Albrecht III. (Österreich): Unterschied zwischen den Versionen

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== Relevante Geschehnisse für die österreichischen Bundesländer ==
== Relevante Geschehnisse für die österreichischen Bundesländer ==
* 1364: [[Rudolfinische Hausordnung]]
* 1364: [[Rudolfinische Hausordnung]]
* 1365: Gründung der [[w:Universität (Wien)|Wiener Universität]], gemeinsam mit seinen Brüdern Rudolf IV. und Leopold III.
* 1365: Gründung der [[w:Universität (Wien)|Wiener Universität]], gemeinsam mit seinen Brüdern Rudolf und Leopold  
* 9. Mai 1366: Formelle Belehnung mit den Reichslehen und Bestätigung der Privilegien durch Kaiser Karl IV.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 173</ref>
* 9. Mai 1366: Formelle Belehnung mit den Reichslehen und Bestätigung der Privilegien durch Kaiser Karl IV.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 173</ref>
* 1369: [[w:Frieden von Schärding|Vertrag von Schärding]] (gemeinsam mit Leopold III.), in dem die Herrschaft über die Grafschaft Tirol von den  [[w:Wittelsbach|Herzögen von Baiern (Wittelsbachern)]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> anerkannt wurde.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 175</ref>
* 1369: [[w:Frieden von Schärding|Vertrag von Schärding]] (gemeinsam mit Leopold), in dem die Herrschaft über die Grafschaft Tirol von den  [[w:Wittelsbach|Herzögen von Baiern (Wittelsbachern)]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> anerkannt wurde.<ref>vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 175</ref>
* 1375: Kaufvertrag (gemeinsam mit Leopold III.) mit dem Grafen Rudolf von [[w:Montfort (Adelsgeschlecht)|Montfort-Feldkirch († 1390)]], durch den die [[Feldkirch|Grafschaft Feldkirch]] mit einem Großteil des [[Bregenzerwald|Bregenzerwaldes]] 1390 unter die Herrschaft der [[w:Habsburg|Herzöge von Österreich (Habsburger)]] kommt.<ref name ="nieder189">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 189</ref>
* 1375: Kaufvertrag (gemeinsam mit Leopold) mit dem Grafen Rudolf von [[w:Montfort (Adelsgeschlecht)|Montfort-Feldkirch († 1390)]], durch den die [[Feldkirch|Grafschaft Feldkirch]] mit einem Großteil des [[Bregenzerwald|Bregenzerwaldes]] 1390 unter die Herrschaft der [[Habsburger|Herzöge von Österreich (Habsburger)]] kommt.<ref name ="nieder189">vgl. Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 189</ref>
* 24. Juni 1377: Erlass einer "steirischen Judenordnung" (gemeinsam mit Leopold III.).<ref>vgl. Inge Wiesflecker-Friedhuber: ''Die Juden in der Steiermark im Mittelalter''. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Die Steiermark im Spätmittelalter'' (= ''Geschichte der Steiermark''. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S. 345</ref> Der Wortlaut der Urkunde ist nicht erhalten, sie wurde am 23. Oktober 1396 von den Herzögen [[w:Wilhelm|Wilhelm]] und Albrecht IV. aber bestätigt.<ref>vgl. [[w:Martha Keil|Martha Keil]]: ''"… vormals bey der Juden Zeitt …"''. Studien zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Wiener Neustadt im Spätmittelalter. Dissertation, Universität Wien, 1998, S. 9</ref> Nach der "[[Kleine Chronik von Klosterneuburg|Kleinen Klosterneuburger Chronik]]"<ref group="A">Mehr zu dieser Quelle siehe [http://www.geschichtsquellen.de/repOpus_01035.html Chronica auff Closternewburg der lantsfurstlichen statt]], Bayerische Akademie der Wissenschaften, Geschichtsquellen des Deutschen Mittelalters, eingesehen 6. Mai 2018</ref> sollen die Herzöge in den Jahren zuvor in ihren Städten allerdings eine Vernichtungsaktion gegen die jüdische Bevölkerung vorgenommen haben.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 91f.</ref><ref group="A">Die Angaben der Hauptquelle für dieses [[w:Pogrom|Pogrom]] sind allerdings widersprüchlich. Es ist nicht klar, ob es sich diese Maßnahme gegen sämtliche von ihnen beherrschte Länder gerichtet war oder nur gegen einzelne Städte. Ebenfalls ist nicht recht erkennbar, ob sie es dabei um die gezielte Vernichtung der Betroffenen, ihre Zwangsbekehrung oder eine Gelderpressung gegangen ist.</ref>
* 24. Juni 1377: Erlass einer "steirischen Judenordnung" (gemeinsam mit Leopold).<ref>vgl. Inge Wiesflecker-Friedhuber: ''Die Juden in der Steiermark im Mittelalter''. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Die Steiermark im Spätmittelalter'' (= ''Geschichte der Steiermark''. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S. 345</ref> Der Wortlaut der Urkunde ist nicht erhalten, sie wurde am 23. Oktober 1396 von den Herzögen [[w:Wilhelm|Wilhelm]] und Albrecht (IV.) aber bestätigt.<ref>vgl. [[w:Martha Keil|Martha Keil]]: ''"… vormals bey der Juden Zeitt …"''. Studien zur Geschichte der jüdischen Gemeinde Wiener Neustadt im Spätmittelalter. Dissertation, Universität Wien, 1998, S. 9</ref> Nach der "[[Kleine Chronik von Klosterneuburg|Kleinen Klosterneuburger Chronik]]"<ref group="A">Mehr zu dieser Quelle siehe [http://www.geschichtsquellen.de/repOpus_01035.html Chronica auff Closternewburg der lantsfurstlichen statt]], Bayerische Akademie der Wissenschaften, Geschichtsquellen des Deutschen Mittelalters, eingesehen 6. Mai 2018</ref> sollen die Herzöge in den Jahren zuvor in ihren Städten allerdings eine Vernichtungsaktion gegen die jüdische Bevölkerung vorgenommen haben.<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 91f.</ref><ref group="A">Die Angaben der Hauptquelle für dieses [[w:Pogrom|Pogrom]] sind allerdings widersprüchlich. Es ist nicht klar, ob es sich diese Maßnahme gegen sämtliche von ihnen beherrschte Länder gerichtet war oder nur gegen einzelne Städte. Ebenfalls ist nicht recht erkennbar, ob sie es dabei um die gezielte Vernichtung der Betroffenen, ihre Zwangsbekehrung oder eine Gelderpressung gegangen ist.</ref>
* 1379: [[Vertrag von Neuberg an der Mürz]] (gemeinsam mit Leopold III.)<ref name ="theuer532"/>
* 1379: [[Vertrag von Neuberg an der Mürz]] (gemeinsam mit Leopold)<ref name ="theuer532"/>
* um 1380-ca. 1390: [[Heinrich VII. von Schaunberg#Die Schaunberger Fehde|Schaunberger Fehde]]
* um 1380-ca. 1390: [[Heinrich VII. von Schaunberg#Die Schaunberger Fehde|Schaunberger Fehde]]
* 1385: Nachdem niemand in der Stadt Wien das Amt des [[w:Stadtrichter|Stadtrichters]] übernehmen will, beruft Herzog Albrecht Mert den Achter (Ächtter), einen Weber aus [[Tulln an der Donau|Tulln]], in dieses Amt.<ref name ="opll96">vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 96</ref>
* 1385: Nachdem niemand in der Stadt Wien das Amt des [[w:Stadtrichter|Stadtrichters]] übernehmen will, beruft Herzog Albrecht Mert den Achter (Ächtter), einen Weber aus [[Tulln an der Donau|Tulln]], in dieses Amt.<ref name ="opll96">vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien'': Zeitgenossen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 978-3-205-98372-9, S. 96</ref>
* 1394: Kaufvertrag mit dem [[w:Albrecht III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz|Grafen Albrecht III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz († 1420)]]<ref group="A">Dieser war seit 1383 mit Ursula († nach dem 10. August 1412), einer Tochter des Grafen Heinrich VII. von Schaunberg, verheiratet.</ref>. Die [[Bludenz|Grafschaft Bludenz]] mit dem Montafon kommt 1420 unter die Herrschaft der Herzöge von Österreich (Habsburger).<ref name ="nieder189"/>.
* 1394: Kaufvertrag mit dem [[w:Albrecht III. von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz|Grafen Albrecht (III.) von Werdenberg-Heiligenberg-Bludenz († 1420)]]<ref group="A">Dieser war seit 1383 mit Ursula († nach dem 10. August 1412), einer Tochter des Grafen [[Heinrich VII. von Schaunberg|Heinrich (VII.) von Schaunberg]], verheiratet.</ref>. Die [[Bludenz|Grafschaft Bludenz]] mit dem Montafon kommt 1420 unter die Herrschaft der Herzöge von Österreich (Habsburger).<ref name ="nieder189"/>.
* Juli 1394: Bündnis- und Erbvertrag mit den Grafen [[Heinrich VI. (Görz)|Heinrich IV.]] und [[Johann Meinhard VII. von Görz und Kirchberg|Johann Meinhard VII.]] von [[w:Grafen von Görz|Görz]]. Dieser Vertrag bezog sich im Wesentlichen auf die Grafschaften Görz (heute Teil von [[w:Italien|Italien]] und [[w:Kroatien|Kroatien]] und Lienz sowie die Pfalzgrafschaft in Kärnten. (Eine bereits bestehende Erbvereinbarung der Grafen von Görz mit den Herzögen von Baiern<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> wurde durch diesen Vertrag aufgehoben.)<ref>Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 190</ref>
* Juli 1394: Bündnis- und Erbvertrag mit den Grafen [[Heinrich VI. (Görz)|Heinrich (IV.)]] und [[Johann Meinhard VII. von Görz und Kirchberg|Meinhard (VII.)]] von Görz. Dieser Vertrag bezog sich im Wesentlichen auf die Grafschaften Görz (heute Teil von [[w:Italien|Italien]] und [[w:Kroatien|Kroatien]] und [[Lienz]] sowie die Pfalzgrafschaft in Kärnten. (Eine bereits bestehende Erbvereinbarung der Grafen von Görz mit den Herzögen von Baiern<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> wurde durch diesen Vertrag aufgehoben.)<ref>Alois Niederstätter: ''Österreichische Geschichte 1278–1411'', 2001, S. 190</ref>


== Erinnerungsstätten in Österreich ==
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49.755

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