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=== Film und Fernsehen ===
=== Film und Fernsehen ===
Das ausgestrahlte Bild war noch Schwarz-Weiß, als der ehemalige Simpl-Conférencier [[Heinz Conrads]] in den späten 1950er Jahren das Fernsehpublikum erstmals mit den Worten ''„Küß' die Hand die Damen, guten Abend meine Herrn; seawas die Madln, griaß eich die Buam!“'' begrüßte. Die wöchentliche Sendung „Guten Abend am Samstag“ – ein harmloses Unterhaltungsprogramm, vornehmlich für ältere Zuseher – wurde für fast drei Jahrzehnte zum Fixpunkt im [[Österreichischer Rundfunk|ORF]], mit unerreichten Einschaltquoten. Wienerischer Dialekt blieb im hiesigen TV für lange Zeit bieder-atmosphärische Verzierung.
Das ausgestrahlte Bild war noch Schwarz-Weiß, als der ehemalige Simpl-Conférencier [[Heinz Conrads]] in den späten 1950er Jahren das Fernsehpublikum erstmals mit den Worten ''„Küß' die Hand die Damen, guten Abend meine Herrn; seawas die Madln, griaß eich die Buam!“'' begrüßte. Die wöchentliche Sendung „[[Guten Abend am Samstag]]“ – ein harmloses Unterhaltungsprogramm, vornehmlich für ältere Zuseher – wurde für fast drei Jahrzehnte zum Fixpunkt im [[Österreichischer Rundfunk|ORF]], mit unerreichten Einschaltquoten. Wienerischer Dialekt blieb im hiesigen TV für lange Zeit bieder-atmosphärische Verzierung.


Das änderte sich erst 1975 mit „[[Ein echter Wiener geht nicht unter]]“. Die Serie um den Arbeiter Edmund „Mundl“ Sackbauer (kongenial dargestellt von [[Karl Merkatz]]) zeigte – komödiantisch zugespitzt – in 24 Folgen den Alltag einer typischen Wiener Familie aus einfachen Verhältnissen. Obwohl auch hier die Dialoge meist einer fernsehgerechten Kunstdiktion folgen, finden sich viele echte Sprachpretiosen. Der Autor [[Ernst Hinterberger]] konnte in den 1990er Jahren an seinen Erfolg mit dem inhaltlich ähnlich gelagerten „[[Kaisermühlen Blues]]“ (64 Folgen) anschließen.
Das änderte sich erst 1975 mit „[[Ein echter Wiener geht nicht unter]]“ (Autor: [[Ernst Hinterberger]]). Die Serie um den Arbeiter Edmund „Mundl“ Sackbauer (kongenial dargestellt von [[Karl Merkatz]]) zeigte – komödiantisch zugespitzt – in 24 Folgen den Alltag einer typischen Wiener Familie aus einfachen Verhältnissen. Obwohl auch hier die Dialoge meist einer fernsehgerechten Kunstdiktion folgen, finden sich viele echte Sprachpretiosen. In den 1990er Jahren brachte es die inhaltlich ähnlich gelagerte Serie „[[Kaisermühlen Blues]]“ vom nämlichen Autor sogar auf 64 Folgen; ein Grund für die breite Akzeptanz dürfte dabei auch die [[wp-de:Zeitgeist|zeitgeistige]] Einarbeitung [[wp-de:Politische Korrektheit|politisch korrekter]] Themata gewesen sein.


Vergleichbar war nur [[Helmut Zenker]]s (zunächst als Hörspiel ausgestrahlte) Kriminalgeschichte um den fiktiven Wiener Polizeimajor Adolf Kottan. „[[Kottan ermittelt]]“ (Regie: [[Peter Patzak]]), 1976-1983 entstanden, erfreute sich als [[wp-de:Satire|Satire]] auf gängige Kriminalserien großer Beliebtheit. Neben Darstellern wie [[Kurt Weinzierl]] oder [[Gusti Wolf]] war es vor allem der Kabarettist [[Lukas Resetarits]] (Bruder von Willi Restartis, s.o.), der die Serie prägte. Epigonen wie „[[Kommissar Rex]]“ oder „[[Stockinger]]“ fehlte es später am anarchistischen Humor.
Vergleichbar war nur [[Helmut Zenker]]s (zunächst als Hörspiel ausgestrahlte) Kriminalgeschichte um den fiktiven Wiener Polizeimajor Adolf Kottan. „[[Kottan ermittelt]]“ (Regie: [[Peter Patzak]]), 1976-1983 entstanden, erfreute sich als [[wp-de:Satire|Satire]] auf gängige Kriminalserien großer Beliebtheit. Neben Darstellern wie [[Kurt Weinzierl]] oder [[Gusti Wolf]] war es vor allem der Kabarettist [[Lukas Resetarits]] (Bruder von Willi Restartis, s.o.), der die Serie prägte. Epigonen wie „[[Kommissar Rex]]“ oder „[[Stockinger]]“ fehlte es später am anarchistischen Humor.


1998 kam „[[MA 2412]]“ heraus: Eine [[wp-de:Sitcom|Situationskomödie]] in 34 Folgen, die das österreichische Bürokratentum anhand eines fiktiven „Wiener Amtes für Weihnachtsdekoration“ zum Inhalt hatte; Protagonisten waren [[Roland Düringer]] und [[Alfred Dorfer]]. Die nie ausgestorbene Verklärung der [[Österreich-Ungarn|k&k-Monarchie]] wiederum wurde 2007-2010 in der satirischen Talkshow „[[Wir sind Kaiser]]“ (mit [[Robert Palfrader]] als „Kaiser Robert Heinrich I.“) ironisiert.
1998 kam „[[MA 2412]]“ heraus: Eine [[wp-de:Sitcom|Situationskomödie]] in 34 Folgen, die das österreichische Bürokratentum anhand eines fiktiven „Wiener Amtes für Weihnachtsdekoration“ zum Inhalt hatte; Protagonisten waren [[Roland Düringer]] und [[Alfred Dorfer]]. Die nie ausgestorbene Verklärung der [[Österreich-Ungarn|k&k-Monarchie]] wiederum wurde 2007-2010 in der satirischen Talkshow „[[Wir sind Kaiser]]“ (mit [[Robert Palfrader]] als „Kaiser Robert Heinrich I.“) ironisiert.
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