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Wilhelm von Roggendorf hielt sich die meiste Zeit seines Lebens außerhalb des Herzogtums Österreich auf. | [[File:Pöggstall-Schloss 2246.JPG|thumb|Schloss Pöggstall, der frühere Sitz der Herrschaft Pöggstall, heute]] | ||
Wilhelm von Roggendorf hielt sich die meiste Zeit seines Lebens außerhalb des Herzogtums Österreich auf. Als Edelknabe am Hof von [[w:Philipp I. (Kastilien)|Herzog Philipp (I.) von Österreich-Burgund]] ("''Philipp dem Schönen''") in [[w:Gent|Gent]] wurde er dessen Rat und Kämmerer. Nach Philipps Tod († 1506) wurde er als Rat von [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] († 1519) übernommen.<ref name ="Zajic25"/> Er war 1517-1520 unter [[Karl V. (HRR)|Kaiser Karl V.]] Statthalter von [[w:Provinz Friesland|Friesland]].<ref name ="Zajic26">vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 26</ref> Im Umfeld des späteren Kaisers [[Ferdinand I. (HRR)|Ferdinand I.]] zählte er zu dessen einflussreichsten Politikern. | |||
Bei der Verteidigung der Stadt [[Wien]] während der "[[w:Erste Wiener Türkenbelagerung|Ersten Wiener Türkenbelagerung]]" im Jahr 1529 unterstützte er seinen Schwager, den Grafen Niklas von Salm-Neuburg, als Kommandant der schweren Kavallerie. | Bei der Verteidigung der Stadt [[Wien]] während der "[[w:Erste Wiener Türkenbelagerung|Ersten Wiener Türkenbelagerung]]" im Jahr 1529 unterstützte er seinen Schwager, den Grafen Niklas von Salm-Neuburg, als Kommandant der schweren Kavallerie. | ||
== Besitzverhältnisse == | == Besitzverhältnisse == | ||
Wilhelm von Roggendorf erbte gemeinsam mit seinen Brüdern Jörg und Wolfgang die Herrschaft Pöggstall und weitere Herrschaften, welche sie untereinander aufteilten. Nach dem Tod seines Bruders Jörg vereinigte er sämtlichen Familienbesitz, der bereits seinem Vater gehört hatte, ausgenommen die Herrschaften [[w:Schloss Ottenschlag|Ottenschlag]] (heute Teil der Gemeinde [[Ottenschlag (Niederösterreich)|Ottenschlag]]) und [[Sitzendorf an der Schmida|Sitzendorf]]), welche bei seinem Bruder Wolfgang verblieben.<ref name ="Zajic32">vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 32</ref> | Wilhelm von Roggendorf erbte gemeinsam mit seinen Brüdern Jörg und Wolfgang die Herrschaft Pöggstall und weitere Herrschaften, welche sie 1510 untereinander aufteilten.<ref name ="Zajic31">vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 32</ref> Nach dem Tod seines Bruders Jörg vereinigte er sämtlichen Familienbesitz, der bereits seinem Vater gehört hatte, ausgenommen die Herrschaften [[w:Schloss Ottenschlag|Ottenschlag]] (heute Teil der Gemeinde [[Ottenschlag (Niederösterreich)|Ottenschlag]]) und [[Sitzendorf an der Schmida|Sitzendorf]]), welche bei seinem Bruder Wolfgang verblieben.<ref name ="Zajic32">vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 32</ref> | ||
== Erinnerungen an Wilhelm von Roggendorf == | == Erinnerungen an Wilhelm von Roggendorf == | ||
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* [[Innsbruck]]: Auf [[Schloss Ambras]] befindet sich heute unter den Ausstellungsstücken der dortigen Waffenkammer der Kostümharnisch von seinem Kaspars Sohn Wilhelm.<ref name ="Zajic29">vgl. Andreas Zajic: ''Große Herren und Aufsteiger'', 2017, S. 29</ref> | |||
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* [[Landstraße (Wien)|Wien 1]]: Wilhelm von Roggendorf wurde von [[Franz Joseph I.|Kaiser Franz Joseph I.]] 1863 in dessen Liste der "Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs" aufgenommen. Seine 1871 von Rudolf Dominik Zafauk († 1889) geschaffene Statue aus Carrara-Marmor befindet sich heute in der "Feldherrenhalle" des [[Heeresgeschichtliches Museum|Heeresgeschichtliches Museum]] in Wien.<ref>vgl. [[w:Johann Christoph Allmayer-Beck|Johann Christoph Allmayer-Beck]]: ''Das Heeresgeschichtliche Museum Wien'''. Das Museum und seine Repräsentationsräume. Verlag Kiesel, Salzburg, 1981. ISBN 3-7023-0113-5. S. 30</ref> | * [[Landstraße (Wien)|Wien 1]]: Wilhelm von Roggendorf wurde von [[Franz Joseph I.|Kaiser Franz Joseph I.]] 1863 in dessen Liste der "Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs" aufgenommen. Seine 1871 von Rudolf Dominik Zafauk († 1889) geschaffene Statue aus Carrara-Marmor befindet sich heute in der "Feldherrenhalle" des [[Heeresgeschichtliches Museum|Heeresgeschichtliches Museum]] in Wien.<ref>vgl. [[w:Johann Christoph Allmayer-Beck|Johann Christoph Allmayer-Beck]]: ''Das Heeresgeschichtliche Museum Wien'''. Das Museum und seine Repräsentationsräume. Verlag Kiesel, Salzburg, 1981. ISBN 3-7023-0113-5. S. 30</ref> | ||
* [[Hernals |Wien 17]]: 1894 wurde in die Roggendorfgasse nach ihm benannt.<ref name ="czeike685">vgl. {{Czeike|4|685||Roggendorfgasse}} [https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/1115527 digital]</ref> | * [[Hernals |Wien 17]]: 1894 wurde in die Roggendorfgasse nach ihm benannt.<ref name ="czeike685">vgl. {{Czeike|4|685||Roggendorfgasse}} [https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/1115527 digital]</ref> | ||
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Version vom 18. April 2020, 21:51 Uhr
Wilhelm von Roggendorf (* 20., 22. oder 23. November 1481[1]; † im August 1541, in Sommerein, heute Slowakei, damals ungarisches Königreich), auch Wilhelm von Rogendorf, war ein einflussreicher Adliger des Herzogtums Österreich, der vor allem als Feldherr bekannt wurde.
Herkunft und Familie
Wilhelm von Roggendorf war ein Enkel von Sigmund von Roggendorf und einer der Söhne von Kaspar von Roggendorf aus dessen Ehe mit Margarethe von Wildhaus. 1521 wurde er gemeinsam mit seinen Brüder Jörg von Roggendorf und Wolfgang von Roggendorf in den Freiherrenstand erhoben, wobei die Herrschaften Herrschaft Pöggstall (heute Teil der Gemeinde Pöggstall) und Herrschaft Mollenburg (heute Teil der Gemeinde Weiten) ebenfalls "de facto" als Freiherrschaft vereinigt wurden.[2] Er war mehrmals verheiratet und hatte Kinder.
- ∞ mit der Schwester des Grafen Niklas (I.) von Salm-Neuburg († 1430)
Leben
Wilhelm von Roggendorf hielt sich die meiste Zeit seines Lebens außerhalb des Herzogtums Österreich auf. Als Edelknabe am Hof von Herzog Philipp (I.) von Österreich-Burgund ("Philipp dem Schönen") in Gent wurde er dessen Rat und Kämmerer. Nach Philipps Tod († 1506) wurde er als Rat von Kaiser Maximilian I. († 1519) übernommen.[1] Er war 1517-1520 unter Kaiser Karl V. Statthalter von Friesland.[3] Im Umfeld des späteren Kaisers Ferdinand I. zählte er zu dessen einflussreichsten Politikern.
Bei der Verteidigung der Stadt Wien während der "Ersten Wiener Türkenbelagerung" im Jahr 1529 unterstützte er seinen Schwager, den Grafen Niklas von Salm-Neuburg, als Kommandant der schweren Kavallerie.
Besitzverhältnisse
Wilhelm von Roggendorf erbte gemeinsam mit seinen Brüdern Jörg und Wolfgang die Herrschaft Pöggstall und weitere Herrschaften, welche sie 1510 untereinander aufteilten.[2] Nach dem Tod seines Bruders Jörg vereinigte er sämtlichen Familienbesitz, der bereits seinem Vater gehört hatte, ausgenommen die Herrschaften Ottenschlag (heute Teil der Gemeinde Ottenschlag) und Sitzendorf), welche bei seinem Bruder Wolfgang verblieben.[4]
Erinnerungen an Wilhelm von Roggendorf
Tirol
- Innsbruck: Auf Schloss Ambras befindet sich heute unter den Ausstellungsstücken der dortigen Waffenkammer der Kostümharnisch von seinem Kaspars Sohn Wilhelm.[5]
Wien
- Wien 1: Wilhelm von Roggendorf wurde von Kaiser Franz Joseph I. 1863 in dessen Liste der "Kriegsfürsten und Feldherren Österreichs" aufgenommen. Seine 1871 von Rudolf Dominik Zafauk († 1889) geschaffene Statue aus Carrara-Marmor befindet sich heute in der "Feldherrenhalle" des Heeresgeschichtliches Museum in Wien.[6]
- Wien 17: 1894 wurde in die Roggendorfgasse nach ihm benannt.[7]
Literatur
- Felix Czeike (Hrsg.): Roggendorfgasse. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 685. digital
- Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, Fürstendiener und Hochverräter - Bausteine zur einer Nutzergeschichte von Schloss und Herrschaft Pöggstall. In: Peter Aichinger-Rosenberger - Andreas Zajic (Hrsg.): Menschen und Denkmale. Schloss Pöggstall. Adelige Residenz zwischen Region und Kaiserhof (= Katalog des Landesmuseums. Neue Folge. Nr. 537). Verlag Bibliothek der Provinz, Weitra, 2017. ISBN 978-3-99028-710-1. S. 13-51
Einzelnachweise
- ↑ Hochspringen nach: 1,0 1,1 vgl. Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 25
- ↑ Hochspringen nach: 2,0 2,1 vgl. Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 31 Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag. Der Name „Zajic31“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ vgl. Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 26
- ↑ vgl. Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 32
- ↑ vgl. Andreas Zajic: Große Herren und Aufsteiger, 2017, S. 29
- ↑ vgl. Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien'. Das Museum und seine Repräsentationsräume. Verlag Kiesel, Salzburg, 1981. ISBN 3-7023-0113-5. S. 30
- ↑ vgl. Felix Czeike (Hrsg.): Roggendorfgasse. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 685. digital
Anmerkungen
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Wilhelm von Roggendorf behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |