Christoph von Zelking: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Christoph (II.) von Zelking''' (* zwischen 1436 und 1440; † [[2. August]] [[1491]], in [[Freistadt]]<ref name ="lehr1">vgl. Rudolf Lehr: ''LandesChronik Oberösterreich'', 2012, S.100</ref>), auch '''Christoph von Zelking-Weinberg''' oder '''Cristoff von Czelking''', war ein wichtiger Bauherr der Pfarrkirche "zum Heiligen Wolfgang" in [[Kefermarkt]] und gilt als die bekannteste Persönlichkeit unter den Zelkingern.<ref name ="harrer162">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 162</ref>
'''Christoph von Zelking''' ist der Name folgender Personen:
* [[Christoph II. von Zelking|Christoph (II.) von Zelking (auf Weinberg)]] († 1491), Bauherr der Pfarrkirche "zum Heiligen Wolfgang" in Kefermarkt
* [[Christoph III. von Zelking|Christoph (III.) von Zelking (auf Ulrichskirchen)]] († 1554)
* [[Hanns Christoph von Zelking|Christoph (IV.) von Zelking]] († 1580)
* [[Christoph Wilhelm I. von Zelking|Christoph Wilhelm (I.) von Zelking]]
* [[Christoph Wilhelm von Zelking]]


== Herkunft ==
{{Begriffsklärung}}
Christoph (II.) von [[w:Zelkinger|Zelking]] stammte aus einer alten, im [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtum Österreich]]<ref group="A">Das Herzogtum Österreich umfasste damals das heutige Bundesland Wien und Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft endgültig dazu. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich).</ref> ansässigen [[w:Zelkinger|Adelsfamilie]], den Herren von Zelking (Linie Zelking-Weinberg). Er war der jüngere Sohn von Wilhelm (I.) von Zelking-Weinberg aus dessen Ehe mit Gräfin Anna von Starhemberg.<ref name ="harrer162"/>
 
Christoph von Zelking war zweimal verheiratet und hatte aus beiden Ehen Kinder:
<br />∞ in 1. Ehe (seit dem Juli 1466) mit Margaretha († vor 1480), Tochter von Christoph von Pottendorf<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 163 und 167</ref>
:::* Hans (V.) von Zelking(-Weinberg)<ref name ="harrer163">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 163</ref>
:::* Veit von Zelking(-Weinberg)<ref name ="harrer163"/>
:::* Barbara von Zelking(-Weinberg)<ref name ="harrer163"/>
:::* Margreth von Zelking(-Weinberg)<ref name ="harrer163"/>
∞ in 2. Ehe (seit 1480) mit Apollonia, Tochter von Weikhart von Polheim<ref name ="harrer167">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 167</ref>,
:::* Wilhelm (II.) von Zelking(-Weinberg)<ref name ="harrer167"/>
:::* Wolfgang von Zelking(-Weinberg)<ref name ="harrer167"/>
:::* Anna von Zelking(-Weinberg)<ref name ="harrer167"/>
 
== Leben ==
Christoph (II.) von Zelking wurde 1455 von [[Ladislaus Postumus|König Ladislaus]] gemeinsam mit seinem Onkel [[Erhart von Zelking]] mit der [[w:Schloss Weinberg (Österreich)|Feste Weinberg]] sowie der halben Feste [[w:Burgruine Zelking|Zelking]] und der halben Feste [[w:Schloss Leonstein (Oberösterreich)|Leonstein]] belehnt.<ref name ="harrer162"/> Nach dem Tod von Ladislaus gehörte er zum Hofgesinde von [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht (VI.) von Österreich]]. Nach dem Tod des Erzherzogs schloss er sich [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]]. Er unterstützte diesen nachhaltig in der [[Puchheimer Fehde]] gegen [[Georg von Stein|Jörg von Stain]] und gehörte auch zu dessen Geldgebern.<ref">vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 162f.</ref> Christoph von Zelking war neben dem Grafen [[Johann IV. von Starhemberg|Johann (IV.) von Starhemberg]] einer von Friedrichs kaiserlichen Hauptleuten im Herzogtum Österreich (ob der Enns). 1479/80 vertrat er den Kaiser auf einem Landtag. 1483 erhielt er vom Kaiser gegen ein Darlehen die Pflegschaft über das Schloss und das Landesgericht [[Freistadt]].<ref name ="heinig262>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493)'', 1997, Bd. 1, S. 262</ref>
 
1474 war Christoph von Zelking in einer Grenzfehde zwischen Adligen des Herzogtum Österreichs und des [[w:Königreich Böhmen|böhmischen Königreichs]] um die Burg Hörschlag verwickelt, die am 20. September 1474 durch einen vorläufigen Frieden beendet wurde.<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 164</ref> Neben Auseinandersetzungen mit den böhmischen Adel war er auch in die Eroberungskriege von [[Matthias Corvinus|König Matthias Corvinus]] und Konflikte mit den Bischöfen von Passau verwickelt.<ref>vgl. Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking'', 2016, S. 164f.</ref>
 
1478 wurde Christoph von Zelking von Friedrich III. als Landeshauptmann für das Herzogtum Österreich "ob der Enns" vorgeschlagen. Er verlor die Wahl jedoch gegen [[Bernhard von Scherfenberg|Bernhard von Scherffenberg]] , den der Kaiser ebenfalls für dieses Amt vorgeschlagen hatte. Wenig später erhielt Christoph von Zelking die Pflegschaft in [[Freistadt]], die er bis zu seinem Tod innehatte. Weitere Besitzungen von ihm waren außer Weinberg, Zelking und Leonstein zu dieser Zeit [[Mitterberg]] sowie die Ämter Saxenegg, Martinsberg-Kirchschlag und Wolfsberg-Böheimkirchen. Außerdem kaufte Christoph von Zelking das Gut zu "Sundhag" in der Lasberger Pfarre und Güter in den Pfarren [[Gallneukirchen]], [[Neumarkt]] und [[Hirschbach]] sowie Zehente in der Pfarre Neumarkt, alles rittermäßige Lehen der Herren von Liechtenstein. Er besaß außerdem weitere Güter und Zehente in den Pfarren Eberstallzell, Ried, Wartberg, Talheim, Kirchham und Neumarkt.<ref name ="harrer167"/>
 
Christoph von Zelkings [[w:Schloss Weinberg (Österreich)|Herrschaft Weinberg]] befand sich bei [[Kefermarkt]], das 1479 zum Markt erhoben wurde und 1480 eine eigene Pfarre erhielt. Die damals zur Pfarrkirche erhobene Kirche, die dem [[w:Wolfgang von Regensburg|Heiligen Wolfgang]] geweiht war, hatte Christoph 1470-1476 erbauen lassen.<ref name ="lehr2">vgl. Rudolf Lehr: ''LandesChronik Oberösterreich'', 2012, S.96</ref> 1490 gab er den legendären [[w:Kefermarkter Flügelaltar|Kefermarkter Altar]] in Auftrag, dessen Finanzierung er testamentarisch sicherte. Die Fertigstellung sollte er jedoch nicht mehr erleben.<ref name ="lehr1"/>
 
== Literatur ==
* Anton Harrer: ''Die Herren und Frauen von Zelking''. Eine Spurensuche. Melk, 2016, S. 162-179
* [[w:Paul-Joachim Heinig|Paul-Joachim Heinig]]: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik'' (= ''Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters.'' Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), Bd. 1
* Rudolf Lehr: ''LandesChronik Oberösterreich''. 3000 Jahre in Daten, Dokumenten und Bildern. Wien: Christian Brandstätter Verlag 2012, ISBN 978-3-850-62-1, S. 96 und S.100
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
== Anmerkungen ==
<references group="A" />
 
{{SORTIERUNG:Zelking, Christoph von)}}
[[Kategorie:Adliger]]
[[Kategorie:Geschichte (Oberösterreich)]]
[[Kategorie:Geboren im 15. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben 1491]]
[[Kategorie:Gestorben in Freistadt]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Kefermarkt]]
[[Kategorie:Zelkinger]]

Aktuelle Version vom 24. August 2019, 13:35 Uhr

Christoph von Zelking ist der Name folgender Personen:

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