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'''Anton Mooslechner''' (bekannt auch unter ''Leitn Toni''; * [[15. Dezember]] [[1939]] in [[Eben im Pongau]]) ist ein Salzburger Volksmusiker, Musikpädagoge und Komponist. Er zählt als ''eine der Leitfiguren der Salzburger Harmonikaspieler''<ref name ="gmachl">[http://www.ziach.de/gmachl32.htm Mooslechner Anton sen.] auf ''Drei Persönlichkeiten, die das Harmonikaspiel wesentlich geprägt haben'' abgerufen am 21. Februar 2019</ref>
'''Anton Mooslechner''' (bekannt auch unter ''Leit'n Toni''; * [[15. Dezember]] [[1939]] in [[Eben im Pongau]]) ist ein Salzburger Volksmusiker, Musikpädagoge und Komponist. Er zählt als ''eine der Leitfiguren der Salzburger Harmonikaspieler''<ref name ="gmachl">[http://www.ziach.de/gmachl32.htm Mooslechner Anton sen.] auf ''Drei Persönlichkeiten, die das Harmonikaspiel wesentlich geprägt haben'' abgerufen am 21. Februar 2019</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Anton Mooslechner wuchs der jüngste von acht Geschwistern in einer Familie auf, die mit der traditionellen Volksmusik des salzburgischen Ennstals eng verbunden war. Auch wenn sein Vater aktiver Harmonikaspieler war, war seine Tätigkeit am elterlichen Bauernhof dadurch geprägt, dass er der einzige Sohn am Hof war und für Musik nur in Abwesenheit der Eltern Zeit blieb. schon ab dem vierten Lebensjahr benutzte er heimlich die [[w:Diatonisches Akkordeon|diatonische Harmonika]] des Vaters und lernte sich [[w:Autodidakt|autoditaktisch]] das Spielen ohne Noten zu kennen oder besitzen. Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte bei einer ''Goldenen Hochzeitsfeier'' zur Überraschung aller, einschließlich seines Vaters mit den Worten ''„Da is mir der Lausbua über d’Zugin kemma“.''<ref>Susanna Rösslhuber: ''Toni Mooslechner. Ein Salzburger Musikant'', 1992, Diplomarbeit Universität Wien, S. 46</ref>
Anton Mooslechner wuchs als jüngstes von acht Geschwistern in einer Familie auf, die mit der traditionellen Volksmusik des salzburgischen Ennstals eng verbunden war. Auch wenn sein Vater aktiver Harmonikaspieler war, war seine Tätigkeit am elterlichen Bauernhof dadurch geprägt, dass er der einzige Sohn am Hof war und für Musik nur in Abwesenheit der Eltern Zeit blieb. Schon ab dem vierten Lebensjahr benutzte er heimlich die [[w:Diatonisches Akkordeon|diatonische Harmonika]] des Vaters und lernte sich [[w:Autodidakt|autoditaktisch]] das Spielen ohne Noten zu kennen oder besitzen. Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte bei einer ''Goldenen Hochzeitsfeier'' zur Überraschung aller, einschließlich seines Vaters mit den Worten ''„Da is mir der Lausbua über d’Zugin kemma“.''<ref>Susanna Rösslhuber: ''Toni Mooslechner. Ein Salzburger Musikant'', 1992, Diplomarbeit Universität Wien, S. 46</ref>


Nach dem Besuch von acht Jahren Volksschule arbeitete er am Hof und als Holzknecht. So konnte er sich erst im Alter von 28 Jahren ein eigenes Instrument anschaffen.<ref name ="gmachl"/> Erste [[w:Schallplatte|Plattenaufnahmen]] hatte er mit 16 Jahren, weitere folgten im Laufe der Jahre.
Nach dem Besuch von acht Jahren Volksschule arbeitete er am Hof und als Holzknecht. So konnte er sich erst im Alter von 28 Jahren ein eigenes Instrument anschaffen.<ref name ="gmachl"/> Erste [[w:Schallplatte|Plattenaufnahmen]] hatte er mit 16 Jahren, weitere folgten im Laufe der Jahre.


Ende der 1950 Jahre gründete er mit anderen das ''Skilehrertrio'' in [Filzmoos]], wo er zahlreiche Winter als Skilehrer verbrachte. Mit einem Repertoire von Volksmusik bis Schlager oder Evergreens wurde sie bald im gesamten [[Pongau]] bekannt. Dazu lernte er aber auch auf dem [[w:Akkordeon|Akkordeon]] spielen.
Ende der 1950 Jahre gründete er mit anderen das ''Skilehrertrio'' in [[Filzmoos]], wo er zahlreiche Winter als Skilehrer verbrachte. Mit einem Repertoire von Volksmusik bis Schlager oder Evergreens wurde sie bald im gesamten [[Pongau]] bekannt. Dazu lernte er aber auch auf dem [[w:Akkordeon|Akkordeon]] spielen.


Im Jahr 1964 heiratete er die Sennerin ''Notburga Schörghofer'' und übernahm die väterliche Landwirtschaft. Sein in der Zwischenzeit aufgebautes kleines Holzschlagunternehmen gab er auf und baute stattdessen ein eigenes Lokal in einem aufgelassenen Stall auf. Die ''Leitn Alm'' eröffnete er 1972 und konnte sie 1977 erweitern. Spielten in dem Lokal neben ihm selbst anfangs auch andere Gruppen, so gründete er 1977 mit seinem Sohn Toni junior die ''Leitn Alm Musi'', wo er dann das Lokal zu zweit vollständig bespielte. Da er neben der alpenländischen Volksmusik auch notwendigerweise auf das Publikum eingehen musste, bildete sich ein ''Stilpluralismus'', der auch teilweise kritisiert wurde.
Im Jahr 1964 heiratete er die Sennerin ''Notburga Schörghofer'' und übernahm die väterliche Landwirtschaft. Sein in der Zwischenzeit aufgebautes kleines Holzschlagunternehmen gab er auf und baute stattdessen ein eigenes Lokal in einem aufgelassenen Stall auf. Die ''Leitn Alm'' eröffnete er 1972 und konnte sie 1977 erweitern. Spielten in dem Lokal neben ihm selbst anfangs auch andere Gruppen, so gründete er 1977 mit seinem Sohn Toni junior die ''Leitn Alm Musi'', wo er dann das Lokal zu zweit vollständig bespielte. Da er neben der alpenländischen Volksmusik auch notwendigerweise auf das Publikum eingehen musste, bildete sich ein ''Stilpluralismus'', der auch teilweise kritisiert wurde.


Im Jahr 1977 initiierte gemeinsam mit [[Harald Dengg]]<ref>[https://www.meinbezirk.at/pongau/c-lokales/alpenlaendischer-harmonikabewerb-raeumt-regio-preis-ab_a2949984 Der Alpenländische Harmonikabewerb ist Gewinner des Regionalitätspreises] auf meinbezirk vom 4. Oktober 2018  abgerufen am 21. Februar 2019</ref> mit der Salzburger Heimatpflege, dem Salzburger Heimatwerk sowie mit der Abteilung Heimatfunk des [[ORF-Salzburg|ORF-Landesstudios]] den ersten ''Österreichischen  
Im Jahr 1977 initiierte gemeinsam mit [[Harald Dengg]]<ref>[https://www.meinbezirk.at/pongau/c-lokales/alpenlaendischer-harmonikabewerb-raeumt-regio-preis-ab_a2949984 Der Alpenländische Harmonikabewerb ist Gewinner des Regionalitätspreises] auf meinbezirk vom 4. Oktober 2018  abgerufen am 21. Februar 2019</ref> mit der Salzburger Heimatpflege, dem Salzburger Heimatwerk sowie mit der Abteilung Heimatfunk des [[ORF-Salzburg|ORF-Landesstudios]] den ersten ''Österreichischen Wettbewerb für diatonische Harmonika'' auf der ''Leitn Alm'' mit dem Ziel die Harmonika wieder mehr zu verbreiten. Mooslechner fungierte hier auch in der Jury. Geplant war, den Bewerb im Dreijahres-Rhythmus abzuhalten.
Wettbewerb für diatonische Harmonika'' auf der ''Leitn Alm'' mit dem Ziel die Harmonika wieder mehr zu verbreiten. Mooslechner fungierte hier auch in der Jury. Geplant war der Bewerb im Dreijahres-Rythmus abzuhalten.


Ab 1989 konnte er aufgrund seinem ''„artifiziellen, fein nuancierten Spiel“''<ref>Susanna Rösslhuber: ''Toni Mooslechner. Ein Salzburger Musikant'', 1992, Diplomarbeit Universität Wien, S. 75</ref>, mit dem er das ''Referat für Salzburger Heimatpflege'' beeindruckte als einziger Musiklehrer im Pongau an den Musikschulen in Eben, [[St. Johann im Pongau]] und [[Großarl]] die diatonische Knopfharmonika unterrichten. der Unterricht erfolgte auf traditionelle und überlieferte Art nach dem Gehör.
Ab 1989 konnte er aufgrund seines ''„artifiziellen, fein nuancierten Spiels“''<ref>Susanna Rösslhuber: ''Toni Mooslechner. Ein Salzburger Musikant'', 1992, Diplomarbeit Universität Wien, S. 75</ref>, mit dem er das ''Referat für Salzburger Heimatpflege'' beeindruckte, als einziger Musiklehrer im Pongau an den Musikschulen in Eben, [[St. Johann im Pongau]] und [[Großarl]] die diatonische Knopfharmonika unterrichten. Der Unterricht erfolgte auf traditionelle und überlieferte Art nach dem Gehör.


Der Musiker war darüber hinaus auch als Komponist aktiv und gründete zahlreiche Ensembles, mit denen er auf zahlreichen Treffen und Messen im In- und Ausland teilnahm. Erwähnenswert sind hier die Leitbnbauermusi, wo auch ein [[w:Zither|Zitherspielte]] in der Gruppe Volkslieder und Eigenkompositionen Mooslechners mitspielte. Sie traten 1973 beim ''Ersten Internationalen Musikfestival'' auf [[w:Malta|Malta]] auf. Die ''Leitn Alm Musi'' trat bei der Jubiläumssendung der Fernsehserie [[w:Klingendes_Österreich/Episodenliste#1991|Klingendes Österreich]]. Eine andere Gruppe ist die ''Unterpinzgauer  Tanzlmusi''.
Der Musiker war darüber hinaus auch als Komponist aktiv und gründete zahlreiche Ensembles, mit denen er auf zahlreichen Treffen und Messen im In- und Ausland teilnahm. Erwähnenswert sind hier die Leitbnbauermusi, wo auch ein [[w:Zither|Zitherspieler]] in der Gruppe Volkslieder und Eigenkompositionen Mooslechners mitspielte. Sie traten 1973 beim ''Ersten Internationalen Musikfestival'' auf [[w:Malta|Malta]] auf. Die ''Leitn Alm Musi'' trat bei der Jubiläumssendung der Fernsehserie [[w:Klingendes_Österreich/Episodenliste#1991|Klingendes Österreich]]. Eine andere Gruppe ist die ''Unterpinzgauer  Tanzlmusi''.


In der Zwischenzeit spielt neben dem Sohn auch der Enkel gleichen Vornamens auf der Harmonika.
In der Zwischenzeit spielt neben dem Sohn auch der Enkel gleichen Vornamens auf der Harmonika.
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.ziach.de/gmachl32.htm#1 Mooslechner Anton sen.]
* [http://www.ziach.de/gmachl32.htm#1 Mooslechner Anton sen.] auf ''Drei Persönlichkeiten, die das Harmonikaspiel wesentlich geprägt haben''


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Aktuelle Version vom 21. Februar 2019, 14:15 Uhr

Anton Mooslechner (bekannt auch unter Leit'n Toni; * 15. Dezember 1939 in Eben im Pongau) ist ein Salzburger Volksmusiker, Musikpädagoge und Komponist. Er zählt als eine der Leitfiguren der Salzburger Harmonikaspieler[1]

Leben

Anton Mooslechner wuchs als jüngstes von acht Geschwistern in einer Familie auf, die mit der traditionellen Volksmusik des salzburgischen Ennstals eng verbunden war. Auch wenn sein Vater aktiver Harmonikaspieler war, war seine Tätigkeit am elterlichen Bauernhof dadurch geprägt, dass er der einzige Sohn am Hof war und für Musik nur in Abwesenheit der Eltern Zeit blieb. Schon ab dem vierten Lebensjahr benutzte er heimlich die diatonische Harmonika des Vaters und lernte sich autoditaktisch das Spielen ohne Noten zu kennen oder besitzen. Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte bei einer Goldenen Hochzeitsfeier zur Überraschung aller, einschließlich seines Vaters mit den Worten „Da is mir der Lausbua über d’Zugin kemma“.[2]

Nach dem Besuch von acht Jahren Volksschule arbeitete er am Hof und als Holzknecht. So konnte er sich erst im Alter von 28 Jahren ein eigenes Instrument anschaffen.[1] Erste Plattenaufnahmen hatte er mit 16 Jahren, weitere folgten im Laufe der Jahre.

Ende der 1950 Jahre gründete er mit anderen das Skilehrertrio in Filzmoos, wo er zahlreiche Winter als Skilehrer verbrachte. Mit einem Repertoire von Volksmusik bis Schlager oder Evergreens wurde sie bald im gesamten Pongau bekannt. Dazu lernte er aber auch auf dem Akkordeon spielen.

Im Jahr 1964 heiratete er die Sennerin Notburga Schörghofer und übernahm die väterliche Landwirtschaft. Sein in der Zwischenzeit aufgebautes kleines Holzschlagunternehmen gab er auf und baute stattdessen ein eigenes Lokal in einem aufgelassenen Stall auf. Die Leitn Alm eröffnete er 1972 und konnte sie 1977 erweitern. Spielten in dem Lokal neben ihm selbst anfangs auch andere Gruppen, so gründete er 1977 mit seinem Sohn Toni junior die Leitn Alm Musi, wo er dann das Lokal zu zweit vollständig bespielte. Da er neben der alpenländischen Volksmusik auch notwendigerweise auf das Publikum eingehen musste, bildete sich ein Stilpluralismus, der auch teilweise kritisiert wurde.

Im Jahr 1977 initiierte gemeinsam mit Harald Dengg[3] mit der Salzburger Heimatpflege, dem Salzburger Heimatwerk sowie mit der Abteilung Heimatfunk des ORF-Landesstudios den ersten Österreichischen Wettbewerb für diatonische Harmonika auf der Leitn Alm mit dem Ziel die Harmonika wieder mehr zu verbreiten. Mooslechner fungierte hier auch in der Jury. Geplant war, den Bewerb im Dreijahres-Rhythmus abzuhalten.

Ab 1989 konnte er aufgrund seines „artifiziellen, fein nuancierten Spiels“[4], mit dem er das Referat für Salzburger Heimatpflege beeindruckte, als einziger Musiklehrer im Pongau an den Musikschulen in Eben, St. Johann im Pongau und Großarl die diatonische Knopfharmonika unterrichten. Der Unterricht erfolgte auf traditionelle und überlieferte Art nach dem Gehör.

Der Musiker war darüber hinaus auch als Komponist aktiv und gründete zahlreiche Ensembles, mit denen er auf zahlreichen Treffen und Messen im In- und Ausland teilnahm. Erwähnenswert sind hier die Leitbnbauermusi, wo auch ein Zitherspieler in der Gruppe Volkslieder und Eigenkompositionen Mooslechners mitspielte. Sie traten 1973 beim Ersten Internationalen Musikfestival auf Malta auf. Die Leitn Alm Musi trat bei der Jubiläumssendung der Fernsehserie Klingendes Österreich. Eine andere Gruppe ist die Unterpinzgauer Tanzlmusi.

In der Zwischenzeit spielt neben dem Sohn auch der Enkel gleichen Vornamens auf der Harmonika.

Auszeichnung

Diskografie

  • Ebner Dreigesang und Leitn Alm Trio, Mir san hald von Salzburg
  • Leitn Alm Trio und Ebner Dreigesang, Beim Leitn Toni
  • Leitnbauernmusi und Ebner Dreigesang, Gmüatlich auf der Leitn Alm
  • Leitn Alm Musi, Hütt’n Abend
  • Anton Mooslechner, Volksmusik vom Leitn Toni
  • Unterpinzgauer Tanzlmusi und der Leitn Toni und sei Bua, In der Leitn Stub’n
  • Anton Mooslechner sen. und jun., Da Leitn Toni und sei Bua, 2 Folgen
  • Anton Mooslechner, Da Leitn Toni auf seiner diatonischen Harmonika
  • Verschiedene Besetzungen, A Musi fürs Gmüat
  • Verschiedene Besetzungen, Salzburger Volksmusik vom Leitn Toni

Publikationen

  • Harmonika Stückl vom Leitn Toni, in Griffschrift aufgeschrieben von Leitn Toni jun., Bd. 1–4, Eben im Pongau: Mooslechner 1992–2005.
  • Salzburger Volksmusik. Für Hackbrett, diatonische Harmonika und Begleitung. Harmonika in Griffschrift und Normalnotation vom Leitn Toni, notiert und zusammengest. v. Leitn Toni jun., Eben im Pongau: Mooslechner 2002.

Literatur

  • Sarah Haslinger: Anton Mooslechner, gen. Leitn Toni, 2014, Persönlichkeiten der Salzburger Musikgeschichte Online
  • Susanna Rösslhuber: Toni Mooslechner. Ein Salzburger Musikant, 1992, Diplomarbeit Universität Wien

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Mooslechner Anton sen. auf Drei Persönlichkeiten, die das Harmonikaspiel wesentlich geprägt haben abgerufen am 21. Februar 2019
  2. Susanna Rösslhuber: Toni Mooslechner. Ein Salzburger Musikant, 1992, Diplomarbeit Universität Wien, S. 46
  3. Der Alpenländische Harmonikabewerb ist Gewinner des Regionalitätspreises auf meinbezirk vom 4. Oktober 2018 abgerufen am 21. Februar 2019
  4. Susanna Rösslhuber: Toni Mooslechner. Ein Salzburger Musikant, 1992, Diplomarbeit Universität Wien, S. 75

Weblinks