RosaLila PantherInnen: Unterschied zwischen den Versionen
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Die PantherInnen engagierten sich seit ihrer Gründung stark für Vernetzung auf der nationalen Ebene. Sie organisierten 1993 das 3. | Die PantherInnen engagierten sich seit ihrer Gründung stark für Vernetzung auf der nationalen Ebene. Sie organisierten 1993 das 3. Österreichische Lesben- und Schwulenforum (ÖLSF) und zählten zu den Mitgründern des gleichnamigen Vereins, der am 4. Februar 1995 in Graz seine Gründungsversammlung abhielt. Die PantherInnen beteiligten sich auch am [[Internationales Menschenrechts-Tribunal|Internationalen Menschenrechts-Tribunal]] zum Thema ''50 Jahre Zweite Republik, 50 Jahre Unterdrückung von Lesben und Schwulen'' in Wien und 1996 an der ersten [[Regenbogenparade]]. Beim Dornbirner ÖLSF-Forum erregten die Grazer Aktivisten und Aktivistinnen hohe Aufmerksamkeit mit einer Straßenaktion. Besonders engagiert für die Vernetzung waren die Panther Kurt Zernig und Hans-Peter Weingand, die auch heute noch dem Vereinsvorstand angehören. Die Partnerseite ihrer Website belegt, wie intensiv die ''PantherInnnen'' auf lokaler und nationaler Ebene vernetzt sind.<ref>[http://www.homo.at/joomla/partner/pantherinnen/partner/partner Partner der RosaLila PantherInnen], abgerufen am 21. Februar 2014</ref> | ||
== Zeitschrift Pride == | == Zeitschrift Pride == |
Version vom 27. Februar 2014, 10:41 Uhr
Die RosaLila PantherInnen Graz, gegründet 1991, ist ein steirischer Verein, der für die Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und TransGender-Personen arbeitet. Es handelt sich um den einzigen Verein dieser Bevölkerungsgruppe in der Steiermark.
Vorsitzende ist Martina Weixler, das Vereinslokal Feel Free befindet sich in der Annenstraße in Graz.
Begegnung und Beratung
Die wichtigsten Funktionen des Vereins sind einerseits Peer-Beratung für Lesben, Schwule, Bisexuelle und deren Angehörige, andererseits Begegnungsangebote für die Zielgruppen. Dafür wurde Frauenzimmer und Männerstammtisch, die Jugendgruppe ausufern, die TransGender-Gruppe und der Begegnungskreis Homosexualität und Glaube eingerichtet. Weiters engagiert sich der Verein für Unterstützung beim Coming-out, für Safer-Sex-Aufklärung, stellt Broschüren und eine Bibliothek zur Verfügung, vertreibt Regenbogen-Artikel und erstellt den Grazer Gay Guide. Neben dem Tuntenball stellt das alljährliche CSD-Parkfest im Grazer Volksgartenpark ein markantes Ereignis der Sichtbarkeit und einen Spaßfaktor im Leben der Grazer Lesben und Schwulen dar.
Das Schulworkshop-Projekt Liebeist.org [Liebe ist Arg] startete im Sommer 2007 als Idee einiger junger Vereinsmitglieder, „die aktiv gegen Ungleichbehandlung und Diskriminierung von anders l[i]ebenden Personen ankämpfen wollten.“ Das Ergebnis ihrer Arbeit war eine Informations- und Aufklärungsmappe, die im Herbst desselben Jahres flächendeckend an alle steirischen Schulen und Jugendeinrichtungen verschickt wurde. In der Folge wurden auch Team Workshops für Schulen konzipiert und durchgeführt.
Tuntenball
Am 17. Februar 1990 fand in der Uni Mensa der Karl-Franzens-Universität Graz der erste Tuntenball statt, Motto: Auf Du und Du mit dem Stöckelschuh. Die Veranstalter wollten „damit selbstbewusst der oft geringschätzigen und abwertenden Haltung gegenüber Tunten, in der Öffentlichkeit wie auch in Teilen der schwulen Szene, entgegentreten“. Getanzt wurde zu Gloria Gaynors Discoversion von I Am What I Am und um Mitternacht traten Travestiekünstler aus Graz und Umgebung „mit komödiantischen Playback-Interpretationen von Arien und Schlagern“ auf.
Der Ball wurde schnell zur Institution, fand ab 1996 im Meerscheinschlössl ein neues Domizil und 2003 – in dem Jahr, in dem Graz Kulturhauptstadt Europas war – im Grazer Congress. Heute finanziert der Reinerlös des Balles den gesamten Jahresbetrieb des Vereins RosaLila PantherInnen und sichert seine finanzielle und politische Unabhängigkeit. Am 22. Februar 2014 fand der 25. Grazer Tuntenball statt – unter dem Motto Nostalchic – Anything Goes. Die Grußadresse Elisabeth Gürtlers begann mit einem Zitat Gustav Mahlers: „Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche.“
Trauungssaal für alle
Obwohl gleichgeschlechtliche Paare seit 2010 in Österreich eine Eingetragene Partnerschaft eingehen können, verwehrte der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl die Zeremonie für lesbische und schwule Paare im Grazer Trauungssaal im Rathaus. Daraufhin gründeten die PantherInnen im Sommer 2013 – gemeinsam mit Sozialistische Jugend, Grazer SPÖ, KPÖ und den Piraten – eine Plattform und starteten eine Unterschriftenaktion.[1]
Nach wenigen Wochen hatte die Initiative ihr Ziel erreicht und Bürgermeister Nagl öffnete – einem Urteil des Verfassungsgerichtshofs folgend – ab 1. September den Trauungssaal auch für gleichgeschlechtliche Paare.[2][3] Nunmehr wird eine Umbenennung des Trauungssaales diskutiert.
Österreichweite Vernetzung
Die PantherInnen engagierten sich seit ihrer Gründung stark für Vernetzung auf der nationalen Ebene. Sie organisierten 1993 das 3. Österreichische Lesben- und Schwulenforum (ÖLSF) und zählten zu den Mitgründern des gleichnamigen Vereins, der am 4. Februar 1995 in Graz seine Gründungsversammlung abhielt. Die PantherInnen beteiligten sich auch am Internationalen Menschenrechts-Tribunal zum Thema 50 Jahre Zweite Republik, 50 Jahre Unterdrückung von Lesben und Schwulen in Wien und 1996 an der ersten Regenbogenparade. Beim Dornbirner ÖLSF-Forum erregten die Grazer Aktivisten und Aktivistinnen hohe Aufmerksamkeit mit einer Straßenaktion. Besonders engagiert für die Vernetzung waren die Panther Kurt Zernig und Hans-Peter Weingand, die auch heute noch dem Vereinsvorstand angehören. Die Partnerseite ihrer Website belegt, wie intensiv die PantherInnnen auf lokaler und nationaler Ebene vernetzt sind.[4]
Zeitschrift Pride
Als Vorgängerverein der PantherInnen gilt die Homosexuelle Initiative Steiermark (HOSI Steiermark), die von 1983 bis 1989 bestand. Deren Zeitschrift war die – ebenfalls bis 1989 herausgegebene Rosa Buschtrommel. Die PantherInnen führten diese Tradition fort, indem sie ihre seit 1992 bestehende Zeitschrift RosaLila Buschtrommel nannten. Im Jahr 2000 wurde die Buschtrommel mit der Zeitschrift der HOSI Linz – PRIDE – fusioniert. Seit 2008 gehört auch der Verein HOSI Tirol zu den Herausgebern. PRIDE erscheint alle zwei Monate und ist das zweitgrößte nichtkommerzielle Printmedium für Lesben und Schwule in Österreich.
Edition Regenbogen
In der Studienreihe Homosexualität des Vereins sind bislang u.a. folgende Bände erschienen:
- Julius Zinner: Entspricht die Bestrafung der Homosexuellen unserem Rechtsempfinden? Hg. und Kommentiert von Hans-Peter Weingand. Edition Regenbogen – Studienreihe Homosexualität, Bd. 2, Graz 2009, ISBN 978-3-902080-01-1
- Martin J. Gössl: Als die erste Münze flog und die Revolution begann. Edition Regenbogen – Studienreihe Homosexualität, Bd. 3. Graz 2009, ISBN: 978-3-902080-02-8
- Martin J. Gössl: Von der Unzucht zum Menschenrecht. Eine Quellensammlung zu lesbisch-schwulen Themen in den Debatten des österreichischen Nationalrats von 1945 bis 2002. Edition Regenbogen – Studienreihe Homosexualität, Bd. 4, Graz 2012, ISBN 978-3-902080-03-5
Einzelnachweise
- ↑ ORF Steiermark: Initiative will Grazer Trauungssaal für alle öffnen, 31. Juli 2013, abgerufen am 21. Februar 2014
- ↑ Der Standard: Grazer Trauungssaal öffnet auch für homosexuelle Paare, 19. August 2013, abgerufen am 21. Februar 2014
- ↑ Stadtgespräch – Trauungssaal für alle, Gregor Withalm im Gespräch mit Martina Weixler (RosaLila PantherInnen) und Sissy Potzinger (Katholischer Familienverband), abgerufen am 21. Februar 2014
- ↑ Partner der RosaLila PantherInnen, abgerufen am 21. Februar 2014
Weblinks
- RosaLila PantherInnen, Website
- Tuntenball, Website