Tal Adler: Unterschied zwischen den Versionen

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Seit vielen Jahren setzt er sich mit sozialer Forschung und politischer Praxis im Medium der Fotografie auseinander. Dabei verbindet er die Visualisierung mit jeweils konkreten Geschichten, die auf Forschungsprozessen basieren. Gemeinsam mit [[Karin Schneider]], in Wien geborene Zeithistorikerin, Sozialforscherin und Kunstvermittlerin, erarbeitete Tal Adler unter anderem eine Visualisierung lokaler Wiener Geschichten, die jeweils für sich Beispiele von erinnerungspolitischen Praxen darstellen. Dies ist Teil einer Serie von Projekten, die sich in ganz Österreich mit Erinnerungspolitik beschäftigen.<ref>[http://www.wienwoche.org/de/203/tal_adler_|_karin_schneider Seite über Tal Adler und Karin Schneider auf www.wienwoche.org/de], abgerufen am 28. Dezember 2013.</ref>
Seit vielen Jahren setzt er sich mit sozialer Forschung und politischer Praxis im Medium der Fotografie auseinander. Dabei verbindet er die Visualisierung mit jeweils konkreten Geschichten, die auf Forschungsprozessen basieren. Gemeinsam mit [[Karin Schneider]], in Wien geborene Zeithistorikerin, Sozialforscherin und Kunstvermittlerin, erarbeitete Tal Adler unter anderem eine Visualisierung lokaler Wiener Geschichten, die jeweils für sich Beispiele von erinnerungspolitischen Praxen darstellen. Dies ist Teil einer Serie von Projekten, die sich in ganz Österreich mit Erinnerungspolitik beschäftigen.<ref>[http://www.wienwoche.org/de/203/tal_adler_|_karin_schneider Seite über Tal Adler und Karin Schneider auf www.wienwoche.org/de], abgerufen am 28. Dezember 2013.</ref>


Das ''Art Based Research Project MemScreen'' versuchte im Jahr 2013 zu analysieren, wo die Wahrheit hinter österreichischen Geschichtsmythen des 20. Jahrhunderts verborgen ist. Österreich als "erstes Opfer" Hitlerdeutschlands und Österreicher/innen als Opfer des Krieges - diese beiden Erzählungen schrieben sich über 70 Jahre ein in das Bewusstsein der Alpenrepublikaner/innen. Karin Schneider pinselte gemeinsam mit Tal Adler und dem Filmemacher [[Friedemann Derschmidt]] frei, was tief verborgen zu sein scheint. An der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft wurden die eigenen Familien, Organisationen der Zivilgesellschaft, Museen und Archive im Rahmen künstlerischer Projekte befragt, wie sie mit dem Erbe der Nazizeit umgehen.<ref>[http://oe1.orf.at/programm/332619 Tal Adler ''Nachtquartier'', "Laboratorium Österreich", Karin Schneider zu Gast bei Hans Groiss auf oe1.orf.at, 28. März 2013], abgerufen am 29. Dezember 2013.</ref>
Das ''Art Based Research Project MemScreen'' versuchte im Jahr 2013 zu analysieren, wo die Wahrheit hinter österreichischen Geschichtsmythen des 20. Jahrhunderts verborgen ist. Österreich als „erstes Opfer“ Hitlerdeutschlands und Österreicher/innen als Opfer des Krieges - diese beiden Erzählungen schrieben sich über 70 Jahre ein in das Bewusstsein der Alpenrepublikaner/innen. Karin Schneider pinselte gemeinsam mit Tal Adler und dem Filmemacher [[Friedemann Derschmidt]] frei, was tief verborgen zu sein scheint. An der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft wurden die eigenen Familien, Organisationen der Zivilgesellschaft, Museen und Archive im Rahmen künstlerischer Projekte befragt, wie sie mit dem Erbe der Nazizeit umgehen.<ref>[http://oe1.orf.at/programm/332619 Tal Adler in: ''Nachtquartier, Laboratorium Österreich'', Karin Schneider zu Gast bei Hans Groiss auf oe1.orf.at, 28. März 2013], abgerufen am 29. Dezember 2013.</ref>


Im Herbst 2013 gestaltete Tal Adler, beauftragt und unterstützt vom Präsidenten des [[wp-de:Landesgericht für Strafsachen Wien|Landesgerichtes für Strafsachen Wien]], [[Friedrich Forsthuber]], in Kooperation mit Karin Schneider eine Veranstaltungsreihe und Ausstellung unter dem Titel ''Vor Gericht - Cases Reopened: acht Fälle, acht Fotos'' im Landesgericht für Strafsachen Wien.<ref>[http://memscreen.info/de Veranstaltungsinformation auf memscreen.info/de], abgerufen am 28. Dezember 2013.</ref><ref name = vor_gericht>[http://www.erinnern.at/bundeslaender/wien/institutionen-projekte/ausstellungsprojekt-vor-gericht-2013-cases-reopened-acht-faelle-acht-fotos-tal-adler-in-kooperation-mit-karin-schneider-und-friedrich-forsthuber-am-landesgericht-fuer-strafsachen-wien Ausstellungsprojekt: ''Vor Gericht – Cases Reopened: acht Fälle, acht Fotos'' von Tal Adler im Landesgericht für Strafsachen Wien, Artikel auf www.erinnern.at], abgerufen am 28. Dezember 2013.</ref><ref name = derstandard>[http://derstandard.at/1381368840848/Geschichte-ist-etwas-was-hier-und-heute-passiert Seite über die Ausstellung ''Vor Gericht - Cases Reopened: acht Fälle, acht Fotos'' auf derStandard.at], abgerufen am 28. Dezember 2013.</ref> Diese Veranstaltungsreihe kombinierte ein Kunstprojekt zur Kultur der Erinnerung mit Expertengesprächen: Es ging dabei um eine Multiperspektive.<ref name = derstandard/> Die Ausstellung Tal Adlers machte anhand von acht eindrucksvollen Bildern Geschichte lebendig. Vier Bilder aus der Serie „Leveled Landscapes“ zeigten bekannte Wiener Objekte (Heldenplatz, Flakturm, Riesenrad und Stadtpark) durch eine Wasserwaage betrachtet, die weiteren vier Fotos aus der Serie „Freiwillige Teilnahme“ waren jeweils Gruppen der österreichischen Gesellschaft gewidmet (Zyklus „Freiwillige Teilnahme“: Skilehrer/innen, Pfarrgemeinde, Alpenverein, Richter/innen). Alle acht Fotos haben nicht nur eine besondere künstlerische Perspektive gemeinsam, sondern ermöglichten dem Betrachter unterschiedliche Sichtweisen. Sie erzählen somit nicht nur eine, sondern viele Geschichten.<ref name = vor_gericht/><ref> Friedrich Forsthuber, ''Zum Geleit'', Ausstellungsprospekt ''Vor Gericht – Cases Reopened: acht Fälle, acht Fotos'' von Tal Adler im Landesgericht für Strafsachen, Wien, Wien 2013, S. 3</ref>
Im Herbst 2013 gestaltete Tal Adler, beauftragt und unterstützt vom Präsidenten des [[wp-de:Landesgericht für Strafsachen Wien|Landesgerichtes für Strafsachen Wien]], [[Friedrich Forsthuber]], in Kooperation mit Karin Schneider eine Veranstaltungsreihe und Ausstellung unter dem Titel ''Vor Gericht - Cases Reopened: acht Fälle, acht Fotos'' im Landesgericht für Strafsachen Wien.<ref>[http://memscreen.info/de Veranstaltungsinformation auf memscreen.info/de], abgerufen am 28. Dezember 2013.</ref><ref name = vor_gericht>[http://www.erinnern.at/bundeslaender/wien/institutionen-projekte/ausstellungsprojekt-vor-gericht-2013-cases-reopened-acht-faelle-acht-fotos-tal-adler-in-kooperation-mit-karin-schneider-und-friedrich-forsthuber-am-landesgericht-fuer-strafsachen-wien Ausstellungsprojekt: ''Vor Gericht – Cases Reopened: acht Fälle, acht Fotos'' von Tal Adler im Landesgericht für Strafsachen Wien, Artikel auf www.erinnern.at], abgerufen am 28. Dezember 2013.</ref><ref name = derstandard>[http://derstandard.at/1381368840848/Geschichte-ist-etwas-was-hier-und-heute-passiert Seite über die Ausstellung ''Vor Gericht - Cases Reopened: acht Fälle, acht Fotos'' auf derStandard.at], abgerufen am 28. Dezember 2013.</ref> Diese Veranstaltungsreihe kombinierte ein Kunstprojekt zur Kultur der Erinnerung mit Expertengesprächen: Es ging dabei um eine Multiperspektive.<ref name = derstandard/> Die Ausstellung Tal Adlers machte anhand von acht eindrucksvollen Bildern Geschichte lebendig. Vier Bilder aus der Serie „Leveled Landscapes“ zeigten bekannte Wiener Objekte (Heldenplatz, Flakturm, Riesenrad und Stadtpark) durch eine Wasserwaage betrachtet, die weiteren vier Fotos aus der Serie „Freiwillige Teilnahme“ waren jeweils Gruppen der österreichischen Gesellschaft gewidmet (Zyklus „Freiwillige Teilnahme“: Skilehrer/innen, Pfarrgemeinde, Alpenverein, Richter/innen). Alle acht Fotos haben nicht nur eine besondere künstlerische Perspektive gemeinsam, sondern ermöglichten dem Betrachter unterschiedliche Sichtweisen. Sie erzählen somit nicht nur eine, sondern viele Geschichten.<ref name = vor_gericht/><ref> Friedrich Forsthuber, ''Zum Geleit'', Ausstellungsprospekt ''Vor Gericht – Cases Reopened: acht Fälle, acht Fotos'' von Tal Adler im Landesgericht für Strafsachen, Wien, Wien 2013, S. 3</ref>

Version vom 29. Dezember 2013, 09:30 Uhr

Tal Adler (* 1969 in Jerusalem, Irael) ist ein in Israel und Wien lebender Künstler, Fotograf und Kurator.

Tal Adler lebt und arbeitet in Israel und in Wien. Er studierte von 2004 bis 2006 an der Akademie der bildenden Künste Wien. In Zusammenarbeit mit einer NGO engagiert er sich für Beduinen, die in nicht anerkannten Dörfern in der Wüste Negev leben.[1]

Seit vielen Jahren setzt er sich mit sozialer Forschung und politischer Praxis im Medium der Fotografie auseinander. Dabei verbindet er die Visualisierung mit jeweils konkreten Geschichten, die auf Forschungsprozessen basieren. Gemeinsam mit Karin Schneider, in Wien geborene Zeithistorikerin, Sozialforscherin und Kunstvermittlerin, erarbeitete Tal Adler unter anderem eine Visualisierung lokaler Wiener Geschichten, die jeweils für sich Beispiele von erinnerungspolitischen Praxen darstellen. Dies ist Teil einer Serie von Projekten, die sich in ganz Österreich mit Erinnerungspolitik beschäftigen.[2]

Das Art Based Research Project MemScreen versuchte im Jahr 2013 zu analysieren, wo die Wahrheit hinter österreichischen Geschichtsmythen des 20. Jahrhunderts verborgen ist. Österreich als „erstes Opfer“ Hitlerdeutschlands und Österreicher/innen als Opfer des Krieges - diese beiden Erzählungen schrieben sich über 70 Jahre ein in das Bewusstsein der Alpenrepublikaner/innen. Karin Schneider pinselte gemeinsam mit Tal Adler und dem Filmemacher Friedemann Derschmidt frei, was tief verborgen zu sein scheint. An der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft wurden die eigenen Familien, Organisationen der Zivilgesellschaft, Museen und Archive im Rahmen künstlerischer Projekte befragt, wie sie mit dem Erbe der Nazizeit umgehen.[3]

Im Herbst 2013 gestaltete Tal Adler, beauftragt und unterstützt vom Präsidenten des Landesgerichtes für Strafsachen Wien, Friedrich Forsthuber, in Kooperation mit Karin Schneider eine Veranstaltungsreihe und Ausstellung unter dem Titel Vor Gericht - Cases Reopened: acht Fälle, acht Fotos im Landesgericht für Strafsachen Wien.[4][5][6] Diese Veranstaltungsreihe kombinierte ein Kunstprojekt zur Kultur der Erinnerung mit Expertengesprächen: Es ging dabei um eine Multiperspektive.[6] Die Ausstellung Tal Adlers machte anhand von acht eindrucksvollen Bildern Geschichte lebendig. Vier Bilder aus der Serie „Leveled Landscapes“ zeigten bekannte Wiener Objekte (Heldenplatz, Flakturm, Riesenrad und Stadtpark) durch eine Wasserwaage betrachtet, die weiteren vier Fotos aus der Serie „Freiwillige Teilnahme“ waren jeweils Gruppen der österreichischen Gesellschaft gewidmet (Zyklus „Freiwillige Teilnahme“: Skilehrer/innen, Pfarrgemeinde, Alpenverein, Richter/innen). Alle acht Fotos haben nicht nur eine besondere künstlerische Perspektive gemeinsam, sondern ermöglichten dem Betrachter unterschiedliche Sichtweisen. Sie erzählen somit nicht nur eine, sondern viele Geschichten.[5][7]

Weblinks

Einzelnachweise