städtischen Kommissären Es wurde beschlossen, die Aufständischen wieder nach Hause zu schicken und mit ihren Anführern, denen die Ausstellung von Geleitbriefen zugesagt wurde, weitere Verhandlungen in [[Zwettl-Niederösterreich|Zwettl]] zu führen. Als Gegenleistung wurde der Abzug der kaiserlichen Truppen und insbesondere der gefürchteten Reiterschar des Obersten Kollonitsch versprochen. Doch nur ein Teil der Aufständischen akzeptierte diese Beschlüsse. Offensichtlich war die Angst vor den kaiserlichen Truppen, vor allem vor den "schwarzen Reitern", denen brutale Übergriffe auch auf Unbeteiligte nachgesagt wurden, größer, und man wagte es nicht wirklich, der Zusage der städtischen Kommissäre zu vertrauen. Hinzu kam, dass die Reiterschar zu dem Zeitpunkt bereits von [[St. Pölten]] aus über [[Krems an der Donau|Krems]] durch das Kamptal unterwegs war.<ref name ="zwettl">vgl. [http://www.zwettl.gv.at/Die_Bauernaufstaende_1596_97 Zwettler Stadtmuseum]</ref> | ||
Am Morgen des 27. Februar 1597 kam es bei [[Straß]] zu einem Angriff der Aufständischen unter Andreas Schremser und Martin Angerer mit einem Teil der Reiter, der allerdings nicht wirklich Erfolg brachte. In den ersten Märztagen 1597 gab es noch weitere Kämpfe im Raum [[Kirchberg]], [[Großriedenthal]], [[Langenlois]] und [[Gföhl]], doch die Aufständischen mussten zurückweichen und fliehen, wobei die siegreichen Soldaten grausam unter den Besiegten wüteten, aber auch unter der Einwohnerschaft der benachbarten Dörfer. Andreas Schremser wurde gefangen genommen.<ref name ="zwettl"/><nowiki/> | Am Morgen des 27. Februar 1597 kam es bei [[Straß im Straßertale|Straß]] zu einem Angriff der Aufständischen unter Andreas Schremser und Martin Angerer mit einem Teil der Reiter, der allerdings nicht wirklich Erfolg brachte. In den ersten Märztagen 1597 gab es noch weitere Kämpfe im Raum Kirchberg (vermutlich [[Göpfritz an der Wild|Kirchberg an der Wild]] oder [[Kirchberg am Walde]]), [[Großriedenthal]], [[Langenlois]] und [[Gföhl]], doch die Aufständischen mussten zurückweichen und fliehen, wobei die siegreichen Soldaten grausam unter den Besiegten wüteten, aber auch unter der Einwohnerschaft der benachbarten Dörfer. Andreas Schremser wurde gefangen genommen.<ref name ="zwettl"/><nowiki/> | ||
== Die Hinrichtung == | == Die Hinrichtung == |
Version vom 29. Juli 2017, 06:50 Uhr
Andreas Schremser (auch Schrembser) (* um 1522; † vermutlich im Mai 1597, bei Waidhofen an der Thaya) gehörte zu den Anführern der Aufständischen im "Waldviertler Bauernaufstand" in den Jahren 1596 und 1597. Er war einer ihrer obersten Befehlshaber[1].
Herkunft und Familie
Andreas Schremser war ein reicher Bauer aus Dobersberg.[1]
Der Aufstand
Andreas Schremser schloss sich relativ spät den Aufständischen des "Waldviertler Bauernaufstandes" an. Mitte Februar 1597 wurde er von Thomas Melcher und Georg Leydl zusammen mit Martin Angerer gewonnen.[1] Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Aufstand im Wesentlichen bereits aufgelöst, im "Viertel ober dem Manhartsberg" waren nur mehr Pöggstall und das Schloss in Persenbeug in der Hand der Aufständischen. Die Verhaftung des Bauernhauptmanns von Allentsteig, den Freiherr Georg Ehrenreich von Puchhaim in Ketten auf seine Burg in Raabs hatte bringen lassen und sich etwa zugleich die Kunde verbreitete, dass die "gefürchteten schwarzen Reiter" des Obersten Seifried von Kollonitsch im Auftrag der kaiserlichen Regierung schon vor Krems stehen würden, übernahm Andreas Schremser die Führung und forderte alle Aufständischen auf, sich am 20. Februar 1597 in Grafenschlag zu versammeln. Dabei soll er denen, die nicht erscheinen würden, Gewalt angedroht haben. Bis 22. Februar 1597 gab es dort Verhandlungen zwischen den Anführern der Aufständischen und den städtischen Kommissären Es wurde beschlossen, die Aufständischen wieder nach Hause zu schicken und mit ihren Anführern, denen die Ausstellung von Geleitbriefen zugesagt wurde, weitere Verhandlungen in Zwettl zu führen. Als Gegenleistung wurde der Abzug der kaiserlichen Truppen und insbesondere der gefürchteten Reiterschar des Obersten Kollonitsch versprochen. Doch nur ein Teil der Aufständischen akzeptierte diese Beschlüsse. Offensichtlich war die Angst vor den kaiserlichen Truppen, vor allem vor den "schwarzen Reitern", denen brutale Übergriffe auch auf Unbeteiligte nachgesagt wurden, größer, und man wagte es nicht wirklich, der Zusage der städtischen Kommissäre zu vertrauen. Hinzu kam, dass die Reiterschar zu dem Zeitpunkt bereits von St. Pölten aus über Krems durch das Kamptal unterwegs war.[2]
Am Morgen des 27. Februar 1597 kam es bei Straß zu einem Angriff der Aufständischen unter Andreas Schremser und Martin Angerer mit einem Teil der Reiter, der allerdings nicht wirklich Erfolg brachte. In den ersten Märztagen 1597 gab es noch weitere Kämpfe im Raum Kirchberg (vermutlich Kirchberg an der Wild oder Kirchberg am Walde), Großriedenthal, Langenlois und Gföhl, doch die Aufständischen mussten zurückweichen und fliehen, wobei die siegreichen Soldaten grausam unter den Besiegten wüteten, aber auch unter der Einwohnerschaft der benachbarten Dörfer. Andreas Schremser wurde gefangen genommen.[2]
Die Hinrichtung
Auf Befehl von Erzherzog Matthias wurde Andreas Schremser gemeinsam mit Georg Prunner und anderen Anführern am 23. März 1597 nach Wien überstellt, wo sie von einem Sondergericht zum Tode verurteilt wurden. Andreas Schremser wurde bei lebendigem Leib gevierteilt, wobei das Urteil vermutlich erst im Mai 1597 vor den Toren der Stadt Waidhofen an der Thaya vollstreckt wurde.[2]
Literatur
Otto Kainz: Das Kriegsgerichtsprotokoll im niederösterreichischen Bauernaufstand aus dem Jahre 1597. Wien, (ungedruckte) Dissertation, 2008 online
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 vgl. Bauernkriege
- ↑ 2,0 2,1 2,2 vgl. Zwettler Stadtmuseum