Andre Hiltprant: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 24: Zeile 24:
* {{Czeike|3|188|189|Hiltprant Andre}}
* {{Czeike|3|188|189|Hiltprant Andre}}
* Karl Krejci: ''Bürgermeister Andre Hiltprant von Meran als Mühlenbesitzer auf der Wieden''. In: ''Wiener Geschichtsblätter''. Bd. 34, 1979, S. 138
* Karl Krejci: ''Bürgermeister Andre Hiltprant von Meran als Mühlenbesitzer auf der Wieden''. In: ''Wiener Geschichtsblätter''. Bd. 34, 1979, S. 138
* [[Richard Perger]]: ''Neues über Andre Hiltprant von Meran, Wiens Bürgermeister im Jahre 1442''. In: ''Studien zur Wiener Geschichte''. Festschrift aus Anlass des hundertfünfundzwanzigjährigen Bestehens des Vereins für Geschichte der Stadt Wien (= Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 34, 1978, S. 36f.
* [[Richard Perger]]: ''Neues über Andre Hiltprant von Meran, Wiens Bürgermeister im Jahre 1442''. In: ''Studien zur Wiener Geschichte''. Festschrift aus Anlass des hundertfünfundzwanzigjährigen Bestehens des Vereins für Geschichte der Stadt Wien (= Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 34, 1978, S. 36-53 [http://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/b/b075358.pdf digital]


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 21. August 2018, 20:48 Uhr

Andre Hiltprant (* vor 1385, in Wien; † zwischen dem 3. Februar und dem 9. April 1449)[1], auch Andre von Meran oder Andre Hiltprant von Meran, war Bürgermeister der Stadt Wien.

Herkunft und Familie

Das Wappen von Andre Hiltprant zeigt im roten Schild einen nach vorne gerichteten goldenen Löwenkopf, dessen Ohren und Zunge als Tannenzapfen gestaltet sind. Auf dem Helm ist der Rumpf eines bärtigen Mannes mit zapfenbesetztem Turban abgebildet.[2] Er stammte aus der Stadt Meran, damals Grafschaft Tirol[3] und war der Sohn des Schneiders Ulrich († vor dem 11. Dezember 1385) aus dessen Ehe mit Katrei.

Andre Hiltprant war dreimal verheiratet,
∞ in 1. Ehe mit Barbara (1427 belegt),
∞ in 2. Ehe seit 1432 mit Anna († vor dem 8. Juni 1440), Tochter von Friedrich Plochl,
∞ in 3. Ehe vor dem 13. Oktober 1441 mit Juliane Enenkel von Albrechtsberg (* um / vor 1415; † 1476), Tochter von Jörg Enenkel von Albrechtsberg aus dessen Ehe mit Barbara Fleming. Sie heiratete nach seinem Tod Jörg Krempel.[1]

Er hatte mehrere Kinder, die er in vornehme Patrizierkreise verheiratete.Referenzfehler: Ungültige Verwendung von <ref>: Der Parameter „name“ ist ungültig oder zu lang. Einer seiner Nachfahren war der berühmte Wiener Festungsbaumeister Hermes Schallautzer.[3]

Leben

Andre Hiltprant wird 1385 erstmals urkundlich in Wien genannt, zu dieser Zeit galt er noch als minderjährig. Er war von Beruf Tuchhändler. 1416 und 1430 wird er in Meran, 1432 wieder in Wien urkundlich genannt.[2] Um 1427 kaufte er ein Haus am Hohen Markt in Wien, das ihm als "Stammhaus" diente. Seine Lauben hatte er unter seinem Haus im Kammerhof, der sein Handelssitz war. Seine Handelsgeschäfte wickelte er in weiten Teilen des damaligen Mitteleuropas ab, so in den bairischen Teilherzogtümern, dem böhmischen und dem ungarischen Königreichen und den Herzogtümern Österreich[A 1], Kärnten[A 2] und Krain.[4]

Seine Barmittel setzte er mit Erfolg in Geldgeschäften ein. So beteiligte er sich 1435 an einem Darlehen, dass die Wiener Bürgerschaft Kaiser Sigismund gewährte.Referenzfehler: Ungültige Verwendung von <ref>: Der Parameter „name“ ist ungültig oder zu lang.

Andre Hiltprant als Bürgermeister

Andre Hiltprant bekleidete verschiedene öffentliche Ämter in der Stadt Wien. 1434-1436, 1440/1441 und 1443-1448 war er Ratsherr, 1436 Kämmerer, 1437-1439 Stadtrichter.[2] 1442 war er Bürgermeister der Stadt Wien.[1] Zum Zeitpunkt seiner Wahl hatten die Kaufleute in Wien die Patrizier endgültig als bestimmende Kraft in der Stadtpolitik abgelöst.[5]

Im Juli 1442 wandte sich der Stadtrat an die medizinische Fakultät der Wiener Universität, mit der Bitte, Johannes Gabriel, einen getauften Juden zu prüfen. Nachdem dieser erklärte, dass er Chirurg wäre und nicht als "physicus" praktizieren werde, war sein Fall zwar "de facto" beendet, da die Chirurgen zu diesem Zeitpunkt in der Stadt Wien noch nicht der Medizinischen Fakultät unterstanden, wurde allerdings von der Medizinischen Fakultät genutzt, um mit dem Wiener Stadtrat nach 1438 nochmals wegen dem Vorgehen gegen "Empirikerinnen" und "Empiriker"[A 3] zu verhandeln.[6]

Literatur

  • Felix Czeike (Hrsg.): Hiltprant Andre. In: Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 188–189.
  • Karl Krejci: Bürgermeister Andre Hiltprant von Meran als Mühlenbesitzer auf der Wieden. In: Wiener Geschichtsblätter. Bd. 34, 1979, S. 138
  • Richard Perger: Neues über Andre Hiltprant von Meran, Wiens Bürgermeister im Jahre 1442. In: Studien zur Wiener Geschichte. Festschrift aus Anlass des hundertfünfundzwanzigjährigen Bestehens des Vereins für Geschichte der Stadt Wien (= Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 34, 1978, S. 36-53 digital

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Hiltprant Andre, Website Stadt Wien, eingesehen am 28. Jänner 2018
  2. 2,0 2,1 2,2 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Hiltprant Andre. In: Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 188. digital
  3. 3,0 3,1 vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Schallautzer (Schallauczer) Hermes. In: Historisches Lexikon Wien. Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 60.
  4. vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Hiltprant Andre. In: Historisches Lexikon Wien. Band 3, Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00545-0, S. 188–189.
  5. vgl. Andreas Pittler: Die Bürgermeister Wiens. Die Geschichte der Stadt in Porträts. Verlag Carl Ueberreuter, Wien, 2003, ISBN 3-8000-3873-0, S. 23
  6. vgl. Sonia Horn: Examiniert und approbiert. Die Wiener medizinische Fakultät und nicht-akademische Heilkundige in Spätmittelalter und früher Neuzeit. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2001, S. 81

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Österreich umfasste damals nur große Teile des späteren Bundeslandes Niederösterreich, außerdem das spätere Bundesland Wien und Teile des Bundeslandes Oberösterreich.
  2. Das Herzogtum Kärnten umfasste damals im Wesentlichen das heutige gleichnamige Bundesland. Teile befanden sich damals aber noch unter der Herrschaft des Erzstiftes Salzburg und der Grafen von Görz.
  3. Als "Empirikerin" oder "Empiriker" wurden damals Personen bezeichnet, die ihre heilkundige Tätigkeit ohne Erlaubnis der Medizinischen Fakultät ausübten, vgl. Sonia Horn: Examiniert und approbiert. Die Wiener medizinische Fakultät und nicht-akademische Heilkundige in Spätmittelalter und früher Neuzeit. (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2001, S. 79
VorgängerAmtNachfolger
Konrad Hölzler der ÄltereBürgermeister von Wien
1442
Hans Steger