Kleine Chronik von Klosterneuburg: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(18 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Die Kleine Chronik von Klosterneuburg''', auch als die '''Kleine Klosterneuburger Chronik''' bezeichnet, ist eine historiographische Schrift aus dem 15. Jahrhundert.
[[File:Klosterneuburg from Leopoldsberg.jpg|thumb|Das Stift Klosterneuburg - heute. Im Archiv befindet sich eine handschriftliche Fassung der "Kleinen Chronik von Klosterneuburg".]]
Die '''Kleine Chronik von Klosterneuburg''', auch als die '''Kleine Klosterneuburger Chronik''' oder '''Chronica auff Closternewburg, der lants- furstlichen statt''' bezeichnet, ist eine historiographische Schrift aus dem 15. Jahrhundert.


== Inhalt und Gestaltung ==
== Inhalt und Gestaltung ==
Die "Kleine Chronik von Klosterneuburg" berichtet über die Jahre zwischen 1322 bis 1428, wobei es um die Geschichte des [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtum Österreich]] geht.
Es handelt sich bei der "Kleinen Chronik von Klosterneuburg" um annalistische Aufzeichnungen, die den Zeitraum zwischen 1322 und 1428 umfassen, wobei es vor allem um die Geschichte des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]<ref group="A">Das Herzogtum Österreich umfasste damals nur Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich und Wien.</ref> geht. Wichtige Themen sind das "[[w:Erdbeben im Friaul 1348|Erdbeben von Villach]]" (25. Jänner 1348), Angelegenheiten der [[w:Universität Wien|Wiener Universität]] (1422), Ernten und Preise, Judenverfolgungen etc. Abgesehen von einigen lateinischen Zitaten ist dieses Werk in deutscher Sprache abgefasst.<ref name ="stammler">Winfried Stelzer: ''Chronica'', 1978, S. 1246</ref>


== Autorenschaft ==
== Autorenschaft ==
Die "Kleine Chronik von Klosterneuburg" gehört zu jenen Werken, über deren Verfasserschaft nichts bekannt sind. Vermutet wird ein Autor aus bürgerlichen Kreisen, als möglicher Autor gilt der herzogliche Bergmeister, Stadtschreiber und Stadtrichter Niklas Teim († 1435).<ref name ="stammler"/>


== Überlieferung ==
== Überlieferung ==
Im 19. Jahrhundert wurde die "Kleine Chronik von Klosterneuburg" im Auftrag der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien von [[Hartmann Zeibig|Hartmann Joseph Zeibig]] als Teil der "Monumenta Claustroneoburgensia" herausgegeben.<ref>vgl. Zeibig, Hartmann Joseph. In: [[w:Constant von Wurzbach|Constantin von Wurzbach]] (Hrsg.): ''Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich''. 59 Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien, 1890. S. 273-275 [http://www.literature.at/viewer.alo?objid=12543&page=278&scale=3.33&viewmode=fullscreen digital]</ref>
Eine handschriftliche Überlieferung der "Kleinen Chronik von Klosterneuburg" aus dem 16. Jahrhundert befindet sich im Archiv des [[w:Stift Klosterneuburg|Augustiner Chorherrenstiftes]] in [[Klosterneuburg]].<ref name ="stammler"/> Im 19. Jahrhundert wurde diese im Auftrag der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien von [[Hartmann Zeibig|Hartmann Joseph Zeibig]] als Teil der "Monumenta Claustroneoburgensia" herausgegeben.<ref>vgl. Zeibig, Hartmann Joseph. In: [[w:Constant von Wurzbach|Constantin von Wurzbach]] (Hrsg.): ''Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich''. 59 Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien, 1890. S. 273-275 [http://www.literature.at/viewer.alo?objid=12543&page=278&scale=3.33&viewmode=fullscreen digital]</ref>


== Rezeption ==
== Rezeption ==
Die "Kleine Klosterneuburger Chronik" gilt als "Sprachdenkmal", weswegen sie eine gewisse Bedeutung erlangte.<ref>vgl. [https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Chroniken Chroniken]], WienWiki.AT, eingesehen am 20. Mai 2018</ref>
Da die "Kleine Klosterneuburger Chronik" interessante Notizen von wirtschafts-, sozial-, kunst- und kulturgeschichtlicher Bedeutung enthält<ref name ="stammler"/> und zudem als "Sprachdenkmal" gilt<ref>vgl. {{WiWi|Chroniken||Chroniken}} eingesehen am 20. Mai 2018</ref>, wird sie vor allem seit ihrer Edition durch Zeibig für wissenschaftliche Arbeiten zur niederösterreichischen Landesgeschichte und zur Habsburgergeschichte verwendet.


== Literatur ==
== Literatur ==
=== Primärliteratur (gedruckt) ===
=== Primärliteratur (gedruckt) ===
* Hartmann Joseph Zeibig (Hrsg.): ''Die kleine Klosterneuburger Chronik (1322 bis 1428)'' (= Monumenta Claustroneoburgensia. Band 1). Wien, 1851 [https://opacplus.bsb-muenchen.de/metaopac/search?View=default&db=100&id=BV021056918 digital]
* Hartmann Joseph Zeibig (Hrsg.): ''Die kleine Klosterneuburger Chronik (1322 bis 1428)'' (= ''Monumenta Claustroneoburgensia''. Band 1 / ''Archiv österreichischer Geschichte''. Band 7). Wien, 1851 [https://opacplus.bsb-muenchen.de/metaopac/search?View=default&db=100&id=BV021056918 digital]


=== Sekundärliteratur ===
=== Sekundärliteratur ===
 
* [[w:Winfried Stelzer|Winfried Stelzer]]: ''Chronica auff Closternewburg, der lants- furstlichen statt''. In: [[w:Wolfgang Stammler|Wolfgang Stammler]] - [[w:Karl Langosch|Karl Langosch]] (Hrsg.): ''Die deutsche Literatur des Mittelalters''. Verfasserlexikon. Walter de Gruyter, Berlin / New York, 2. Auflage, 1978, Band 1, S. 1246 [https://books.google.at/books?id=Sx8IO93ovsQC&pg=RA1-PA276&dq=Kleine+Klosterneuburger+Chronik&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwj2_8PknZTbAhUIZ1AKHa75Dg4Q6AEITjAH#v=onepage&q=Kleine%20Klosterneuburger%20Chronik&f=false digital]


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Aktuelle Version vom 16. Mai 2020, 14:59 Uhr

Das Stift Klosterneuburg - heute. Im Archiv befindet sich eine handschriftliche Fassung der "Kleinen Chronik von Klosterneuburg".

Die Kleine Chronik von Klosterneuburg, auch als die Kleine Klosterneuburger Chronik oder Chronica auff Closternewburg, der lants- furstlichen statt bezeichnet, ist eine historiographische Schrift aus dem 15. Jahrhundert.

Inhalt und Gestaltung

Es handelt sich bei der "Kleinen Chronik von Klosterneuburg" um annalistische Aufzeichnungen, die den Zeitraum zwischen 1322 und 1428 umfassen, wobei es vor allem um die Geschichte des Herzogtums Österreich[A 1] geht. Wichtige Themen sind das "Erdbeben von Villach" (25. Jänner 1348), Angelegenheiten der Wiener Universität (1422), Ernten und Preise, Judenverfolgungen etc. Abgesehen von einigen lateinischen Zitaten ist dieses Werk in deutscher Sprache abgefasst.[1]

Autorenschaft

Die "Kleine Chronik von Klosterneuburg" gehört zu jenen Werken, über deren Verfasserschaft nichts bekannt sind. Vermutet wird ein Autor aus bürgerlichen Kreisen, als möglicher Autor gilt der herzogliche Bergmeister, Stadtschreiber und Stadtrichter Niklas Teim († 1435).[1]

Überlieferung

Eine handschriftliche Überlieferung der "Kleinen Chronik von Klosterneuburg" aus dem 16. Jahrhundert befindet sich im Archiv des Augustiner Chorherrenstiftes in Klosterneuburg.[1] Im 19. Jahrhundert wurde diese im Auftrag der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien von Hartmann Joseph Zeibig als Teil der "Monumenta Claustroneoburgensia" herausgegeben.[2]

Rezeption

Da die "Kleine Klosterneuburger Chronik" interessante Notizen von wirtschafts-, sozial-, kunst- und kulturgeschichtlicher Bedeutung enthält[1] und zudem als "Sprachdenkmal" gilt[3], wird sie vor allem seit ihrer Edition durch Zeibig für wissenschaftliche Arbeiten zur niederösterreichischen Landesgeschichte und zur Habsburgergeschichte verwendet.

Literatur

Primärliteratur (gedruckt)

  • Hartmann Joseph Zeibig (Hrsg.): Die kleine Klosterneuburger Chronik (1322 bis 1428) (= Monumenta Claustroneoburgensia. Band 1 / Archiv österreichischer Geschichte. Band 7). Wien, 1851 digital

Sekundärliteratur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Winfried Stelzer: Chronica, 1978, S. 1246
  2. vgl. Zeibig, Hartmann Joseph. In: Constantin von Wurzbach (Hrsg.): Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 59 Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien, 1890. S. 273-275 digital
  3. vgl. Chroniken im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien eingesehen am 20. Mai 2018

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Österreich umfasste damals nur Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich und Wien.