Regina Hofstätter: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Regina Hofstätter''' (geb. Winkler, * [[18. März]] [[1879]] in [[w:Kaisersteinbruch|Kaisersteinbruch]], bis 1921 Ungarn, dann Burgenland<ref>Archiv [[w:Stift Heiligenkreuz|Stift Heiligenkreuz]], Kaisersteinbrucher [[w:Kirchenbuch|Pfarrmatriken]]</ref>; † [[7. Dezember]] [[1965]] in [[w:Sieghardskirchen|Ried am Riederberg]], [[Bezirk Tulln]], [[Niederösterreich]]<ref>Auskunft des zuständigen Pfarramtes Ried am Riederberg, Ollern: Geburtsdatum von Regina Hofstätter, damit konnte in den Kaisersteinbrucher Taufbüchern der Mädchenname Regina Winkler eindeutig festgelegt werden.</ref>)  
'''Regina Hofstätter''' (geb. Winkler, * [[18. März]] [[1879]] in [[w:Kaisersteinbruch|Kaisersteinbruch]], bis 1921 Ungarn, dann Burgenland<ref>Archiv [[w:Stift Heiligenkreuz|Stift Heiligenkreuz]], Kaisersteinbrucher [[w:Kirchenbuch|Pfarrmatriken]]</ref>; † [[7. Dezember]] [[1965]] in [[w:Sieghardskirchen|Ried am Riederberg]], [[Bezirk Tulln]], [[Niederösterreich]]<ref>Auskunft des zuständigen Pfarramtes Ried am Riederberg, Ollern: Geburtsdatum von Regina Hofstätter, damit konnte in den Kaisersteinbrucher Taufbüchern der Mädchenname Regina Winkler eindeutig festgelegt werden.</ref>)  


Nach dem Türkenkrieg 1529 lud Kaiser [[Karl V. (HRR)]] [[w:Magistri Comacini|italienische Steinmetzen und Bildhauer]] ein, in den damals „neuen Steinbruch am Leithaberg“ mit dem sehr harten, marmornen [[w:Kaiserstein (Gestein)|Kalkstein]] zu arbeiten. Viele  [[w:Liste von italienisch-schweizerischen Persönlichkeiten in Kaisersteinbruch|Tessiner und Lombarden]] nahmen das Angebot an, sodass eine einzigartige [[w:Handwerk der Steinmetzen und Maurer in Kaisersteinbruch|Künstlerkolonie]] entstand. Um 1700 arbeiteten vor allem Österreicher, Deutsche am harten Stein, so auch [[w:Joseph Winkler (Steinmetz)|Joseph]] '''Winkler''' als Steinmetzmeister und Richter. Seine Familie bestand bis zur Auflösung des Ortes.
In der Zeitschrift Volk und Heimat 1962 erschien folgender Bericht: Den Magistrat der Freistadt Eisenstadt erreichte ein Brief, aus dem wir wörtlich zitieren: Bin eine fast 84jährige Frau, die letzte einer Generation, die an diesem Fleck, wo meine Heimat ist, noch m. allen Fasern ihres Herzens hängt. Wenn dieser Aufsatz vielleicht noch Wert für eine burgenländische Zeitung hat, diese Erinnerungen noch Menschen froh machen können, so bitte ich Sie, selben weiterzuleiten.


== Familie ==
== Familie ==
Nach dem Türkenkrieg 1529 lud Kaiser [[Karl V. (HRR)]] [[w:Magistri Comacini|italienische Steinmetzen und Bildhauer]] ein, in den damals „neuen Steinbruch am Leithaberg“ mit dem sehr harten, marmornen [[w:Kaiserstein (Gestein)|Kalkstein]] zu arbeiten. Viele  [[w:Liste von italienisch-schweizerischen Persönlichkeiten in Kaisersteinbruch|Tessiner und Lombarden]] nahmen das Angebot an, sodass eine einzigartige [[w:Handwerk der Steinmetzen und Maurer in Kaisersteinbruch|Künstlerkolonie]] entstand. Um 1700 arbeiteten vor allem [[Liste von kärntnerisch-steirisch-slowenischen Persönlichkeiten in Kaisersteinbruch|Österreicher]], Deutsche am harten Stein, so auch [[w:Joseph Winkler (Steinmetz)|Joseph]] '''Winkler''' als Steinmetzmeister und Richter. Seine Familie bestand bis zur Auflösung des Ortes.


Hofstätter Regina 1879-1965 In der Zeitschrift Volk u. Heimat 1962 erschien folgender Bericht: Den Magistrat der Freistadt Eisenstadt erreichte ein Brief, aus dem wir wörtlich zitieren: Bin eine fast 84jährige Frau, die letzte einer Generation, die an diesem Fleck, wo meine Heimat ist, noch m. allen Fasern ihres Herzens hängt. Wenn dieser Aufsatz vielleicht noch Wert für eine burgenländische Zeitung hat, diese Erinnerungen noch Menschen froh machen können, so bitte ich Sie, selben weiterzuleiten. Was ich hier erzähle, hörte ich teils v. meinen Ahnen, teils erlebte ich es selbst in meinen Jugendjahren. Die Gegend des heutigen KStb., damals zu Ungarn gehörend, war vor ihrer Schenkung im Jahre 1203 an das Kloster H  noch eine unwegsame Wildnis. Sie wurde erst v. den Mönchen des Klosters erforscht u. aufgeschlossen. Diesen war auch die Er
In der Zeitschrift Volk u. Heimat 1962 erschien folgender Bericht: Den Magistrat der Freistadt Eisenstadt erreichte ein Brief, aus dem wir wörtlich zitieren: Bin eine fast 84jährige Frau, die letzte einer Generation, die an diesem Fleck, wo meine Heimat ist, noch m. allen Fasern ihres Herzens hängt. Wenn dieser Aufsatz vielleicht noch Wert für eine burgenländische Zeitung hat, diese Erinnerungen noch Menschen froh machen können, so bitte ich Sie, selben weiterzuleiten. Was ich hier erzähle, hörte ich teils v. meinen Ahnen, teils erlebte ich es selbst in meinen Jugendjahren. Die Gegend des heutigen KStb., damals zu Ungarn gehörend, war vor ihrer Schenkung im Jahre 1203 an das Kloster H  noch eine unwegsame Wildnis. Sie wurde erst v. den Mönchen des Klosters erforscht u. aufgeschlossen. Diesen war auch die Er
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schließung des im Leithagebirge vorhandenen wertvollen Bausteines zu danken. In der Folge wurden riesige Steinbrüche eröffnet, StmM. m. ihren Familien u. Gesellen angesiedelt u. damit der Grundstein für den Wohlstand zahlreicher Generationen geschaffen. Der gebrochene Stein wurde mittels Pferdefuhrwerken, schwere Wagen m. vier- bis sechsfacher Bespannung bis nach Wien transportiert. Ein Großteil, der in dieser Zeit in Wien aufgeführten Bauten, wurde aus diesem Stein erstellt. Unter der sachkundigen Führung der angesiedelten StmM. wuchs die Siedlung bald zu einem schönen Ort. Kunstvoll, aus dem an Ort u. Stelle gebrochenen u. behauenen Stein, wurde Haus um Haus aufgeführt u. zu einer Ortschaft zusammengeschlossen, die auf Fleiß u. Reichtum der Steinmetze schließen ließ. In mitten des Ortes stand die Kirche m. kunstvollem Vorhof u. wundervollen Altären, v. den Steinmetzen selbst erbaut. Die innere Ausstattung zeugte v. dem Reichtum der Siedler. Kanzel u. Stühle waren geschnitzt, an den Fenstern herrliche Glasmalereien. Die Altäre schmückten Kopien aus dem Vatikan, v. der Hand berühmter italienischer Künstler. Mächtige Glocken verkündeten weithin die Ehre Gottes u. den Dank der Menschen an ihren Schöpfer. Neben der Kirche stand ein großer Ziehbrunnen m. kunstvoll geschnitztem Dach u. v. einer Steinmauer umgeben. Ich sehe heute noch meine Großväter u. meinen Vater v. mir, markige Gestalten in dunklen Reitanzügen, breiten Hüten u. glänzenden Stiefeln, in deren Schäften der Reitstock steckte, auf hochgebauten Hengsten in ihre Steinbrüche reiten. Ich sehe auch noch meine Großmütter u. meine Mutter, in schweren Seidenkleidern, Samtmantillen u. kleinen Hüten, m. uns zur Kirche gehen. Die Kaisermanöver wurden auch Jahr für Jahr bei uns abgehalten. Da war der ganze Ort erfüllt v. Offizieren u. Mannschaften u. es ging hoch her. Es war immer wieder ein Fest für uns alle. Nach so einem Manöver, so erzählte mir meine Mutter, zog das Kaiserpaar (Kaiser Franz Joseph I. u. Kaiserin Elisabeth) durch unse
schließung des im Leithagebirge vorhandenen wertvollen Bausteines zu danken. In der Folge wurden riesige Steinbrüche eröffnet, StmM. m. ihren Familien u. Gesellen angesiedelt u. damit der Grundstein für den Wohlstand zahlreicher Generationen geschaffen. Der gebrochene Stein wurde mittels Pferdefuhrwerken, schwere Wagen m. vier- bis sechsfacher Bespannung bis nach Wien transportiert. Ein Großteil, der in dieser Zeit in Wien aufgeführten Bauten, wurde aus diesem Stein erstellt. Unter der sachkundigen Führung der angesiedelten StmM. wuchs die Siedlung bald zu einem schönen Ort. Kunstvoll, aus dem an Ort u. Stelle gebrochenen u. behauenen Stein, wurde Haus um Haus aufgeführt u. zu einer Ortschaft zusammengeschlossen, die auf Fleiß u. Reichtum der Steinmetze schließen ließ. In mitten des Ortes stand die Kirche m. kunstvollem Vorhof u. wundervollen Altären, v. den Steinmetzen selbst erbaut. Die innere Ausstattung zeugte v. dem Reichtum der Siedler. Kanzel u. Stühle waren geschnitzt, an den Fenstern herrliche Glasmalereien. Die Altäre schmückten Kopien aus dem Vatikan, v. der Hand berühmter italienischer Künstler. Mächtige Glocken verkündeten weithin die Ehre Gottes u. den Dank der Menschen an ihren Schöpfer. Neben der Kirche stand ein großer Ziehbrunnen m. kunstvoll geschnitztem Dach u. v. einer Steinmauer umgeben. Ich sehe heute noch meine Großväter u. meinen Vater v. mir, markige Gestalten in dunklen Reitanzügen, breiten Hüten u. glänzenden Stiefeln, in deren Schäften der Reitstock steckte, auf hochgebauten Hengsten in ihre Steinbrüche reiten. Ich sehe auch noch meine Großmütter u. meine Mutter, in schweren Seidenkleidern, Samtmantillen u. kleinen Hüten, m. uns zur Kirche gehen. Die Kaisermanöver wurden auch Jahr für Jahr bei uns abgehalten. Da war der ganze Ort erfüllt v. Offizieren u. Mannschaften u. es ging hoch her. Es war immer wieder ein Fest für uns alle. Nach so einem Manöver, so erzählte mir meine Mutter, zog das Kaiserpaar (Kaiser Franz Joseph I. u. Kaiserin Elisabeth) durch unse
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