Heinrich Trautmann: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
[[File:AT 13527 Kath. Pfarrkirche hl. Johannes Evangelist und Friedhof, Wenns-8255.jpg|thumb|Die Gemeinde Wenns, wo Heinrich Schatz ansässig war, heute]]
'''Heinrich Trautmann''' (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1453<ref group="A">Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 390</ref>), auch '''Heinz Trautmann''' oder '''Heinrich Trautman''', war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der [[Grafschaft Tirol]] für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.  
'''Heinrich Trautmann''' (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1453<ref group="A">Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 390</ref>), auch '''Heinrich Trautman''', war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der [[Grafschaft Tirol]] für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.  


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Heinrich Trautmann
Heinrich Trautmann stammte aus [[Zams]] im Gericht [[Landeck]], wo seine Familie begütert war. Er war der Bruder von [[Hans Trautmann]]. Verheiratet war er mit Katharina Angrer. Sie war zunächst eine Leibeigene der Brüder Ulrich und Wilhelm von Starkenberg und dann von [[Friedrich IV. (Tirol)|Herzog Friedrich (IV.) von Österreich]] ("''Friedrich dem Älteren''" / "''Friedl mit der leeren Tasche''"), der sie 1424 unter seinen Schutz stellte.<ref name ="Wallnöfer430">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 430</ref>
<ref name ="Wallnöfer430">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 430</ref>
:* Ein Hans Trautmann war 1445 und 1455 Richter von [[Landeck]]. Unter dem Vorsitz von ihm und [[Peter Kobel]], damals Richter von [[w:Burg Laudegg|Laudegg]]<ref group="A">Die Burg Laudegg oder Laudeck, heute Teil der Gemeinde [[Ladis]], war bis ins 17. Jahrhundert der Verwaltungssitz des Oberen Gerichts beziehungsweise des Gerichtes Laudeck, ehe dieser nach [[Ried im Oberinntal]] verlegt wurde.</ref> fällten 1445 mehrere Rechtssprecher, darunter ein [[Christoph Pläsig#Herkunft und Familie|Jakob Blesy]], einen Rechtspruch in einem Streit zwischen den Orten [[Prutz]] und [[Kauns]] um eine Au.<ref name ="Wallnöfer360">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 360</ref> 1455 ist eine Kundschaftsaufnahme unter ihm bezeugt, bei welcher der Gerichtsbote [[Heinrich Schatz]] als einer der Zeugen fungierte.<ref name ="Wallnöfer391">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 391</ref>


 
Vielleicht war Heinrich Trautmann auch mit jenem Konrad Trautmann verwandt, der um 1400 als Zeuge einer Stiftung zugunsten der [[Stift Stams|Abtei Stams]] belegt ist. Dieser verkaufte zusammen mit einem Franz Trautmann 1438 das Trautmanns-Kinder-Gut in [[Paznaun]], welches bereits 1424 in einem Kaufbrief genannt wird.<ref name ="Wallnöfer430">
1458 bestellte Herzog Siegmund ich ihn neben [[Matheis Hochhuber]], [[Peter Kobel]], Heinrich Niedermair, [[Hans Rüther]], [[Christoph Pläsig#Herkunft und Familie|Blasi]] von [[Serfaus]] und anderen, als Rechtsprecher in einem Streit um einen Berg zwischen den Orten Graun, [[w:Reschen am See|Reschen]] (beide heute Teil der Gemeinde [[w:Graun im Vinschgau|Graun im Vinschgau]]<ref group="A">Graun, heute Curon Venosta, gehört seit 1919 zu [[w:Italien|Italien]].</ref>) und Ramüs.<ref>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 360 und S. 382</ref>  


== Leben ==
== Leben ==
Heinrich Trautmann
Heinrich Trautmann, der nachweislich einen Knecht beschäftigte, dürfte sich vor allem als Amtsträger betätigt haben. Vielleicht betrieb er daneben auch Handel. 1401 war er Unterrichter von [[w:Burg Laudegg|Laudegg]]<ref group="A">Die Burg Laudegg oder Laudeck, heute Teil der Gemeinde [[Ladis]], war bis ins 17. Jahrhundert der Verwaltungssitz des Oberen Gerichts beziehungsweise des Gerichtes Laudegg. Dann wurde er nach [[Ried im Oberinntal]] verlegt.</ref> Als Heinrich von Schrofenstein in diesem Jahr seinen Eigenhof zu Eichholz (heute Teil der Gemeinde [[Fließ]]) dem [[Stift Stams]] übereignete, war er einer der Zeugen für dieses Rechtsgeschäft.<ref name ="Wallnöfer430"/>


Heinrich Trautmann wurde als "Gerichtsbote" des landesfürstlichen Gerichts [[Landeck]], gemeinsam mit den Gerichtsboten Hiltprand vom Zoll aus Passeier, Johannes Lanser, Heinrich Teurlin von [[w:Terlan|Terlan]], [[Hans Gasser]] von Igls (heute Teil der Stadt [[Innsbruck]]), Martin Valser, Hans Mair im Grafen, Hans dem Freyen von [[w:Kastelruth|Kastelruth]], Niklas Seibant, Franz von Brez und dem Drück von Latsch, am  30. November 1423 von den Landständen der Grafschaft Tirol zu einem Ausschussmitglied der "Landschaft" ernannt.<ref>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 249</ref>
Heinrich Trautmann wurde als "Gerichtsbote" des landesfürstlichen Gerichts [[Landeck]], gemeinsam mit den Gerichtsboten Hiltprand vom Zoll aus Passeier, Johannes Lanser, Heinrich Teurlin von [[w:Terlan|Terlan]], [[Hans Gasser]] von Igls (heute Teil der Stadt [[Innsbruck]]), Martin Valser, Hans Mair im Grafen, Hans dem Freyen von [[w:Kastelruth|Kastelruth]], Niklas Seibant, Franz von Brez und dem Drück von Latsch, am  30. November 1423 von den Landständen der Grafschaft Tirol zu einem Ausschussmitglied der "Landschaft" ernannt.<ref>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 249</ref>

Version vom 14. April 2020, 08:42 Uhr

Heinrich Trautmann (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1453[A 1]), auch Heinz Trautmann oder Heinrich Trautman, war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der Grafschaft Tirol für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.

Herkunft und Familie

Heinrich Trautmann stammte aus Zams im Gericht Landeck, wo seine Familie begütert war. Er war der Bruder von Hans Trautmann. Verheiratet war er mit Katharina Angrer. Sie war zunächst eine Leibeigene der Brüder Ulrich und Wilhelm von Starkenberg und dann von Herzog Friedrich (IV.) von Österreich ("Friedrich dem Älteren" / "Friedl mit der leeren Tasche"), der sie 1424 unter seinen Schutz stellte.[1]

Vielleicht war Heinrich Trautmann auch mit jenem Konrad Trautmann verwandt, der um 1400 als Zeuge einer Stiftung zugunsten der Abtei Stams belegt ist. Dieser verkaufte zusammen mit einem Franz Trautmann 1438 das Trautmanns-Kinder-Gut in Paznaun, welches bereits 1424 in einem Kaufbrief genannt wird.Referenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag. Als Heinrich von Schrofenstein in diesem Jahr seinen Eigenhof zu Eichholz (heute Teil der Gemeinde Fließ) dem Stift Stams übereignete, war er einer der Zeugen für dieses Rechtsgeschäft.[1]

Heinrich Trautmann wurde als "Gerichtsbote" des landesfürstlichen Gerichts Landeck, gemeinsam mit den Gerichtsboten Hiltprand vom Zoll aus Passeier, Johannes Lanser, Heinrich Teurlin von Terlan, Hans Gasser von Igls (heute Teil der Stadt Innsbruck), Martin Valser, Hans Mair im Grafen, Hans dem Freyen von Kastelruth, Niklas Seibant, Franz von Brez und dem Drück von Latsch, am 30. November 1423 von den Landständen der Grafschaft Tirol zu einem Ausschussmitglied der "Landschaft" ernannt.[2]

Literatur

  • Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 430
  2. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 249

Anmerkungen

  1. Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 390