Michael Puff: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Michael Puff''', besser bekannt als '''Michael  Schrick''' (* um 1400, in Schrick (heute [[Gaweinstal]]; † vor dem 12. Februar [[1473]], in [[Wien]])<ref name ="czeike613">vgl. {{Czeike|4|613|}}</ref> galt im 15. Jahrhundert als die herausragende Kapazität unter den Ärzten Wiens.<ref name ="hayer42">vgl. Gerold Hayer: ''Krankheit, Sterben und Tod eines Fürsten'', 1998, S. 41</ref>
'''Michael Puff''', besser bekannt als '''Michael  Schrick''' (* um 1400, in Schrick, heute Teil von [[Gaweinstal]]; † vor dem 12. Februar [[1473]], in [[Wien]])<ref name ="czeike613">vgl. {{Czeike|4|613|}}</ref> galt im 15. Jahrhundert als die herausragende Kapazität unter den Ärzten Wiens.<ref name ="hayer41">vgl. Gerold Hayer: ''Krankheit, Sterben und Tod eines Fürsten'', 1998, S. 41</ref>


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Michael Puff soll angeblich mit dem Wiener Bürgermeister [[w:Wolfgang Holzer (Bürgermeister)|Wolfgang Holzer]] verschwägert gewesen sein.
Nach dem [[Hans Hierszmann’s, Thürhüthers Herzog Albrecht’s VI. von Oesterreich, Bericht über Krankheit und Tod seines Herrn 1463 und 1464|Bericht]] von [[Hanns Hierszmann]] soll Michael Puff angeblich mit dem Wiener Bürgermeister [[w:Wolfgang Holzer (Bürgermeister)|Wolfgang Holzer]] verschwägert gewesen sein.<ref name ="hayer42">vgl. Gerold Hayer: ''Krankheit, Sterben und Tod eines Fürsten'', 1998, S. 42</ref>


== Karriere als Mediziner ==
== Karriere als Mediziner ==
Nachdem er den Titel eines Magisters (Mag. art.) erworben hatte, hielt er seit 1423Vorlesungen über die lateinische Grammatik und  diearistotelische Philosophie an der Universität Wien. 1429-1433 studierte er dort Medizin, 1433 erwarb der den Doktorgrad. 1435 wurde er erstmals zum Dekan der medizinischen Fakultät gewählt, bis 1470 übte er dieses Amt 11 mal aus. Seit 1442 hielt Puff, der auch über gute botanische Kenntnisse verfügte,  anatomische Demonstrationen ab.<ref name ="czeike613"/> Als er 1455 für die Studenten gemeinsam mit dem Arzt [[Johannes Kirchheimer]] eine männliche Leiche sezierte, hatte dies einen Skandal zur Folge.<ref>vgl. {{Czeike|3|517||Johannes Kirchheimer}} [https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/1114634 digital]</ref>
Nachdem er den Titel eines Magisters (Mag. art.) erworben hatte, hielt er seit 1423 Vorlesungen über die lateinische Grammatik und  diearistotelische Philosophie an der Universität Wien. 1429-1433 studierte er dort Medizin, 1433 erwarb der den Doktorgrad. 1435 wurde er erstmals zum Dekan der medizinischen Fakultät gewählt, bis 1470 übte er dieses Amt 11 mal aus. Seit 1442 hielt Puff, der auch über gute botanische Kenntnisse verfügte,  anatomische Demonstrationen ab.<ref name ="czeike613"/> Als er 1455 für die Studenten gemeinsam mit dem Arzt [[Johannes Kirchheimer]] eine männliche Leiche sezierte, hatte dies einen Skandal zur Folge.<ref>vgl. {{Czeike|3|517||Johannes Kirchheimer}} [https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/1114634 digital]</ref>


== Werke ==
== Werke ==
Als seine einzige wissenschaftliche Veröffentlichung ist "Das Buch von den ausgebrannten Wassern", eine Schrift über das Destillieren, erhalten geblieben, das zu den ersten medizinischen Schriften gehörte, die über Druck verbreitetet wurden. Überliefert sind außerdem eine Promotionsrede vom 10. Jänner 1458 sowie diätetische Vorschriften und eine Sammlung von Hausmitteln für Arme, um die sich Michael Puff besonders gekümmert haben soll.<ref name ="czeike613">vgl. {{Czeike|4|613|614}}</ref>
Als seine einzige wissenschaftliche Veröffentlichung ist "Das Buch von den ausgebrannten Wassern", eine Schrift über das [[w:Destillieren|Destillieren]], erhalten geblieben. Es zählt zu den ersten medizinischen Schriften, die über Druck verbreitetet wurden. Überliefert sind außerdem eine Promotionsrede vom 10. Jänner 1458 sowie diätetische Vorschriften und eine Sammlung von Hausmitteln für Arme, um die sich Michael Puff besonders gekümmert haben soll.<ref name ="czeike613">vgl. {{Czeike|4|613|614}}</ref>


== Michael Puff und der Tod von Erzherzog Albrecht VI. ==
== Michael Puff und der Tod von Erzherzog Albrecht VI. ==
Michael Puff soll als treuer Anhänger von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] gegolten haben.  
Michael Puff soll als treuer Anhänger von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] gegolten haben.<ref>vgl. Gerold Hayer: ''Krankheit, Sterben und Tod eines Fürsten'', 1998, S. 41 und S. 42</ref> Vermutlich war seine fachliche Kompetenz ausschlaggebend<ref name ="hayer41"/>, dass er jener Arzt war, der Ende November des Jahres 1463 zu [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht VI. von Österreich]] gerufen wurde, um dessen Behandlung zu übernehmen.<ref name ="czeike613">vgl. {{Czeike|4|614|}}</ref> Nachdem sich der Zustand des Patienten verschlechterte, scheint es zu Verdächtigungen gegen ihn gekommen zu sein, was letztlich dazu führte, dass Michael Puff kurz bevor der Tod eingetreten war, die Hofburg verließ, worauf er sogar des Mordes beschuldigt wurde<ref group="A">Im Bericht des Hanns Hierszmann wird Michael Puff allerdings nirgendwo direkt beschuldigt, den Erzherzog vergiftet zu haben. Vor dem Ärztekonsilium stellt er nur fest, dass der Tote hoch vergiftet gewesen wäre, vgl. Gerold Hayer: ''Krankheit, Sterben und Tod eines Fürsten'', 1998, S. 50</ref>. Nach dem Bericht des Augenzeugen Hanns Hierszmann soll es zuvor noch zwischen Michael Puff und [[w:Georg von Stein|Jörg von Stain]], einem Rat, der als Vertrauter des Erzherzogs galt, zu einem Gespräch über Ergebnisse der Diagnose in lateinischer Sprache gekommen sein.<ref group="A">Dieses Gespräch könnte den Grundstein für spätere Gerüchte um eine Verschwörung gelegt haben, die in der Literatur des 19. Jahrhunderts und in der populärwissenschaftlichen Literatur für einen Fakt gehalten wurde beziehungsweise wird.</ref>  gekommen sein.<ref>vgl. Gerold Hayer: ''Krankheit, Sterben und Tod eines Fürsten'', 1998, S. 42-47</ref>  
Michael Puff war jener Arzt, der 1463 [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht VI. von Österreich]] vor seinem Tod behandelte. Er gehörte zu jenen Personen, denen nachgesagt wurde, dass er den <ref name ="czeike613">vgl. {{Czeike|4|614|}}</ref>  


== Gedenkstätte im heutigen Österreich ==
== Gedenkstätte im heutigen Österreich ==
49.812

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