Hans Rüther: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hans Rüther''' (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1458<ref group="A">Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 360</ref>), auch '''Hans Ruether''', war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der [[Grafschaft Tirol]] für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.  
'''Kaspar Ruepp''' (* im 15. Jahrhundert; † im 16. Jahrhundert, nach 1506<ref group="A">Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 379</ref>), auch '''Kaspar Ruepp von Imst''', '''Kaspar Rup''', '''Kaspar Rupp''' oder '''Kaspar Ruopp''', war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der [[Grafschaft Tirol]] für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.  


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Über die Herkunft und den familiären Hintergrund von Kaspar Ruepp ist nicht viel Konkretes überliefert. Er war der Bruder von Hans Paur. Ob er mit den folgenden Personen verwandt war, lässt sich anhand der bisherigen Quellen nicht eindeutig klären.<ref name ="Wallnöfer380>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 380</ref>
Über die Herkunft und den familiären Hintergrund von Hans Rüther ist nicht viel Konkretes überliefert.<ref name ="Wallnöfer382>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 382</ref>
:* Ein Hans Ruopp von [[Imst]] und ein Ulrich Rupp von Dormitz (heute Teil der Gemeinde [[Nassereith]]) sowie weitere Vertreter der Gemeinden des Gerichtes Imst informierten 1442 sämtliche Gerichtsleute über eine Mitteilung von Michael von Wolkenstein über die Landesfreiheiten.<ref name ="Wallnöfer380/>
:* Ein Hans Ruepp entscheidet, gemeinsam mit Berchtold Tasch und anderen Rechtsprechern im Streit um Weiderechte, der zwischen den Gemeinden [[Mötz]] und [[Haiming]] ausgetragen wurde.<ref name ="Wallnöfer380/>
:* Um 1469 sind in Nassereith ein Michael und ein Konrad Ruepp ansässig.<ref name ="Wallnöfer380/>  


Kaspar Ruepp war mit einer Frau verheiratet, von der nur der Name genannt ist: Margreth.<ref name ="Wallnöfer380/>


== Leben ==
== Leben ==
Kaspar Ruepp, der ab Ende der 1480er-Jahren häufig genannt ist, war Bürger in Imst und dürfte dort auch ansässig gewesen sein.<ref name ="Wallnöfer380/> Er dürfte mit jenem Gerichtsboten des Gerichts Imst, Kaspar Ruepp, ident sein, der zusammen mit den Gerichtsboten [[Hans Fieger der Mittlere|Hans Fieger]] von Imst, Veit von Gagers, Martin Strauß von [[w:Latsch|Latsch]] und Valentin von [[w:Laas (Südtirol)|Tanas]] auf dem Landtag zu Innsbruck am 9. März 1489,von den Landständen zu einem Mitglied des Ausschusses bestellt wurde.<ref>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 240f. und S. 379</ref> 1489 siegelte er die Erklärung von Philipp Haymel, damals Bergrichter von Imst, Ludwig Wachter aus Imst unter Eid einvernommen zu haben. 1495 war er Vertreter der Interessen der Familie Tänzl gegen den Steuereintreiber [[Christoph Pläsig#Herkunft und Familie|Hans Pläsig]] von [[Prutz]]. 1498 siegelte er für die Gemeinden Imst und Nassereith ihre gegenseitigen Erklärungen, auf die Einhebung von Zoll auf den von ihnen neu errichten Wegen zu verzichten. 1509 war er Zeuge eines "Rechtspruches" der den Streit um Archen und Weiderechte zwischen Thannrain, Haslach, Staudach, Windfang und Hauland, alle Nachbarschaften von [[Stams]], beendete. 1506 ist er in einer Urkunde, die er selbst gesiegelt hatte, gemeinsam mit Hans Paur, als Vormunde von Adam Heustadl, dem Sohn von Christoph Heustadl, genannt.<ref name ="Wallnöfer380/>
Hans Rüther aus Rall (heute [[Strengen]])


Kaspar Ruepp dürfte in und um Imst über beachtlichen Besitz verfügt haben, den er durch Käufe nach 1500 erweiterte. Möglicherweise verdiente er seinen Lebensunterhalt teilweise durch Fuhrdienste oder war im Handel tätig. Um 1500 wurde ihm von [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] der "Mairhof" zu Dormitz mit dazugehörigen Liegenschaften, darunter ein Baumgarten und ein Zehnt, und Rechten als Erb- und Zinslehen überlassen, für den er Abgaben an das Amt Imst zu leisten hatte. Der Hof hatte ursprünglich den Starkenbergern gehört und war schon zuvor im Besitz seiner Familie gewesen.<ref name ="Wallnöfer380/>
Am 23. September 1453 wurde Hans Rüther, gemeinsam mit [[Konrad Haug]] von [[Fließ], vom Gericht Landeck bevollmächtigt, dieses auf dem nächste Landtag zu vertreten.<ref name ="Wallnöfer263">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 263</ref>
 
Hans Rüther wurde 1458 von [[Siegmund (Österreich-Tirol)|Herzog Siegmund von Österreich]] ("''Siegmund dem Münzreichen''") neben [[Matheis Hochhuber]], Peter Kobel, Heinrich Niedermair, Hans Trautmann, einem [[Christoph Pläsig#Herkunft und Familie|Blasi]] von [[Serfaus]] und anderen, als Rechtsprecher im Streit um einen Berg zwischen den Orten Graun, [[w:Reschen am See|Reschen]] (beide heute Teil der Gemeinde [[w:Graun im Vinschgau|Graun im Vinschgau]]<ref group="A">Graun, heute Curon Venosta, gehört seit 1919 zu [[w:Italien|Italien]].</ref>) und Ramüs bestellt.<ref name ="Wallnöfer360">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 360</ref>
 
Gemeinsam mit Hans Schneider übergab Hans Rüther am 30. Dezember 1467 Hilfsgeld des Gerichts Landeck für Herzog Siegmund dem Abt Johann von Wilten, [[Peter Milauner]], Konrad Vintler und anderen, die ihm diese Übergabe bestätigten.<ref name ="Wallnöfer325">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 325</ref>


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Version vom 12. April 2020, 10:46 Uhr

Hans Rüther (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1458[A 1]), auch Hans Ruether, war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der Grafschaft Tirol für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.

Herkunft und Familie

Über die Herkunft und den familiären Hintergrund von Hans Rüther ist nicht viel Konkretes überliefert.[1]


Leben

Hans Rüther aus Rall (heute Strengen)

Am 23. September 1453 wurde Hans Rüther, gemeinsam mit Konrad Haug von [[Fließ], vom Gericht Landeck bevollmächtigt, dieses auf dem nächste Landtag zu vertreten.[2]

Hans Rüther wurde 1458 von Herzog Siegmund von Österreich ("Siegmund dem Münzreichen") neben Matheis Hochhuber, Peter Kobel, Heinrich Niedermair, Hans Trautmann, einem Blasi von Serfaus und anderen, als Rechtsprecher im Streit um einen Berg zwischen den Orten Graun, Reschen (beide heute Teil der Gemeinde Graun im Vinschgau[A 2]) und Ramüs bestellt.[3]

Gemeinsam mit Hans Schneider übergab Hans Rüther am 30. Dezember 1467 Hilfsgeld des Gerichts Landeck für Herzog Siegmund dem Abt Johann von Wilten, Peter Milauner, Konrad Vintler und anderen, die ihm diese Übergabe bestätigten.[4]

Literatur

  • Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9

Einzelnachweise

  1. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 382
  2. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 263
  3. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 360
  4. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 325

Anmerkungen

  1. Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 360
  2. Graun, heute Curon Venosta, gehört seit 1919 zu Italien.