Wilhelm Rumpf von Wullross: Unterschied zwischen den Versionen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
Zeile 13: | Zeile 13: | ||
== Leben == | == Leben == | ||
Wilhelm Rumpf von Wullross war durch eine Verschwägerung mit der Familie von Dietrich Linzer verwandt. Dieser hatte 1444 Kathrey, die Erbtochter von Leonhard von Wullross geheiratet, und war so in den Besitz [[w:Burg- und Schlossruine Wullross|Burg Wullross]] bei [[Weitensfeld im Gurktal|Weitensfeld]] gekommen.<ref>vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 88f.</ref> Durch diese Verwandtschaft wurde Wilhelm Rumpf Herr der Burg Wullross, nach welcher er sich benannte. Nachdem ihm der Aufstieg in den Ritterstand gelungen war, kaufte er 1515 von Wolfgang von Pibriach die Burg und Herrschaft Tentschach und wurde 1518 "Pfleger" auf [[w:Burg Osterwitz|Burg Osterwitz]]. 1533 wurde ihm die Heunburg bei [[Völkermarkt]] verpfändet.<ref name ="Sabitzer89"/> | Wilhelm Rumpf von Wullross war durch eine Verschwägerung mit der Familie von Dietrich Linzer verwandt. Dieser hatte 1444 Kathrey, die Erbtochter von [[Wullross (Adelsgeschlecht)|Leonhard von Wullross]] geheiratet, und war so in den Besitz [[w:Burg- und Schlossruine Wullross|Burg Wullross]]<ref group="A">Die Burg Wullross ist nach ihrem Erbauer, einem gewissen Wolrich benannt, und wird urkundlich erstmals im Jahr 1200 in einem Urbar genannt. Sie hatte im Mittelalter unterschiedliche Namen: Woldris, Wuldres, Wuldreis, Wuelroß. Vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 88</ref> bei [[Weitensfeld im Gurktal|Weitensfeld]] gekommen.<ref>vgl. Werner Sabitzer: ''Land der Hemma'', 2013, S. 88f.</ref> Durch diese Verwandtschaft wurde Wilhelm Rumpf Herr der Burg Wullross, nach welcher er sich benannte. Nachdem ihm der Aufstieg in den Ritterstand gelungen war, kaufte er 1515 von Wolfgang von Pibriach die Burg und Herrschaft Tentschach und wurde 1518 "Pfleger" auf [[w:Burg Osterwitz|Burg Osterwitz]]. 1533 wurde ihm die Heunburg bei [[Völkermarkt]] verpfändet.<ref name ="Sabitzer89"/> | ||
Wilhelm Rumpf von Wullross war seit 1519 Mitglied des inneren ständischen Rates und später der erste "ständische" Burggraf in Klagenfurt. Außerdem war er Truchsess am Hof von [[Ferdinand I. (HRR)|Kaiser Ferdinand I]].<ref name ="sabitzer"/> | Wilhelm Rumpf von Wullross war seit 1519 Mitglied des inneren ständischen Rates und später der erste "ständische" Burggraf in Klagenfurt. Außerdem war er Truchsess am Hof von [[Ferdinand I. (HRR)|Kaiser Ferdinand I]].<ref name ="sabitzer"/> |
Version vom 23. Januar 2020, 20:02 Uhr
Wilhelm Rumpf von Wullross (* im 15. Jahrhundert; † im 16. Jahrhundert), auch Wilhelm Rumpf, war ein Adeliger des Herzogtums Kärnten.
Herkunft und Familie
Wilhelm Rumpf von Wullross stammte aus einer in Friesach ansässigen Familie. Er war ein Verwandter von Achaz Rumpf, der 1420 als Stadtrichter von Friesach belegt ist, das damals unter der Herrschaft des Erzstiftes Salzburg stand. Dessen Bruder Ruprecht Rumpf wurde 1458 Pfleger in Hüttenberg, ein weiterer Bruder von ihm, Wilhelm Rumpf[A 1], war "Burgpfleger" auf dem Virgilienberg in Friesach.[1]
Wilhelm Rumpf von Wullross war mit Barbara von Keutschach, einer Verwandten des Erzbischofs Leonhard von Salzburg († 1519) verheiratet. Sie stammte aus einer angesehenen Adelsfamilie des Herzogtums Kärnten und war eine Tochter von Wolfgang (II.) von Keutschach aus dessen Ehe mit Margarethe. Ihrem Bruder, Leonhard (II.) von Keutschach, verlieh Erzherzog Karl (II.) von Österreich das Amt des Erbland-Hofmeisters des Herzogtums Kärnten.[1]
Aus seiner Ehe mit Barbara von Keutschach hatte Wilhelm Rumpf von Wullross mehrere Kinder, darunter:
- Moritz Rumpf von Wullross, erbte 1569 die Burg und Herrschaft Tentschach (heute Teil der Gemeinde Klagenfurt) als landesfürstliches Lehen[2]
- Barbara Rumpf von Wullross, die Mutter von Anna Neumann von Wasserleonburg († 1623)
- Dorothea Rumpf von Wullross, seit 1533 Äbtissin des Stiftes St. Georgen am Längsee[3]
- Wolfgang Siegmund Rumpf vom Wullross († 1606)[A 2], Obersthofkämmerer und Obersthofmeister von Kaiser Rudolf II.[4],
Leben
Wilhelm Rumpf von Wullross war durch eine Verschwägerung mit der Familie von Dietrich Linzer verwandt. Dieser hatte 1444 Kathrey, die Erbtochter von Leonhard von Wullross geheiratet, und war so in den Besitz Burg Wullross[A 3] bei Weitensfeld gekommen.[5] Durch diese Verwandtschaft wurde Wilhelm Rumpf Herr der Burg Wullross, nach welcher er sich benannte. Nachdem ihm der Aufstieg in den Ritterstand gelungen war, kaufte er 1515 von Wolfgang von Pibriach die Burg und Herrschaft Tentschach und wurde 1518 "Pfleger" auf Burg Osterwitz. 1533 wurde ihm die Heunburg bei Völkermarkt verpfändet.[1]
Wilhelm Rumpf von Wullross war seit 1519 Mitglied des inneren ständischen Rates und später der erste "ständische" Burggraf in Klagenfurt. Außerdem war er Truchsess am Hof von Kaiser Ferdinand I.[4]
Wilhelm Rumpf von Wullross war Mitglied des "Mäßigkeitsordens", den Siegmund von Dietrichstein, ein Gefolgsmann von Kaiser Maximilian I. gegründet hatte.[1]
Nach seinem Tod heiratete seine Witwe Barbara den Grafen Johann Jakob von Gaisruck.[1]
Literatur
- Werner Sabitzer: Land der Hemma. Das Gurktal. Geschichte und Geschichten. Verlag Styria Regional Carinthia, Wien / Graz / Klagenfurt, 2013. ISBN 978-3-70120-100-6. S. 88-90
Weblinks
- Herrin von Murau, Sabitzer.Wordpress.COM
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 89
- ↑ vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 89f.
- ↑ vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 90
- ↑ 4,0 4,1 vgl. Herrin von Murau, Sabitzer.Wordpress.COM, abgerufen am 5. November 2019
- ↑ vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 88f.
Anmerkungen
- ↑ Dieser Wilhelm Rumpf dürfte nicht ident sein mit Wilhelm Rumpf von Wullross.
- ↑ Wolfgang Siegmund Rumpf vom Wullross dürfte ebenfalls ein Sohn von Wilhelm Rumpf von Wullross und Barbara von Keutschach gewesen.
- ↑ Die Burg Wullross ist nach ihrem Erbauer, einem gewissen Wolrich benannt, und wird urkundlich erstmals im Jahr 1200 in einem Urbar genannt. Sie hatte im Mittelalter unterschiedliche Namen: Woldris, Wuldres, Wuldreis, Wuelroß. Vgl. Werner Sabitzer: Land der Hemma, 2013, S. 88