Erich Sinor: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Löschantragstext|tag=20|monat=Februar|jahr=2020|titel=Erich Sinor|text=''Enzyklopädische Relevanz des Artikels in dieser Form nicht ersichtlich, zum einen verfahlt der Artikel weitgend sein Thema. Er bschäftig sich weitaus mehr mit der (eventuell sogar als solche relevanten) Dankesaktion an die Schweiz, als mit der im Lemma genannten Person. Außerdem ist eine ausreichende Darstellung enzyklopädischer Relevanz der Person "Erich Sinor" zumindest nicht ausreichend dargestellt. Daher sollte der Artikel, sofern er nicht wesentrlich umgearbeitet wird, gelöscht werden. Eventuell käme auch ein Umarbeitn zu einem Artikel über die Aktion und ein entsprechendes Verschieben auf ein Lemma, welches diese bezeichnet, denkbar.'' [[Benutzer:Lutheraner|Lutheraner]] ([[Benutzer Diskussion:Lutheraner|Diskussion]]) 17:23, 20. Feb. 2020 (CET)}}
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Version vom 20. Februar 2020, 16:25 Uhr

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Erich Sinor (2009)

Erich Sinor (* 9. Oktober 1939 in Wien, † 22. Jänner 2020 ebenda) war ein österreichischer Kommunalpolitiker, sowie Gründer und langjähriger Präsident des Vereins „Club der ehemaligen Schweizerkinder“.

Leben

Privat

Sinor, dessen Vater Josef 1940 während des Westfeldzuges im Zweiten Weltkrieg in Frankreich gefallen war, wuchs als einziges Kind bei seiner Mutter Adele (geb. Fischer) in Wien Alsergrund auf. Er ist der Cousin von Traude Kossatz, der Gründerin des Lilarum Figurentheaters und Trägerin des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich.

1947 verbrachte er im Rahmen der Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes drei Monate zur Erholung bei einer Gastfamilie im schweizerischen Wohlen, Kanton Aargau. In den folgenden Jahren engagierte er sich in der Katholischen Jungschar. Sinor war Jungscharleiter in der Pfarre Lichtental, durch die von der Jungschar ins Leben gerufene Dreikönigsaktion einer der ersten Sternsinger Österreichs und bis zu seiner Hochzeit Dekanatsführer. Sinor war seit 1961 mit der Malerin Lucia Sinor[1] (geb. Werba) verheiratet und hatte mit ihr drei Kinder – den späteren Ö3-Moderator Helmut Sinor, Sabina und Reinhard.

Sinor verstarb am 22. Jänner 2020 im Pflegewohnhaus Leopoldstadt im 2. Wiener Gemeindebezirk, in welchem er die letzten drei Jahre seines Lebens verbrachte. Die Beisetzung fand am 4. Februar 2020 im Familiengrab[2] auf dem Sieveringer Friedhof statt. Unter den anwesenden Trauergästen befand sich auch der ehemalige Döblinger Bezirksvorsteher Adolf„Adi“ Tiller. Tiller hielt eine spontan improvisierte Rede, in welcher er sich mit ergreifenden Worten von einem guten Freund und Wegbegleiter verabschiedete und für viele gemeinsam erlebte Jahre bedankte. Sinor hinterließ seine Frau, seine drei Kinder und die Enkelkinder Victoria und Daniel.

Beruf und Politik

Sinor erlernte den Beruf des Großhandelskaufmanns, wobei er auch seine spätere Frau Lucia kennen lernte. Neben seiner beruflichen Tätigkeit – etwa bei Bahlsen, Kunert und dem traditionsreichen Wiener Spiele- und Spielkartenhersteller Ferd. Piatnik Söhne – betätigte sich Sinor zunehmend auch auf politischer Ebene in der ÖVP Döbling.

Sinor und der von 1978 bis 2018 amtierende Döblinger Bezirksvorsteher Tiller kannten sich bereits seit der Zeit, als Tiller noch die Tankstelle seines Vaters betrieb. In dieser Zeit entstand auch die private Freundschaft zwischen Tiller und Sinor. Von 1981 bis 1987 war Sinor ÖVP-Bezirksrat in Döbling.

Während seiner über sechs Jahre andauernden Amtszeit als Bezirksrat war Sinor auch aktives Mitglied eines Organisationsteams rund um den Papstbesuch von Johannes Paul II. vom 10. bis 13. September 1983 und koordinierte dessen Besuch der Kirche St. Josef auf dem Kahlenberg am vierten und letzten Tag des Pastoralbesuchs.

Schweizerkinder

„Schweizerkinder“ (oder auch „Schweizer Kinder“) wurden im Volksmund jene Kinder genannt, die im Rahmen der Kinderhilfe des Schweizerischen Roten Kreuzes zur Erholung bei Gastfamilien in der Schweiz waren. In der Schweiz wurden diese Kinder „Östrichli“ genannt. Für Sinor war es eine Herzensangelegenheit, die Kinder und Pflegeeltern von damals wieder zusammenzubringen und sich bei der Schweizerischen Bevölkerung und den diversen Hilfsorganisationen für deren Hilfe nach dem Zweiten Weltkrieg zu bedanken.

Vereinslogo

Gründung des Vereins

Auf Betreiben des ehemaligen „Schweizerkindes“ Eva Bruckböck aus Linz, die per Zeitungsinseraten nach ehemals in die Schweiz zur Erholung geschickten Kindern und deren damaligen Pflegeeltern suchte, lud Bürgermeister Michael Häupl am 26. Oktober 2003 Gast-Eltern und ehemalige Wiener Schweizerkinder zu einem Empfang[3] in den Festsaal des Wiener Rathauses. 2004 gründete Sinor gemeinsam mit Walter Pohl schließlich den „Club der ehemaligen Schweizerkinder“, der am 14. Dezember 2004 von der Bundespolizeidirektion Wien mit der ZVR-Zahl 622695274 offiziell als Verein genehmigt wurde.

Zielsetzung des Vereins ist es, einen Beitrag zum umfassenden Verständnis der Kriegs- und Nachkriegsjahre zu leisten und einen gewissen Bildungsauftrag zu erfüllen. Weiters möchte der Verein seinen Mitgliedern die Möglichkeit bieten, sich mit anderen ehemaligen „Schweizerkindern“ auszutauschen und Bekanntschaften von damals zu pflegen.

Datei:Auftaktveranstaltung zum Jubiläumsjahr 2005.jpg
Auftaktveranstaltung zum Jubiläumsjahr 2005

2005 – Ein Gedankenjahr

2005 wurde von der Österreichischen Bundesregierung das „Gedankenjahr“ ausgerufen. Sinor organisierte eine Nostalgiereise mit einem Sonderzug der ÖBB von Wien nach Bern, die vom Österreichischen Bundeskanzleramt unterstützt und als fester Bestandteil in die Jubiläumsfeierlichkeiten integriert wurde. In weiterer Folge bot die Schweizerische Botschaft an, die Gedenkfahrt mit einem Festakt in Bern unter dem Motto: „Danke Schweiz“ zu kombinieren.

Bei der Abreise vom Franz-Josefs-Bahnhof nach Bern am 3. November 2005 waren neben zahlreichen Medien auch Vertreter des Bundeskanzleramtes, der Wiener Caritas Direktor Michael Landau, der Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, Wolfgang Kopetzky und sein Stellvertreter Werner Kerschbaum anwesend.

Die damalige Bundesrätin und Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten, Micheline Calmy-Rey, Vertreter des Schweizerischen und Österreichischen Roten Kreuzes, der Caritas sowie die damals amtierende österreichische Außenministerin Ursula Plassnik nahmen an der am 4. November 2005 in Bern abgehaltenen Gedenk- und Dankesfeier[4] teil. Dabei wurde auch eine TV-Grußadresse von Christiane Hörbiger übermittelt, die 1947 ebenfalls ein „Schweizerkind“ war.

Gedenktafel an der Einfriedung neben dem Hauptportal des Palais Liechtenstein
Enthüllung der Gedenktafel, Palais Liechtenstein (v. l. n. r.): Urs Breiter, Nina Kázibwe, Werner Kerschbaum, Erich Sinor, Gesandter i. R. Kurt Novak, Franz Küberl

Gedenktafel am Palais Liechtenstein

Nach mehr als einem Jahr intensiver Vorbereitungsarbeiten Sinors und auf dessen Initiative, wurde im Rahmen eines international vielbeachteten Festaktes im Gartenpalais Liechtenstein am 7. September 2012 an der Einfriedung neben dem Hauptportal des Palais in der Fürstengasse eine Gedenktafel[5] enthüllt, die an die humanitäre Hilfe nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert.

Neben etwa zweihundert ehemaligen „Schweizerkindern“ – unter ihnen auch die damals siebenjährige Silvia Novak, die als zehntausendstes Kind aus Wien ihre Reise zu Pflegeeltern in die Schweiz antrat –, zwei ehemaligen Begleitschwestern der Kindertransporte und Medienvertretern waren folgende Ehrengäste zu der Feier erschienen:

Marie von und zu Liechtenstein konnte wegen anderer Verpflichtungen nicht persönlich an der Feier teilnehmen, übermittelte jedoch ihre Grüße und Wünsche für ein gutes Gelingen der Feier.

Einzelnachweise

  1. Homepage der Malerin Lucia Sinor
  2. Familiengrab der Familie Sinor auf dem Sieveringer Friedhof: Abteilung 2, Gruppe 6, Nummer 28
  3. Rathauskorrespondenz, 24.11.2003: Ehemalige "Schweizerkinder" bei Bürgermeister-Empfang bei APA-OTS. Abgerufen am 14. Februar 2020
  4. Außenministerium, 4. November 2005: Plassnik: "Hilfe der Schweiz nach 1945 bis heute unvergessen" bei APA-OTS. Abgerufen am 14. Februar 2020
  5. Palais Liechtenstein, 7. September 2012: "Schweizerkinder" im PALAIS LIECHTENSTEIN - Gedenktafel feierlich enthüllt bei APA-OTS. Abgerufen am 14. Februar 2020

Literatur

Weblinks