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Vor der Verabschiedung des "Wiener Ratswahlprivilegs" hatten die Erbbürger und die Kaufleute den Stadtrat dominiert, obwohl die Handwerker, zu denen damals auch der Kleinhandel und Dienstleistungsgewerbe gezählt wurden, im Bürgertum zahlenmäßig stärker vertreten waren. Bei ihrem Streben nach mehr politischem Mitspracherecht, das ihnen mit dieser Urkunde gewährt wurde, handelte es sich damals um keinen auf die Stadt Wien beschränkten Einzelfall. Ende des 14. Jahrhunderts war dies für viele Städte im [[w:Heiligen Römischen Reich|Heiligen Römischen Reich]] zu beobachten, wobei es mehrmals zu blutigen Auseinandersetzungen kam. Mit dem "Wiener Ratswahlprivileg" konnten die Herzöge von Österreich solche Auswirkungen verhindern. | Vor der Verabschiedung des "Wiener Ratswahlprivilegs" hatten die Erbbürger und die Kaufleute den Stadtrat dominiert, obwohl die Handwerker, zu denen damals auch der Kleinhandel und das Dienstleistungsgewerbe gezählt wurden, im Bürgertum zahlenmäßig stärker vertreten waren. Bei ihrem Streben nach mehr politischem Mitspracherecht, das ihnen mit dieser Urkunde gewährt wurde, handelte es sich damals um keinen auf die Stadt Wien beschränkten Einzelfall. Ende des 14. Jahrhunderts war dies für viele Städte im [[w:Heiligen Römischen Reich|Heiligen Römischen Reich]] zu beobachten, wobei es mehrmals zu blutigen Auseinandersetzungen kam. Mit dem "Wiener Ratswahlprivileg" konnten die Herzöge von Österreich solche Auswirkungen verhindern. | ||
Der erste Bürgermeister von Wien, der nach den Bestimmungen des Ratswahlprivilegs in sein Amt gewählt wurde war [[w:Paul Würffel|Paul Würffel der Älteren]]. Aus den Ratslisten und aus Belegen über die berufliche Zugehörigkeit der Mandatare geht hervor, dass die Handwerker nur bis 1403 die ihnen zugestandene Drittelquote von 6 Mandaten regelmäßig voll in Anspruch nahmen. Danach wurden bis 1526 jeweils vier bis sieben Mandate von ihnen besetzt. | Der erste Bürgermeister von Wien, der nach den Bestimmungen des Ratswahlprivilegs in sein Amt gewählt wurde war [[w:Paul Würffel|Paul Würffel der Älteren]]. Aus den Ratslisten und aus Belegen über die berufliche Zugehörigkeit der Mandatare geht hervor, dass die Handwerker nur bis 1403 die ihnen zugestandene Drittelquote von 6 Mandaten regelmäßig voll in Anspruch nahmen. Danach wurden bis 1526 jeweils vier bis sieben Mandate von ihnen besetzt. | ||
[[Rudolf Angerfelder]] gilt als der letzte der Erbbürger, der es zum Bürgermeister brachte. | [[Rudolf Angerfelder]] gilt als der letzte der Erbbürger, der es zum Bürgermeister brachte. | ||
Mit der Stadtordnung des späteren [[w:Ferdinand I. (HRR)|Kaisers Ferdinand I.]] wurden 1526 die Handwerker generell von der Wahl in den (inneren) Rat ausgeschlossen, wodurch das "Ratswahlprivileg" seine Wirksamkeit verlor. | Mit der Stadtordnung des späteren [[w:Ferdinand I. (HRR)|Kaisers Ferdinand I.]] wurden 1526 die Handwerker generell von der Wahl in den (inneren) Rat ausgeschlossen, wodurch das "Ratswahlprivileg" seine Wirksamkeit verlor. | ||
== Diverses == | == Diverses == |
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