Hanns Hierszmann: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Hanns Hierszmann war "Thürhüter" bei Erzherzog Albrecht VI. In seinem Bericht finden sich Hinweise, dass er das Vertrauen des Erzherzogs besessen haben dürfte. Wie und unter welchen Umständen er in den Dienst Albrechts kam, ist bisher unbekannt.<ref name ="Eichinger31"/> Nachdem Tod des Erzherzogs dürfte Hanns Hierszmann zunächst einige Zeit im Dienst der Schwester Albrechts, der [[w:Markgrafschaft Baden|Markgräfin]] [[w:Katharina von Österreich (1420–1493)|Katharina von Baden]] gestanden haben<ref group="A">Ob Hanns Hierszmann tatsächlich vorübergehend im Dienst der Markgräfin war, ist nicht ganz klar. In seinem Bericht findet sich nur, dass diese ihm das nach dem Tod des Erzherzogs angeboten hatte, vgl. Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S. 31</ref>, ehe er 1464 an den Hof [[w:Siegmund (Österreich-Tirol)|(Erz-)Herzog Siegmund von Österreich ("''Siegmund dem Münzreichen''")]] wechselte.<ref name ="Eichinger30"/> Über sein weiteres Leben ist zurzeit nichts bekannt.<ref name ="Eichinger31"/>
Hanns Hierszmann war "Thürhüter" bei Erzherzog Albrecht VI. In seinem Bericht finden sich Hinweise, dass er das Vertrauen des Erzherzogs besessen haben dürfte. Wie und unter welchen Umständen er in den Dienst Albrechts kam, ist bisher unbekannt.<ref name ="Eichinger31"/> Nachdem Tod des Erzherzogs dürfte Hanns Hierszmann zunächst einige Zeit im Dienst der Schwester Albrechts, der [[w:Markgrafschaft Baden|Markgräfin]] [[w:Katharina von Österreich (1420–1493)|Katharina von Baden]] gestanden haben<ref group="A">Ob Hanns Hierszmann tatsächlich vorübergehend im Dienst der Markgräfin war, ist nicht ganz klar. In seinem Bericht findet sich nur, dass diese ihm das nach dem Tod des Erzherzogs angeboten hatte, vgl. Beatrix Eichinger: ''Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S. 31</ref>, ehe er 1464 an den Hof [[w:Siegmund (Österreich-Tirol)|(Erz-)Herzog Siegmund von Österreich ("''Siegmund dem Münzreichen''")]] wechselte.<ref name ="Eichinger30"/> Nach seiner eigenen Angabe wurde er dort von einem gewissen Wurgenwein, der wie er selbst zum engen Vertrauten- oder Dienerkreis von Erzherzog Albrecht gehört hatte, verleumdet und deshalb vom Hof verwiesen. Von [[w:Augsburg|Augsburg]] aus gelang es Hierszmann sich mit Hilfe schriftlicher Zeugenaussagen zu rehabilitieren und wurde daraufhin wieder in Siegmunds Dienste genommen.<ref>vgl. Gerold Hayer: ''Krankheit, Sterben und Tod eines Fürsten'', 1998, S. 36</ref> Über sein weiteres Leben ist zurzeit nichts bekannt.<ref name ="Eichinger31"/>


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 9. Januar 2018, 17:38 Uhr

Hanns Hierszmann, auch Hans Hierszmann oder Hans Hirschmann (* vermutlich im 15. Jahrhundert; † nach 1464) stand in Diensten des Erzherzogs Albrecht VI. von Österreich. Sein ausführlicher Bericht über den Tod seines Dienstgebers zählt in der aktuellen Forschung zu den bedeutendsten Berichten dieser Art, die sich aus dem Mittelalter erhalten haben. In der Geschichtsforschung wird sein Bericht oft mit den "Denkwürdigkeiten der Helene Kottannerin" verglichen.[1], als deren "männliches Pedant" der Verfasser häufig gesehen wird.

Herkunft und Familie

Über Hanns Hierszmanns Herkunft und Familie ist nichts bekannt. Er war vermutlich schwäbischer Herkunft und dürfte ein Angehöriger des niederen Adels gewesen sein.[2]

Leben

Hanns Hierszmann war "Thürhüter" bei Erzherzog Albrecht VI. In seinem Bericht finden sich Hinweise, dass er das Vertrauen des Erzherzogs besessen haben dürfte. Wie und unter welchen Umständen er in den Dienst Albrechts kam, ist bisher unbekannt.[2] Nachdem Tod des Erzherzogs dürfte Hanns Hierszmann zunächst einige Zeit im Dienst der Schwester Albrechts, der Markgräfin Katharina von Baden gestanden haben[A 1], ehe er 1464 an den Hof (Erz-)Herzog Siegmund von Österreich ("Siegmund dem Münzreichen") wechselte.[1] Nach seiner eigenen Angabe wurde er dort von einem gewissen Wurgenwein, der wie er selbst zum engen Vertrauten- oder Dienerkreis von Erzherzog Albrecht gehört hatte, verleumdet und deshalb vom Hof verwiesen. Von Augsburg aus gelang es Hierszmann sich mit Hilfe schriftlicher Zeugenaussagen zu rehabilitieren und wurde daraufhin wieder in Siegmunds Dienste genommen.[3] Über sein weiteres Leben ist zurzeit nichts bekannt.[2]

Literatur

  • Beatrix Eichinger: Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert? Die autobiographischen Schriften einer Frau und zweier Männer im Vergleich. Die Denkwürdigkeiten der Helene Kottannerin (1439-1440). Des Andreas Lapitz Zug nach Rom 1451 und andere denkwürdige Geschichten. Hanns Hierszmanns, Thürhüthers Herzog Albrecht VI. von Österreich, Bericht über Krankheit und Tod seines Herrn, 1463 und 1464. Diplomarbeit (ungedruckt), Wien, 1994
  • Gerold Hayer: Krankheit, Sterben und Tod eines Fürsten. Ein Augenzeugenbericht über die letzten Lebenstage Herzog Albrecht VI. von Österreich. In: Markus J. Weninger (Hrsg.): "du guoter tôt". Sterben im Mittelalter - Ideal und Realität (= Günther Hödl - Barbara Maier (Hrsg.): Schriftenreihe der Akademie Friesach. Bd. 3). Wieser Verlag, Klagenfurt, 1998. ISBN 3-85129-269-3. S. 31-50
  • Konstantin Moritz A. Langmaier: Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463). Ein Fürst im Spannungsfeld von Dynastie, Regionen und Reich (=Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 38). Böhlau, Köln u.a. 2015, ISBN 978-3-412-50139-6 (Teilweise zugleich: München, Ludwig-Maximilians-Universität, Dissertation, 2013) (digital).(Rezension)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Vgl. Beatrix Eichinger: Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S. 30
  2. 2,0 2,1 2,2 Vgl. Beatrix Eichinger: Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S. 31
  3. vgl. Gerold Hayer: Krankheit, Sterben und Tod eines Fürsten, 1998, S. 36

Anmerkungen

  1. Ob Hanns Hierszmann tatsächlich vorübergehend im Dienst der Markgräfin war, ist nicht ganz klar. In seinem Bericht findet sich nur, dass diese ihm das nach dem Tod des Erzherzogs angeboten hatte, vgl. Beatrix Eichinger: Geschlechtstypisches Erleben im 15. Jahrhundert?", 1994, S. 31