Gut Teuchental: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. Januar 2020, 21:14 Uhr
Das Gut Teuchental war ein Anwesen im Glödnitztal, das sich nicht erhalten hat und zunächst der Familie Kirchenfeind und dann den Herren von Feistritz gehörte.
Lage
Das Zentrum von Gut Teuchental war ein Turm, der aus Steinen erbaut war und bis ins 16. Jahrhundert der Familie Kirchenfeind als Residenz diente. Später wurde er zu einem Getreidekasten umgebaut und in den 1950er-Jahren abgebrochen. Er befand sich beim heutigen Anwesen "Teichentaler", Überreste haben sich nicht erhalten.[1]
Geschichte
Gut Teuchental war bis ins 16. Jahrhundert der Sitz der Familie Kirchenfeind, einer Ministerialenfamlie des Bistums Gurk. Aus ihrer Familie stammten Christoph Kirchenfeind, der um 1484 als Propst von Gurk belegt ist, und Wilhelm Kirchenfeind, mit dem die Familie 1568 in männlicher Linie ausstarb. Außer dem Gut Teuchental besaß die Familie Kirchenfeind noch weitere Besitzungen wie das Guttenbrunner Gebiet auf der Flattnitz. Durch einen Tausch gegen ein Gut in Michelthal erwarb der Gurker Propst Christoph Kirchenfeind 1484 von Bischof Lorenz (III.) von Gurk das Gut am "Chabutz". Ein weiterer Christoph Kirchenfeind verkaufte 1534 die Guttenbrunner Alm an das Stift in Millstatt.[2]
Nach dem Aussterben der Familie Kirchenfeind kam das Gut Teuchental an die Herren von Feistritz. Diese waren ebenfalls eine Ministerialenfamilie im Dienst des Bistums Gurk und besaßen weitere Güter im Glödnitztal, darunter den Görtschacherhof und das Gut um Waldeck. Um 1500 kauften sie den Haidnerhof (heute Teil der Gemeinde Deutsch-Griffen), 1530 erwarben die Brüder Martin und Wolfgang von Feistritz vom Bistum Gurk die Herrschaft Rastenfeld (heute Teil der Gemeinde Mölbling). Das bedeutendste Mitglied der Familie war Sigismund von Feistritz († 30. Jänner 1525), der 1518-1525 Dompropst in Gurk war.[3] An ihn erinnert seine Wappengrabplatte, die sich heute in der Unterkirche im nördlichen Seitenschiff des Gurker Doms befindet. Es handelt sich dabei um eine Renaissance-Grablege aus bläulich-grauem Kalkstein mit rötlichen Adern und Sprenkelung.[4]
Literatur
- Werner Sabitzer: Land der Hemma. Das Gurktal. Geschichte und Geschichten. Styria, Wien / Graz / Klagenfurt, 2013, ISBN 978-3-70120-100-6
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 44
- ↑ vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 44f.
- ↑ vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 45
- ↑ vgl. Inschriften, OEAW.AC.AT, abgerufen am 17. Jänner 2020