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In diesem Kaisersteinbrucher ''Freysprechbuch''<ref>Burgenländisches Landesarchiv, 1791 Freisprechbuch der Steinmetz und Maurer in Kaisersteinbruch A/VI-1l; Fasz. 1/2</ref> wird dokumentiert, dass [[Sommerein]], [[Mannersdorf]], [[Hof]] und [[Au]], sowie [[Loretto|Maria Loretto]] incorporiert waren. | |||
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Version vom 12. Juni 2020, 17:03 Uhr
Laurenz Pansipp (* 1752 in Hartberg in der Steiermark; † 7. Februar 1827 in Kaisersteinbruch, damals Komitat Moson in Ungarn, heute Burgenland) war ein steirischer Steinmetzmeister, der in Kaisersteinbruch eine Steinmetz-Familie gründete.
Leben
Laurenz Pansipp war ein Sohn von Joseph Pansipp, Holzhändler in Hartberg, Steiermark und Ehefrau Theresia. Bereits als Steinmetzmeister heiratete er am 16. September 1776 in der Kaisersteinbrucher Kirche Maria Anna Peyerlin, Tochter des Steinmetzgesellen Martin Peyerl und Magdalena. Trauzeugen: Adalbert Illinger und Gregor Nagl, beide Weber in Steinbruch. [1] Am 21. Dezember 1778 wurde beider Sohn Johann Evangelist geboren.[2]
Richter in Kaisersteinbruch
Steinmetzmeister Johann Gehmacher, 1746 von Holzhausen in Salzburg in den Steinbruch gekommen, war von 1766-1777 Richter. Sein Nachfolger von 1778-1793 war Webermeister Gregor Nagl, von Winden am See. Dann folgte von 1793-1808 wieder ein Steinmetz, Meister Michael Gehmacher, Sohn des erstgenannten. Ein junger Weber aus Zwölfaxing in Niederösterreich, Petrus Mayer kam 1796 in den Steinbruch, heiratete die Witwe des letzten Richters, des Webermeisters Nagl und wurde nach einigen Jahren von 1809-1820 ebenfalls Ortsrichter.
In der Bearbeitung des Leithakalksteines war er Meister
Der Leithakalk, ein an den Rändern des Wiener- und Grazer Beckens abgelagerter fossilreicher Kalksandstein, wurde für viele Großbauten in Wien und Graz verwendet. Steinbrüche befanden sich z.B. in Aflenz bei Leibnitz und Wildon in der Steiermark und eben in Kaisersteinbruch.[3] Mit diesem Gestein war er bestens vertraut.
Ein Wegbegleiter
Jacob Hirschböck, einst ein Taglöhner beim Meister Laurenz Pansipp, aus der Pfarre Hartberg stammend und mit diesem von Hartberg in den Steinbruch zugewandert, starb am 10. April 1794 mit 81 Jahren an Altersschwäche.
Freisprechbuch der Steinmetzen und Maurer in Kaisersteinbruch, ab 1807 Steinbruch
In diesem Kaisersteinbrucher Freysprechbuch[4] wird dokumentiert, dass Sommerein, Mannersdorf, Hof und Au, sowie Maria Loretto incorporiert waren.
März 1800
Das Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerk errichtet eine Hilfslade zur Unterstützung der Witwen
Familie
Sohn Johann Evangelist (* Dez. 1778) heiratete im Jänner 1799 Theresia Kruckenfellnerin, Tochter von Steinmetzmeister Franz Kruckenfellner und Elisabeth, von Sommerein[5]Das war die erste Verbindung der Familie Kruckenfellner mit Kaisersteinbruch.
Laurenz Pansipp wurde im September 1800 selbst Witwer, Maria Anna starb. Im Februar 1801 ehelichte er obige Witwe Weinkopfin. Sie ließ ihn mit ihrem Haus neben dem Schütthaufen und Keller dazu im Grundbuch eintragen[6]Im November selbigen Jahres verstarb Anna Maria mit 45 Jahren an Auszehrung.
Erneut Witwer, ehelicht er mit 50 Jahren im März 1802 Euphrosina (Eva Rosina) Weinkopfin, Tochter von obigem Augustin Weinkopf, Steinmetzmeister aus seiner ersten Ehe mit Catharina mit 24 Jahren. Trauzeuge war Michael Gehmacher, Steinmetzmeister und Richter allhier. Er hat sie neben sich im Grundbuch schreiben lassen.[7] Seine dritte Ehefrau Eva Rosina starb im Februar 1820 Eva Rosina mit 42 Jahren an Auszehrung.
Tochter Euphrosina (* Mai 1806) heiratete mit 17 Jahren im Februar 1824 den Steinmetzgesellen Paul Markowitsch (* Juni 1800). Trauzeuge war ihr älterer (Stief)Bruder Johann Evangelist Pansipp. Der Bräutigam hatte das Steinmetzhandwerk in der Wiener Haupthütte ab 1815 bei Meister Joseph Pranter erlernt und wurde 1821 freigesprochen.
Steinbruchpächter
Der Zeilerberg zählt heute zu Winden, der dortige Zeilerbruch, dieser riesige ausgedehnte Steinbruch, war immer ein Teil des Kaiserlichen Steinbruchs am Leithaberg und wurde von mehreren Pächtern betrieben, die Winkler, Pansipp, Krasny, Heischmann usw. In Fachkreisen benannte man den Zeilerstein auch Pansippstein.[8]
- Dieser Kalksandstein, gelblichweiß, fein bis grob, die härtesten Sorten polierbar, mittelhart bis hart, waren verwendbar für Quader, Sockelplatten, Balkon- u. Podestplatten, Stufen, Säulen, etc.
- Laurenz Pansipp bezahlte Steinbruch-Zins für 1812 … 25 fl, 1815 … 20 fl, 1817 ... 20 fl.
Steinmetzrechnung vom 31. Dezember 1821
Dieser kleinere Auftrag der Herrschaft ist dokumentiert: Über 60 laufende Schuch Deckplatten auf die Friedhofsmauer, den Schuch á 24 kr, macht… 24 fl, dann 2 Deckel auf die Thorgewände, das Stückh á 2 fl 30 kr, macht 5 fl, mehr 2 Vasen, das Stück per 7 fl 30 kr, macht 15 fl. Gesamtsumme: 44 fl.
Steuerpflichtige 1822/23
Liste aller Steuerpflichtigen von Steinbruch, zugleich eine Häuserliste, in der Summe 46 Häuser.[9] Nr. 22 Sohn Johann Evangelist Pansipp, Steinmetzmeister 1 Haus, Inwohner. Nr. 26 Laurenz Pansipp, Steinmetzmeister 1 Haus, Inwohner, 1 Kuh.
Tod
Laurenz Pansipp starb am 7. Februar 1827 mit 75 Jahren.
- Grundbuch 1827: Tochter Magdalena Pansippin (* 1803) alleine mit Haus und Garten eingetragen. Zuvor war Laurenz Pansipp allein, nach seinem Tode durch Erbschaft, Abhandlung vom 25. Mai 1827, an sich gebracht. Am 6. August dieses Jahres 1827 heiratete Magdalena den jungen Steinmetzmeister Franz Wanderl, dadurch im Grundbuch 1828 an ihn gebracht. Im Mai 1829 starb Magdalena.
Literatur
- Helmuth Furch: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch. 2 Bände. Museums- und Kulturverein, Kaisersteinbruch 2002–2004. Darin: alle Pansipp, Peyerl, Illinger, Nagl, Gehmacher, Mayer, Hirschböck, Kru(c)kenfellner, Weinkopf, Markowitsch, Pranter, Winkler, Krasny, Heischmann, Wanderl.
Einzelnachweise
- ↑ Archiv Stift Heiligenkreuz Rubr. 51, Heiratsbuch 1754-1826.
- ↑ Archiv Stift Heiligenkreuz Rubr. 51, Taufbuch 1754-1806.
- ↑ ÖSTERREICH-LEXIKON in zwei Bänden, Band 1, Leithakalk. Verlagsgesellschaft Österreich-Lexikon ISBN 3-95004-380-2.
- ↑ Burgenländisches Landesarchiv, 1791 Freisprechbuch der Steinmetz und Maurer in Kaisersteinbruch A/VI-1l; Fasz. 1/2
- ↑ Helmuth Furch: Die Steinmetzfamilie Kru(c)kenfellner vom Leithaberg Sommerein-Kaisersteinbruch, in: Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch Nr. 51, September 1998, S. 22.
- ↑ Archiv Stift Heiligenkreuz Rubr. 51 Grundbuch 1801.
- ↑ Archiv Stift Heiligenkreuz Rubr. 51 Grundbuch 1802.
- ↑ A. Hanisch, H. Schmid: Österreichs Steinbrüche. Verzeichnis der Steinbrüche, welche Quader, Stufen, Pflastersteine, Schleif- und Mühlsteine oder Dachplatten liefern. Wien 1901.
- ↑ Archiv Mosonmagyaróvár