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'''Die Magdalenenscheibe''' | '''Die Magdalenenscheibe''' gilt als das älteste, noch erhaltene Glasgemälde im heutigen EU-Land Österreich. Es dürfte außerdem die zweitälteste noch erhaltene Glasmalerei im deutschsprachigen Raum sein<ref group="A">Nach dem derzeitigen Forschungsstand dürften nur die "Prophetenscheiben" im Augsburgerdom älter sein, die um 1135 bemalt wurden, vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 65</ref>. | ||
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Mitte Dezember des Jahres 1930 wurde die Magdalenenscheibe gestohlen, indem sie aus dem Fenster gebrochen wurde. Der Täter war der in [[Villach]] ansässige Fotograf Friedrich Dostler, er handelte im Auftrag von Adolf Bauer, einem Wiener Direktionsrat. Durch Saul Salten gelangte die Scheibe nach [[w:Berlin|Berlin]], wo sie in der Pension "Hildebrandt" sichergestellt werden konnte. Während Bauer und Dostler mit relativ | Mitte Dezember des Jahres 1930 wurde die Magdalenenscheibe gestohlen, indem sie aus dem Fenster gebrochen wurde. Der Täter war der in [[Villach]] ansässige Fotograf Friedrich Dostler, er handelte im Auftrag von Adolf Bauer, einem Wiener Direktionsrat. Durch den Studenten Saul Salten gelangte die Scheibe nach [[w:Berlin|Berlin]], wo sie in der Pension "Hildebrandt" sichergestellt werden konnte. Während Bauer und Dostler mit relativ kurzen Haftstrafen davonkamen, wurde Saul Salten freigesprochen. Karl Hauser, der damalige Pfarrer von Weitensfeld, der den Diebstahl erst im Jänner 1931 entdeckt hatte und als der Tat verdächtig einige Tage in Untersuchungshaft verbringen musste, verließ 1932 Weitensfeld.<ref name ="Sabitzer66"/><ref name ="Sabitzerblog">vgl. [https://sabitzer.wordpress.com/2017/10/29/der-diebstahl-der-magdalenenscheibe/ Diebstahl der Magdalenenscheibe], Sabitzer.Wordpress.COM, abgerufen am 22. Jänner 2020</ref> | ||
Als Folge des Diebstahls wurde die Magdalenenscheibe restauriert und kam noch 1931 in das 1917 gegründete Diözesanmuseum in [[Klagenfurt]]. 1937 wurde das Museum für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, seit 2013 befindet es sich in der Schatzkammer von [[Stift Gurk]].<ref>vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 66f.</ref> In der Magdalenakirche in Weitensfeld kann heute eine Kopie des Originals bewundert werden.<ref name ="Sabitzer67">vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 67</ref> | Als Folge des Diebstahls wurde die Magdalenenscheibe restauriert und kam noch 1931 in das 1917 gegründete Diözesanmuseum in [[Klagenfurt]]. 1937 wurde das Museum für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, seit 2013 befindet es sich in der Schatzkammer von [[Stift Gurk]].<ref>vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 66f.</ref> In der Magdalenakirche in Weitensfeld kann heute eine Kopie des Originals bewundert werden.<ref name ="Sabitzer67">vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 67</ref> | ||
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== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* [https://hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil1/kaernten-2-obj3.xml Inschriften], OEAW.AC.AT | |||
* [https://parmenides-ansichtskarten.com/products/ak-klagenfurt-diozesanmuseum-magdalenenscheibe-von-weitensfeld-1 Magdalenenscheibe], Parmenides-Ansichtskarten.COM | |||
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Version vom 22. Januar 2020, 19:37 Uhr
Die Magdalenenscheibe gilt als das älteste, noch erhaltene Glasgemälde im heutigen EU-Land Österreich. Es dürfte außerdem die zweitälteste noch erhaltene Glasmalerei im deutschsprachigen Raum sein[A 1].
Der Kunstschatz
Bei der Magdalenenscheibe handelt es sich um die Glasscheibe eines romanischen Kirchenfensters mit Holzrahmen. Dieses Fenster, das original erhalten geblieben ist, befindet sich an der südlichen Wand des Langhauses in der Apsis der Kirche "zur Heiligen Maria Magdalena" in Hardernitzen (heute Teil der Gemeinde Weitensfeld), die erstmals 1264 urkundlich genannt wird.[1] Die Scheibe ist mit Bleistreben eingefasst.[2]
Die Magdalenenscheibe ist ca. 58 Zentimeter hoch und ca. 13 Zentimeter breit. Ober befindet sich die Inschrift: "S. Maria Magdal". Dargestellt ist die Heilige Maria Magdalena mit einem Salbgefäß und einem vergoldeten Weihrauchgefäß. Das Weihrauchgefäß ist nach den Weihrauchgefäßen gestaltet, die im 12. Jahrhundert verwendet wurden.[3]
Geschichte
Die Magdalenenscheibe wurde um 1170 geschaffen. Sie dürfte aus dem Erzstift Salzburg stammen. Ihr tatsächliches Alter wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts festgestellt.[3]
Mitte Dezember des Jahres 1930 wurde die Magdalenenscheibe gestohlen, indem sie aus dem Fenster gebrochen wurde. Der Täter war der in Villach ansässige Fotograf Friedrich Dostler, er handelte im Auftrag von Adolf Bauer, einem Wiener Direktionsrat. Durch den Studenten Saul Salten gelangte die Scheibe nach Berlin, wo sie in der Pension "Hildebrandt" sichergestellt werden konnte. Während Bauer und Dostler mit relativ kurzen Haftstrafen davonkamen, wurde Saul Salten freigesprochen. Karl Hauser, der damalige Pfarrer von Weitensfeld, der den Diebstahl erst im Jänner 1931 entdeckt hatte und als der Tat verdächtig einige Tage in Untersuchungshaft verbringen musste, verließ 1932 Weitensfeld.[2][4]
Als Folge des Diebstahls wurde die Magdalenenscheibe restauriert und kam noch 1931 in das 1917 gegründete Diözesanmuseum in Klagenfurt. 1937 wurde das Museum für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, seit 2013 befindet es sich in der Schatzkammer von Stift Gurk.[5] In der Magdalenakirche in Weitensfeld kann heute eine Kopie des Originals bewundert werden.[6]
Literatur
- Werner Sabitzer: Land der Hemma. Das Gurktal. Geschichte und Geschichten. Styria, Wien / Graz / Klagenfurt, 2013, ISBN 978-3-70120-100-6
Weblinks
- Inschriften, OEAW.AC.AT
- Magdalenenscheibe, Parmenides-Ansichtskarten.COM
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 65 und S. 67
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 66
- ↑ 3,0 3,1 vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 65
- ↑ vgl. Diebstahl der Magdalenenscheibe, Sabitzer.Wordpress.COM, abgerufen am 22. Jänner 2020
- ↑ vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 66f.
- ↑ vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 67
Anmerkungen
- ↑ Nach dem derzeitigen Forschungsstand dürften nur die "Prophetenscheiben" im Augsburgerdom älter sein, die um 1135 bemalt wurden, vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 65
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