Hans Kentler: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
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Hans Kentler übernahm zu Weihnachten 1523 das [[Michael Hueber (Bader)#Das Badehaus zu Rattenberg|Stadtbad]]. Seine Bestellung durch die Stadt Rattenberg erfolgte auf ein Empfehlungsschreiben hin, welches Christof Philipp von [[w:Haus Liechtenstein|Liechtenstein]], der damals Hauptmann zu Rattenberg war, und zwei weitere angesehene Herren aus Tiroler Adelsfamilien, Sigmund [[w:Fieger (Adelsgeschlecht)|Fieger]] und Christof [[w:Fuchs von Fuchsberg|Fuchs von Fuchsberg]], unterzeichnet hatten. Bereits im März 1524 wurde ihm wegen Unfähigkeit mit der Kündigung gedroht. Im April wurde er mit der Auflage, das Bad sofort zu räumen und sich eine neue Stelle zu suchen, beurlaubt und daraufhin gekündigt. Ende September wurde ihm der ganze Jahressold ausgezahlt, obwohl ein Quartal fehlte. Neben angeblicher Unfähigkeit zur Ausübung des Baderberufes wurde er beschuldigt, die [[w:Syphilis|Syphilis]] zu haben.<ref>vgl. Robert Büchner: ''Im städtischen Bad vor 500 Jahren'', 2014, S. 98f.</ref>  
Hans Kentler übernahm zu Weihnachten 1523 das [[Michael Hueber (Bader)#Das Badehaus zu Rattenberg|Stadtbad]]. Seine Bestellung durch die Stadt Rattenberg erfolgte auf ein Empfehlungsschreiben hin, welches Christof Philipp von [[w:Haus Liechtenstein|Liechtenstein]], der damals Hauptmann zu Rattenberg war, und zwei weitere angesehene Herren aus Tiroler Adelsfamilien, Sigmund [[Hans Fieger der Alte#Herkunft und Familie|Fieger]] und Christof [[w:Fuchs von Fuchsberg|Fuchs von Fuchsberg]], unterzeichnet hatten. Bereits im März 1524 wurde ihm wegen Unfähigkeit mit der Kündigung gedroht. Im April wurde er mit der Auflage, das Bad sofort zu räumen und sich eine neue Stelle zu suchen, beurlaubt und daraufhin gekündigt. Ende September wurde ihm der ganze Jahressold ausgezahlt, obwohl ein Quartal fehlte. Neben angeblicher Unfähigkeit zur Ausübung des Baderberufes wurde er beschuldigt, die [[w:Syphilis|Syphilis]] zu haben.<ref>vgl. Robert Büchner: ''Im städtischen Bad vor 500 Jahren'', 2014, S. 98f.</ref>  


Kentler ließ sich später in [[Hall in Tirol|Hall]] nieder, wo er 1531 als [[w:Wundarzt|Bruchschneider]] das [[w:Bürger|Bürgerrecht]] erwarb. 1534 schaltete er die Innsbrucker Kammer ein, um über diese den Bürgermeister und Rat von Hall aufzufordern, als Vormunde seines Sohnes endlich dessen Geld, das bei ihnen liege, anzulegen. 1538 schaltete er die Innsbrucker Kammer erneut ein, da er hoffnungslos zu Hall verschuldet war.<ref>vgl. Robert Büchner: ''Im städtischen Bad vor 500 Jahren'', 2014, S. 99</ref>
Kentler ließ sich später in [[Hall in Tirol|Hall]] nieder, wo er 1531 als [[w:Wundarzt|Bruchschneider]] das [[w:Bürger|Bürgerrecht]] erwarb. 1534 schaltete er die Innsbrucker Kammer ein, um über diese den Bürgermeister und Rat von Hall aufzufordern, als Vormunde seines Sohnes endlich dessen Geld, das bei ihnen liege, anzulegen. 1538 schaltete er die Innsbrucker Kammer erneut ein, da er hoffnungslos zu Hall verschuldet war.<ref>vgl. Robert Büchner: ''Im städtischen Bad vor 500 Jahren'', 2014, S. 99</ref>

Aktuelle Version vom 9. April 2020, 12:44 Uhr

das frühere Badhaus in Rattenberg - heute

Hans Kentler (* im 15. Jahrhundert; † nach 1538) war Bader in Rattenberg. Er war der einzige Bader dort, der von der Stadt gekündigt wurde.

Leben

Hans Kentler übernahm zu Weihnachten 1523 das Stadtbad. Seine Bestellung durch die Stadt Rattenberg erfolgte auf ein Empfehlungsschreiben hin, welches Christof Philipp von Liechtenstein, der damals Hauptmann zu Rattenberg war, und zwei weitere angesehene Herren aus Tiroler Adelsfamilien, Sigmund Fieger und Christof Fuchs von Fuchsberg, unterzeichnet hatten. Bereits im März 1524 wurde ihm wegen Unfähigkeit mit der Kündigung gedroht. Im April wurde er mit der Auflage, das Bad sofort zu räumen und sich eine neue Stelle zu suchen, beurlaubt und daraufhin gekündigt. Ende September wurde ihm der ganze Jahressold ausgezahlt, obwohl ein Quartal fehlte. Neben angeblicher Unfähigkeit zur Ausübung des Baderberufes wurde er beschuldigt, die Syphilis zu haben.[1]

Kentler ließ sich später in Hall nieder, wo er 1531 als Bruchschneider das Bürgerrecht erwarb. 1534 schaltete er die Innsbrucker Kammer ein, um über diese den Bürgermeister und Rat von Hall aufzufordern, als Vormunde seines Sohnes endlich dessen Geld, das bei ihnen liege, anzulegen. 1538 schaltete er die Innsbrucker Kammer erneut ein, da er hoffnungslos zu Hall verschuldet war.[2]

Literatur

  • Robert Büchner: Im städtischen Bad vor 500 Jahren. Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2014, ISBN 978-3-205-79509-4, S. 98f.

Einzelnachweise

  1. vgl. Robert Büchner: Im städtischen Bad vor 500 Jahren, 2014, S. 98f.
  2. vgl. Robert Büchner: Im städtischen Bad vor 500 Jahren, 2014, S. 99