Neudeggergasse (Wien): Unterschied zwischen den Versionen
(angelegt) |
(kein Unterschied)
|
Version vom 6. August 2018, 20:55 Uhr
Die Neudeggergasse ist eine Straße im 8. Wiener Gemeindebezirk.
Lage
Die Neudeggergasse ist eine relativ kurze Quergasse der Lerchenfelder Straße, die diese mit der Zeltgasse, einer Verlängerung der Pfeilgasse, verbindet.[1]. Im mittleren Bereich (Neudeggergasse 6-18 und 7-11) weist die Gasse eine josephinische Vorstadtverbauung auf, die eine ungewöhnliche Geschlossenheit zeigt.[2]
= Geschichte der Neudeggergasse
Die Neudeggergasse ist seit 1778 belegt. Sie wurde nach dem Neudeggerhof benannt und ersetzte den Alten Bergsteig. 1863-1938 gehörte sie zur Pfarre Josefstadt. [2]
Der Alte Bergsteig
Der Alte Bergsteig war ein Weg, der zwischen den Weingärten vom Tal des Ottakringer Bachs zur späteren Josefstädter Straße führte. Es wird vermutet, dass er ursprünglich auf der Trasse eines Römerwegs angelegt worden war. Als das Altschafferhaus erbaut wurde, verschwand der Bergsteig.[2]
Wichtige historische Adressen
- Neudeggergasse 4: Hier befand sich das Geburtshaus des Malers Franz Dobiaschofsky (1818-1867).[2]
- Neudeggergasse 5: Hier befand sich das Haus "Zum grünen Baum", in welchem lange Zeit der Journalist Josef Richter, der Herausgeber der "Eipeldauer-Briefe",lebte.[3]
- Neudeggergasse 6: Hier befand sich das Haus "Zur Krönung Christi", ein Vorstadthaus aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts, das in "Plattenstilformen" errichtet war.[3]
- Neudeggergasse 10: Hier befand sich das Haus "Zum Bauern", das spätere Haus "Zum Tiroler". Zum ihm gehören ein Hof mit Pawlatschengängen und ein Garten mit altem Baumbestand und spätbarockem Lusthaus. An seinen ursprünglichen Namen erinnert eine Bauernfigur mit der Inschrift "Zum Bauern genant", die sich im Dreiecksgiebel des Hauses befindet. Erbaut wurde das Haus 1766 für den Dünntuchmacher Michael Bauer.[3]
- Neudeggergasse 12: Hier befand sich im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts eine [[w:Synagoge Neudeggergasse|Synagoge). Sie wurde 1903 nach Plänen des Architekten Max Fleischers erbaut und in der "Reichskristallnacht" (der Nacht vom 9. auf 10. November 1938) zerstört.[3]
- Neudeggergasse 14: Hier befand sich das Vorstadthaus "Zum römischen Kaiser". Dieses wurde 1777 erbaut, bemerkenswert sind die Fassade im "Plattenstil" und das besonders schöne Portal, über dem sich eine Büste von Kaiser Joseph II. befindet.[3]
- Neudeggergasse 16: Hier befand sich das Haus "Zu den drei Katzeln", das 1779 erbaut wurde.[3]
- Neudeggergasse 18: Hier befand sich das Haus "Zum heiligen Leonhard", das 1778 erbaut wurde. Seitlich über dem Korbbogenportal hat sich ein Rahmenbild des Heiligen erhalten.[3]
- Neudeggergasse 19: Dieses Haus befand sich 1816-1839 im Besitz von Kartographen Anton Behsel.[3]
- Neudeggergasse 20: Das Wohnhaus wurde 1777 erbaut. Erhalten sind die Einfahrt und die Stiege. 1827/1828 gehörte das Haus dem Fleischhauer und Wiener Bürger Joseph Christian Ettenreich, der Kaiser Franz Joseph I. bei einem Attentat rettete.
- Neudeggergasse 22: Hier befindet sich der Maria-Franc-Hof, eine städtische Wiener Wohnhausanlage, die 1955-1958 erbaut wurde.[3]
- Neudeggergasse 23: Hier befindet sich das Sterbehaus der Hofbildhauer Franz Schönlaub (* 1765; † 27. September 1832) und Karl Elmar. 1872-1884 war hier die Steueradministration für den 8. Bezirk untergebracht.[3]
Literatur
- Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2001 (4. Auflage), ISBN 3-85431-230-X, S. 168
- Felix Czeike (Hrsg.): Neudeggergasse. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 371–372., digital
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Stadtplan Wien, eingesehen am 29. Juli 2018
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Neudeggergasse. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 371., digital
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 3,8 3,9 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Neudeggergasse. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9–372., digital
Weblinks
- [Neudeggergasse], WienWiki.AT