16.346
Bearbeitungen
Zeile 7.390: | Zeile 7.390: | ||
'''Spiel 09. März 1935 WEV - KAC ÖM''' | '''Spiel 09. März 1935 WEV - KAC ÖM''' | ||
*Schiedsrichter: Jahnke, Aigner | *Schiedsrichter: Jahnke, Aigner, beide Wien | ||
*Das | *Das zweite Meisterschaftsspiel in Klagenfurt zwischen dem WEV und dem KAC endet (1:8(0-2,0-2,1-4). Mehr als 1800 Zuschauer waren zum Spiel gekommen. Als Ehrengäste nahmen der Landeshauptmann von Kärnten, General Hülgert, und der Klagenfurter Sportführer Graf Hoyos an der Veranstaltung teil. Man hatte in Klagenfurt damit gerechnet, dass der WEV doch seine Kampfmannschaft schickt. Statt dessen hatte der Sektionsleiter die Jugendmannschaft des WEV geschickt. KAC siegte mit 8:1(2-0,2-0,4-1). Der KAC war im ersten Drittel nicht ganz bei der Sache und nervös. Sicherlich trug dazu bei, dass der KAC mit mindestens vier Toren gewinnen musste, um österreichischer Eishockeymeister zu werden. Nach mehreren zaghaften Versuchen gibt Reinhold Egger die Scheibe an den Verteidiger Emmerich Nusser, der mit nach vorne gekommen war, weiter und dieser schießt zum 0:1 für den KAC ein. Die Wiener fahren schöne Angriffe, behalten aber immer drei Mann zur Vereidigung im eigenen Feld. Der zweite Sturm des KAC ist nicht besonders stark. Als der erste wieder aufs Eis geht, fällt das 0:2. Reinhold Egger schießt aus größerer Entfernung auf das Tor der Wiener, die Scheibe bleibt aber vor der Linie liegen. Hans Raunegger gibt ihr den Stoß über die Linie ins Tor. Die Schüsse der jungen Wiener Spieler bei ihren Angriffen sind nicht ungefährlich. Im zweiten Drittel beginnen die Klagenfurter wieder sehr durchwachsen. Erst als Hans Stertin das 0:3 einschießt, wacht die Mannschaft auf. Da das vierte Tor entscheidend ist, nimmt auch das Publikum jetzt voll dabei. Hans Stertin greift an, die Scheibe bleibt aber nach einem Gedränge 50 Zentimeter hinter ihm vor dem Tor liegen. Stertin erkennt dieses zu spät und die Wiener haben die Situation geklärt. Reinhold Eggers Sololauf bleibt an der Verteidigung hängen. Dann aber gibt Willi Scheriau einen Rückpass zu Max Schneider und dieser schafft das entscheidende 0:4 für den KAC. In der letzten Spielzeit ist der KAC voll da. Eine Kombination Stertin/Egger geht vor und schafft das 0:5. Reinhold Egger schießt aus 20 Meter Entfernung auf das WEV-Tor und die Scheibe geht zum 0:6 hinein. Der nächste Torschütze ist Rascher und kurz danch trifft Max Schneider zum 0:8. Der KAC begnügt sich aber nicht mit diesem Zwischenergebnis, sondern will noch mehr. Die Wiener können hierdurch bei einem Angriff gut durchkommen und Feistritzer schießt zum 1:8 ein und der WEV hat damit seinen Ehrentreffer. Als das Spiel etwas später beendet ist, stürmt das Publikum auf den Platz und feiert ihren KAC als neuen österreichischen Eishockeymeister 1934/35. | ||
Die Torschützen für den KAC waren Hans Stertin (2), Reinhold Egger (2), Max Schneider (2), Rascher und Emmerich Nusser. Für den WEV schoss Jakobi ein, der als einziges Mitglied der WEV-Kampfmannschaft im Team des WEV vertreten war. | |||
:Auf Befragen erklärte der Sektionsleiter Walter Brück gegenüber dem KAC vor dem Spiel, dass der Wiener Eislauf Verein in einer Krise stecke und die altgedienten Stammspieler wie Josef Göbl, Friedrich Demmer, Karl Kirchberger, Dietrichstein usw. aus dem WEV ausgetreten sind. Er habe daher mit einer jüngeren Mannschaft zum Meisterschaftsspiel nach Klagenfurt kommen müssen. | |||
Es sei die stärkste, die der WEV derzeit stellen könne. Das Publikum war enttäuscht, als zu Spielbeginn lauter Aktive das Eis betraten, die sie nicht kannten. Es bleibt aber festzustellen, dass die jungen Spieler ihre Haut so teuer wie möglich verkauften und eine gute Leistung zeigten. | |||
:Das Spiel des WEV gegen den KAC wird auf Grund der Vorfälle um Walter Brück mit 6:0 am 16. März 1935 durch den OeEHV strafbeglaubigt. | |||
Zeile 7.405: | Zeile 7.410: | ||
* | *02. April 1935: Der Beauftragte der obersten Sportführerung Rolf Kinzel und der vom OeEHV eingesetzte Senat tagten heute in Sachen '''Staatsmeisterschaft 1934/35'''. Die Untersuchungen haben eine umfangreiche Akte ergeben und sind mit peinlicher Genauigkeit geführt worden. Das Ergebnis ist, dass der Senat dem Klagenfurter Athletiksport Club einstimmig die Eishockey-Staatsmeisterschaft 1934/35 zugesprochen hat. Die Angaben des damaligen WEV-Sektionsleiters Brück, dass alle Spieler der Kampfmannschaft ausgetreten waren und nicht spielen konnten, ist nachweislich falsch. Zwei Spieler hatten ihm eine schriftliche Kündigung übergeben und zwei Spieler hatten diese mündlich ausgesprochen. Daraufhin hatte Brück beschlossen, die restlichen Mitglieder ebenfalls abzumelden. Im übrigen hatten die Spieler auch angeboten, in Klagenfurt zu spielen. Außerdem lag dem Verband bis zum Spieltag keine Abmeldung eines Spielers vor. Es konnte weiterhin festgestellt werden, dass zwischen den Sektionsleitern nicht über ein Freundschaftsspiel sondern das Rückspiel gesprochen wurde. Hierfür gab es auch Zeugen. Unabhängig hiervon ist das Spielergebnis beider Spiele mit 8:4 für den KAC auch eindeutig. Bei der Bestrafung von Walter Brück (siehe 19. März 1935) ist auch zu berücksichtigen, das er bereits einmal vom Verband auf zwei Jahre aller Ämter enthoben war.<ref>SportTagblatt 4. April 1935</ref> | ||
===Internationale Spiele=== | ===Internationale Spiele=== |
Bearbeitungen