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Anton kam Ende November 1943 in den Pavillon 15 der offiziell als „Säuglingsstation“ geführt, inoffiziell aber als „Reichsausschussabteilung“ bezeichnet wurde. Administrativ unterstand diese Einrichtung dem [[w:Kinder-Euthanasie#„Reichsausschuß_zur_wissenschaftlichen_Erfassung_von_erb-_und_anlagebedingten_schweren_Leiden“|„Reichsausschuss zur wissenschaftlichen Erfassung von erb- und anlagebedingten schweren Leiden“]] in [[w:Berlin|Berlin]]. Nachdem der Säugling noch am 8. Dezember von einer in Wien wohnenden Tante besucht werden konnte, fiel | Anton kam Ende November 1943 in den Pavillon 15, der offiziell als „Säuglingsstation“ geführt, inoffiziell aber als „Reichsausschussabteilung“ bezeichnet wurde. Administrativ unterstand diese Einrichtung dem [[w:Kinder-Euthanasie#„Reichsausschuß_zur_wissenschaftlichen_Erfassung_von_erb-_und_anlagebedingten_schweren_Leiden“|„Reichsausschuss zur wissenschaftlichen Erfassung von erb- und anlagebedingten schweren Leiden“]] in [[w:Berlin|Berlin]]. Nachdem der Säugling noch am 8. Dezember von einer in Wien wohnenden Tante besucht werden konnte, fiel er am 9. Dezember 1943 der Kinder-Euthanasie zum Opfer.<ref name=""brettl77">{{Literatur |Autor=Herbert Brettl, Michael Hess |Titel=NS-Euthanasie im Burgenland|Ort=Eisenstadt |Datum=2015 |Seiten=77 |ISBN=3854051794}}</ref> | ||
Antons sterbliche Überreste wurden seinen Eltern übergeben, die ihn auf dem [[w:Wiener Zentralfriedhof|Wiener Zentralfriedhof]] beerdigten. Sein Gehirn verblieb wie das der meisten anderen Opfer an der Kinderklinik. Es ist nicht auszuschließen, dass | Antons sterbliche Überreste wurden seinen Eltern übergeben, die ihn auf dem [[w:Wiener Zentralfriedhof|Wiener Zentralfriedhof]] beerdigten. Sein Gehirn verblieb, wie das der meisten anderen Opfer, an der Kinderklinik.<ref name=""brettl77" /> Es ist daher nicht auszuschließen, dass dieses von dem von der österreichischen Nachkriegsjustiz weitgehend unbehelligten ehemaligen Spiegelgrund-Arztes [[w:Heinrich Gross|Heinrich Gross]] für seine [[w:Heinrich_Gross#Karriere im Nachkriegsösterreich|Forschungen]] verwendete wurde. 2002 erfolgte schließlich die Beisetzung von Gehirnpräparaten und anderer Gewebeteile der Spiegelgrund-Opfer in 597 Urnen, auf Wunsch der Opferangehörigen unter Ausschluss der Öffentlichkeit.<ref>[https://www.wien.gv.at/presse/2002/04/17/pittermann-zur-bestattung-der-opfergehirne-vom-spiegelgrund Pittermann zur Bestattung der Opfergehirne vom Spiegelgrund], Webseite www.wien.gv.at, abgerufen am 4. Jänner 2018</ref> | ||
== Literatur == | |||
* Herbert Brettl und Michael Hess: ''NS-Euthanasie im Burgenland'', Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland (WAB) - Band 136, Verleger: Amt der Burgenländischen Landesregierung, Abteilung 7 - Landesmuseum, Eisenstadt 2015, ISBN 3-85405-179-4 | |||
== Weblinks == | |||
* [http://gedenkstaettesteinhof.at/ Gedenkstätte Steinhof], abgerufen am 4. Jänner 2018 | |||
== Einzelnachweise == | |||
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Version vom 4. Januar 2018, 20:42 Uhr
Anton Braun (*19. April 1943 in Pinkafeld; † 9. Dezember 1943 in Wien) ist eines von 789 namentlich bekannten Opfern der Kinder-Euthanasie in der Jugendfürsorgeanstalt Am Spiegelgrund in Wien.
Leben
Anton Braun kam im April 1943 im südburgenländischen Pinkafeld zur Welt, das nach dem Anschluss Österreichs während der Zeit des Zweiten Weltkriegs zur Steiermark gehörte. Bald nach seiner Geburt zeigten sich Krankheitssymptome wie starke Kopfschmerzen, lautes Schreien und Hin- und Herwerfen des Kopfes. Ein Pinkafelder Hausarzt überwies daraufhin das Baby an die Wiener Universitäts-Kinderklinik,Referenzfehler: Das öffnende <ref>
-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen die unter der Leitung von Franz Hamburger, einem bekennenden Nationalsozialisten, stand.
Anton kam Ende November 1943 in den Pavillon 15, der offiziell als „Säuglingsstation“ geführt, inoffiziell aber als „Reichsausschussabteilung“ bezeichnet wurde. Administrativ unterstand diese Einrichtung dem „Reichsausschuss zur wissenschaftlichen Erfassung von erb- und anlagebedingten schweren Leiden“ in Berlin. Nachdem der Säugling noch am 8. Dezember von einer in Wien wohnenden Tante besucht werden konnte, fiel er am 9. Dezember 1943 der Kinder-Euthanasie zum Opfer.[1]
Antons sterbliche Überreste wurden seinen Eltern übergeben, die ihn auf dem Wiener Zentralfriedhof beerdigten. Sein Gehirn verblieb, wie das der meisten anderen Opfer, an der Kinderklinik.Referenzfehler: Das öffnende <ref>
-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen Es ist daher nicht auszuschließen, dass dieses von dem von der österreichischen Nachkriegsjustiz weitgehend unbehelligten ehemaligen Spiegelgrund-Arztes Heinrich Gross für seine Forschungen verwendete wurde. 2002 erfolgte schließlich die Beisetzung von Gehirnpräparaten und anderer Gewebeteile der Spiegelgrund-Opfer in 597 Urnen, auf Wunsch der Opferangehörigen unter Ausschluss der Öffentlichkeit.[2]
Literatur
- Herbert Brettl und Michael Hess: NS-Euthanasie im Burgenland, Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland (WAB) - Band 136, Verleger: Amt der Burgenländischen Landesregierung, Abteilung 7 - Landesmuseum, Eisenstadt 2015, ISBN 3-85405-179-4
Weblinks
- Gedenkstätte Steinhof, abgerufen am 4. Jänner 2018
Einzelnachweise
- ↑ Herbert Brettl, Michael Hess: NS-Euthanasie im Burgenland. Eisenstadt 2015, ISBN 3854051794, S. 77.
- ↑ Pittermann zur Bestattung der Opfergehirne vom Spiegelgrund, Webseite www.wien.gv.at, abgerufen am 4. Jänner 2018
Informationen zur NS-Euthanasie im Burgenland
Bilanz der NS-Euthanasie im Burgenland | Bilanz der NS-Kinder-Euthanasie im Burgenland | Liste der burgenländischen Opfer der NS-Kinder-Euthanasie
Opferbiographien
Hermine Bogner | Anton Braun | Elisabeth Bundschuh | Berta Horvath | Susanne Schneebacher | Adam Ujvary
Listen der NS-Euthanasie-Opfer burgenländischer Bezirke
Eisenstadt-Umgebung | Güssing | Jennersdorf | Mattersburg | Neusiedl am See | Oberpullendorf | Oberwart