Elisabeth von Kuenring: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. August 2019, 23:13 Uhr
Elisabeth von Kuenring (* im 14. Jahrhundert; † im 14. Jahrhundert, um 1379)[1], auch Elsbeth von Kuenring, Elisabeth von Wallsee oder Elisabeth von Wallsee-Kuenring, war eine Adlige im Herzogtum Österreich[A 1] Sie gilt als Gründerin des Augustiner Chorherrenstiftes in Dürnstein.
Herkunft und Familie
Elisabeth von Kuenring stammte aus der Adelsfamilie der Kuenringer, einer legendenumwobenen Ministerialenfamilie des Herzogtums Österreich, die besonders unter der Herrschaft der Babenberger großen politischen Einfluss besaß. Als Urenkelin von Albero (V.) von Kuenring und Gertrud von Wildon wird sie zur Dürnsteiner Linie gezählt[1].
Elisabeth von Kuenring war einer der Töchter von Leutold (II.) von Kuenring(-Dürnstein) († um 1348) aus dessen Ehe mit Sophie von Maissau. Sie heiratete den einflussreichen Adeligen Eberhard von Wallsee(-Graz) († um 1363), Landeshauptmann des Herzogtums Steier[A 2]. Ihre Schwestern Agnes und Clara waren ebenfalls mit Angehörigen der Adelsfamilie der Wallseer verheiratet. Eine weitere Schwester von ihr dürfte Wilbirg von Kuenring gewesen sein, die 1363 und 1364 als Äbtissin dem Klarissenkloster in Dürnstein vorstand[2].[1]
Leben
Elisabeth von Kuenring kaufte von Verwandten aus "Linie Kuenring-Weitra" den alten Kuenringerhof in Dürnstein, den sie entsprechend vergrößerte und auf dem sie als Witwe ihren Sitz hatte. Ihre Besitzungen kamen nach ihrem Tod an die Adelsfamilie der Wallseer. Als Testamentsvollstrecker ihrer letztwilligen Verfügungen vom 2. Mai 1379 setzte sie Heidenreich von Maissau ein, der mit ihrer Cousine Anna von Kuenring verheiratet und durch die Erbschaft von dieser einer der Herrschaftsinhaber Dürnsteins war.[2]
Knapp vor ihrem Tod stiftete Elisabeth von Kuenring 1378 in Dürnstein mit ihrem Vermögen eine Marienkapelle mit drei Priestern.[2] Aus dieser geistlichen Gemeinschaft entstand aus der Anfang des 15. Jahrhunderts das Augustiner-Chorherrenstift in Dürnstein.[3]
Literatur
- Ilse Korotin (Hrsg.): biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2016. ISBN 978-3-205-79590-2. Bd. 1, S. 718 digital
- Karl Brunner: Die Kuenringer. Adeliges Leben in Niederösterreich (= Wissenschaftliche Schriftenreihe Niederösterreich 53). Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1980. ISBN 3-85326-539-X, S. 24f.
Weblinks
- Elisabeth von Wallsee-Kuenring, Gedächtnis des Landes Niederösterreich, abgerufen am 1. Mai 2019
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, siehe Stammbaum, Dürnsteiner Linie
- ↑ 2,0 2,1 2,2 vgl. Elisabeth von Wallsee-Kuenring
- ↑ Karl Brunner: Die Kuenringer, 1980, S. 22
Anmerkungen
- ↑ Das Herzogtum Österreich war aus der Markgrafschaft Österreich, die ursprünglich zum Stammesherzogtum Baiern gehört hatte und 1156 von diesem gelöst worden war, entstanden. Damals erfolgte die Erhebung der Markgrafschaft Österreich zum eigenständigen Herzogtum Österreich. Das Herzogtum umfasste ursprünglich nur das heutige Bundesland Wien und einige Teile des heutigen Bundeslandes Niederösterreich sowie drei Siedlungen im heutigen Bundesland Oberösterreich. Im Spätmittelalter vergrößerte sich das Herzogtum Österreich um weitere Teile der späteren Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. Erst 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft, die zuvor zum Herzogtum Steier gehört hatte, endgültig zum Herzogtum Östereich. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das damalige Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich, ohne das Innviertel) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich, ohne Pitten und Wiener Neustadt).
- ↑ Das Herzogtum Steier(mark) umfasste damals im Wesentlichen das heutige Bundesland Steiermark sowie Teile des heutigen Sloweniens und der späteren Bundesländer Niederösterreich (Grafschaft Pitten mit Wiener Neustadt) und Oberösterreich (Stadt und Herrschaft Steyr).