Johann Georg Grasel: Unterschied zwischen den Versionen

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== Der historische Johann Georg Grasel ==
== Der historische Johann Georg Grasel ==
Johann Georg Grasel stammte aus der Unterschicht und war aufgrund seiner "unehrlichen" Herkunft von Jugend an ein gesellschaftlicher Außenseiter. In seiner Familie waren Kriminaldelikte an der Tagesordnung. Er war sicher kein "Sozialrebell" oder gar ein "Robin Hood des Waldviertels", zu dem ihn die Legende später verklärt hat. Als "gewöhnlicher" Gauner dürfte er jedenfalls nicht "unbegabt" für seine Profession gewesen sein, denn er verstand es geschickt, durch ein gut organisiertes Kontaktnetz und eine kompakte "Allianz" der "Waldviertler Unterprivilegierten" seine Einbrüche und Raubzüge so zu planen, dass es den öffentlichen Behörden längere Zeit nicht gelang, seiner habhaft zu werden. Seine Bande und er mordeten zwar nicht vorsätzlich, scheuten aber vor Gewalt keineswegs zurück, wenn die Opfer  Geld oder Wertsachen nicht freiwillig herausrückten. Außer Diebstahl und Raub kam es auch zu schweren Totschlagdelikten und Raubmord. Als Grasels bekannteste Opfer gelten der Gastwirt Michael Witzmann aus Obergrünbach (heute Teil der [[w:Marktgemeinde|Marktgemeinde]] [[Lichtenau im Waldviertel]]), der sich auf die Jagd nach der "Grasel-Bande" gemacht hatte und von Grasel am 13. Juni 1813 mit sechs Messerstichen ermordet wurde und Anna Maria Schindler, eine alleinstehende alte Frau, die von ihm und vier seiner Komplizen bei einem Einbruch in [[Zwettl-Niederösterreich|Zwettl]] in der Nacht vom 18. zum 19. Mai 1814 schwer misshandelt und dabei tödlich verletzt wurde. Mit Hilfe von David Mayer, der als Polizeispitzel tätig war, gelang es, Grasel und seiner Bande eine Falle zu stellen, mit der sie am 20. November 1815 im Dorfgasthaus von Mörtersdorf (heute Teil von [[Rosenburg-Mold]]) festgenommen und nach Wien überführt wurden, wo sie verurteilt und Grasel gemeinsam mit Ignaz Stangl und Jakob Fähding, zwei seiner Mittäter, vor dem Neutor auf dem Glacis gehängt wurden.<ref>vgl. Robert Bouchal - Johannes Sachslehner: ''Waldviertel'', 2002, S. 75-78</ref>
Johann Georg Grasel stammte aus der Unterschicht und war aufgrund seiner "unehrlichen" Herkunft von Jugend an ein gesellschaftlicher Außenseiter. In seiner Familie waren Kriminaldelikte an der Tagesordnung. Er war sicher kein "Sozialrebell" oder gar ein "Robin Hood des Waldviertels", zu dem ihn die Legende später verklärt hat. Als "gewöhnlicher" Gauner dürfte er jedenfalls nicht "unbegabt" für seine Profession gewesen sein, denn er verstand es geschickt, durch ein gut organisiertes Kontaktnetz und eine kompakte "Allianz" der "Waldviertler Unterprivilegierten" seine Einbrüche und Raubzüge so zu planen, dass es den öffentlichen Behörden längere Zeit nicht gelang, seiner habhaft zu werden. Seine Bande und er mordeten zwar nicht vorsätzlich, scheuten aber vor Gewalt keineswegs zurück, wenn die Opfer  Geld oder Wertsachen nicht freiwillig herausrückten. Außer Diebstahl und Raub kam es auch zu schweren Totschlagdelikten und Raubmord. Als Grasels bekannteste Opfer gelten der Gastwirt Michael Witzmann aus Obergrünbach (heute Teil der [[w:Marktgemeinde|Marktgemeinde]] [[Lichtenau im Waldviertel]]), der sich auf die Jagd nach der "Grasel-Bande" gemacht hatte und von Grasel am 13. Juni 1813 mit sechs Messerstichen ermordet wurde, und Anna Maria Schindler, eine alleinstehende alte Frau, die von ihm und vier seiner Komplizen bei einem Einbruch in [[Zwettl-Niederösterreich|Zwettl]] in der Nacht vom 18. zum 19. Mai 1814 schwer misshandelt und dabei tödlich verletzt wurde. Mit Hilfe von David Mayer, der als Polizeispitzel tätig war, gelang es, Grasel und seiner Bande eine Falle zu stellen, mit der sie am 20. November 1815 im Dorfgasthaus von Mörtersdorf (heute Teil von [[Rosenburg-Mold]]) festgenommen wurden. Nach der Überführung nach Wien wurden sie verurteilt und Grasel gemeinsam mit Ignaz Stangl und Jakob Fähding, zwei seiner Komplizen, vor dem Neutor auf dem Glacis gehängt wurden.<ref>vgl. Robert Bouchal - Johannes Sachslehner: ''Waldviertel'', 2002, S. 75-78</ref>


== Legendenbildung um Johann Georg Grasel ==
== Legendenbildung um Johann Georg Grasel ==
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