Höldrichsmühle: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: „{{inuse}} Die '''Höldrichsmühle''' ist ein Hotel Restaurant in der Hinterbrühl im Bezirk Mödling. ==Chronik== Das Anwesen diente bereits 1210 als…“)
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 2: Zeile 2:
Die '''Höldrichsmühle''' ist ein Hotel Restaurant in der [[Hinterbrühl]] im [[Bezirk Mödling]].  
Die '''Höldrichsmühle''' ist ein Hotel Restaurant in der [[Hinterbrühl]] im [[Bezirk Mödling]].  


==Chronik==
== Geschichte ==
Das Anwesen diente bereits 1210 als Raststätte für Fuhrleute, die den Warentransport mit Pferdewagen zwischen dem damaligen Heiligenkreuzer Tor in [[Wien]] und dem [[Stift Heiligenkreuz|Zisterzienserkloster Heiligenkreuz]] bewältigten. Im Anlagebestand wird 1773 auch eine [https://de.wikipedia.org/wiki/Getreidem%C3%BChle Getreidemühle] beschrieben, dessen Besitzer Anton Hildrich 1 seitens der Obrigkeit anno 1786 die Ausschank von Wein und Bier gewährt wurde.
Das Anwesen diente bereits 1210 als Raststätte für Fuhrleute, die den Warentransport mit Pferdewagen zwischen dem damaligen Heiligenkreuzer Tor in Wien und dem [[Stift Heiligenkreuz|Zisterzienserkloster Heiligenkreuz]] bewältigten. Im Anlagebestand wird 1773 auch eine [https://de.wikipedia.org/wiki/Getreidem%C3%BChle Getreidemühle] beschrieben, dessen Besitzer Anton Hildrich<ref>Anton Hildrich, Müllermeister und Gastwirt in Hinterbrühl (* 1745 in Atzgersdorf; [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/moedling-st-othmar/02-09/?pg=190 ∞ 13. September 1773 in Mödling, Pfarre Sankt Othmar] ; [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/hinterbruehl/03-01/?pg=72 † 14. Juni 1818 in Hinterbrühl Nr. 17])</ref>  seitens der Obrigkeit anno 1786 die Ausschank von Wein und Bier gewährt wurde.


In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren Peter Höldrich 2 und seine Ehefrau Maria Anna 3 als Inhaber der Mahlmühle und der  Gastwirtschaft bekannt, in dessen Räumlichkeiten Franz Schubert die Zyklen „Die schöne Müllerin“ sowie das Gedicht „Der Lindenbaum“, dessen erste Strophe mit dem Text: „Am Brunnen vor dem Tore …“ beginnt und aus der Feder des Dichters Wilhelm Müller stammt.   
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren Peter Höldrich<ref>Peter Höldrich, Müllermeister und Gastwirt in Hinterbrühl ([https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/hinterbruehl/01-01/?pg=14 *18. August 1788 in der Hinterbrühl]; [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/moedling-st-othmar/02-11/?pg=80 ∞ 12. Juni 1821 in Mödling, Pfarre Sankt Othmar] ; [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/hinterbruehl/03-02/?pg=29 † 13. März 1841 in der Hinterbrühl Nr. 17])</ref> und seine Ehefrau Maria Anna<ref name=":0">Anna Höldrich geb. Stock, Gastwirtin in Hinterbrühl ([https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/moedling-st-othmar/01-10/?pg=77 *12. November 1796 in Mödling]; [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/moedling-st-othmar/02-11/?pg=80 ∞12. Juni 1821 in Mödling, Pfarre Sankt Othmar]; [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/hinterbruehl/03-03/?pg=55 † 4. Dezember 1878 in Hinterbrühl Nr. 17] )</ref> als Inhaber der Mahlmühle und der  Gastwirtschaft bekannt, in dessen Räumlichkeiten [[w:Franz_Schubert|Franz Schubert]] die Zyklen „[[w:Die_schöne_Müllerin|Die schöne Müllerin]]“ sowie das Gedicht „[[w:Am_Brunnen_vor_dem_Tore|Der Lindenbaum]]“, dessen erste Strophe mit dem Text: „Am Brunnen vor dem Tore …“ beginnt und aus der Feder des Dichters [[w:Wilhelm_Müller_(Dichter)|Wilhelm Müller]] stammt.   


Zur Zeit, als die Witwe Anna Höldrich und später ihr Sohn Johann Höldrich 4 das Anwesen innehatten, wählte einer der bedeutendsten österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts, Ferdinand Georg Waldmüller die Höldrichsmühle mehrere Male als Kulisse für seine Gemälde: Niederösterreichische Bauernhochzeit 1843Christtagmorgen 1844, Der Abschied der Braut vom Elternhause – Höldrichsmühle 1860.  
Zur Zeit, als die Witwe Anna Höldrich<ref name=":0" /> und später ihr Sohn Johann Höldrich<ref>Johann Höldrich, Gastwirt in Hinterbrühl ([https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/hinterbruehl/01-01/?pg=112 *22. November 1822 in Hinterbrühl Nr. 17]; [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/klausen-leopoldsdorf/02-04/?pg=25 ∞ 15. Jänner 1856 mit Maria Zuber in der Pfarre Klausen Leopoldsdorf]; † [https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/hinterbruehl/03-03/?pg=75 23. November 1882 in Hinterbrühl, Gaadener Straße Nr. 17] )</ref> das Anwesen innehatten, wählte einer der bedeutendsten österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts, [[w:Ferdinand_Georg_Waldmüller|Ferdinand Georg Waldmüller]] die Höldrichsmühle mehrere Male als Kulisse für seine Gemälde:  <gallery>
Datei:Niederösterreichische Bauernhochzeit - Ferdinand Georg Waldmüller 1843.jpg|alt=Ferdinand Georg Waldmüller - Niederösterreichische Bauernhochzeit - 1843|Niederösterreichische Bauernhochzeit 1843
Datei:Waldmüller - Christtagmorgen.jpeg|alt=Ferdinand Georg Waldmüller - Christtagmorgen - 1844|Christtagmorgen 1844
Datei:Waldmüller - Abschied der Braut.jpeg|alt=Ferdinand Georg Waldmüller - Abschied derBraut vom Elternhaus - Höldrichsmühle - 1860|Abschied der Braut vom Elternhaus - Höldrichsmühle - 1860
</gallery>Anno 1869 wurde die Höldrichsmühle unter Johann Höldrich umgebaut. Im Jahre 1895 erfolgte dann die Stilllegung der Mühle und die Gastwirtschaft wurde an das Ehepaar Lichtenauer verkauft.  Sechs Jahre später im Jahre 1901 gelangte der Gasthof Höldrichsmühle in den Besitz der [[w:Brunner-Brau-Aktien-Gesellschaft|Brauerei Brunn]] und als diese 1930 fusionierte, an die [[w:Brau_Union|Brau AG]], dem größten österreichischen Braukonzern.


Anno 1869 wurde die Höldrichsmühle unter Johann Höldrich umgebaut. Im Jahre 1895 erfolgte dann die Stilllegung der Mühle und die Gastwirtschaft wurde an das Ehepaar Lichtenauer verkauft. Sechs Jahre später gelangte der Gasthof Höldrichsmühle 1901 in den Besitz der Brauerei Brunn und als diese 1930 fusionierte, an die Brau AG, dem größten österreichischen Braukonzern.
Am Ende des II. Weltkrieges brannte bei Kampfhandlungen zwischen der [[w:Wehrmacht|Wehrmacht]] und der [[w:Rote_Armee|Roten Armee]] die Höldrichsmühle bis auf die Grundmauern ab. Die Gewölbe und der gotische Kamin überstanden die Feuersbrunst. Der Wiederaufbau erfolgte in den Nachkriegsjahren 1947/48 und seit 1950 befindet sich das Anwesen in Privatbesitz. Auf Grund von Ferdinand Georg Waldmüller fand 1965  an diesem Ort die [[w:Niederösterreichische_Landesausstellung|Niederösterreichische Landesaustellung]] statt. Heute betreibt die Familie Moser das [https://www.hoeldrichsmuehle.at/ Hotel Restaurant Höldrichsmühle] in dritter Generation.


Am Ende des II. Weltkrieges brannte bei Kampfhandlungen zwischen der Wehrmacht und der Roten Armee die Höldrichsmühle bis auf die Grundmauern ab. Die Gewölbe und der gotische Kamin überstanden die Feuersbrunst. Der Wiederaufbau erfolgte in den Nachkriegsjahren 1947/48 und seit 1950 befindet sich das Anwesen in Privatbesitz. Auf Grund von Ferdinand Georg Waldmüller fand 1965  an diesem Ort die Niederösterreichische Landesaustellung statt. Heute betreibt die Familie Moser das Hotel Restaurant Höldrichsmühle in dritter Generation.
== Einzelnachweise ==
<references />
 
== Litertur ==
 
* Kurt Janetschek, Hinterbrühl im Wandel der Zeit, Mödling 1983
* [[w:Gerhard_Stadler|Gerhard A. Stadler]] – Das Industrielle Erbe Niederösterreichs: Geschichte, Technik, Architektur Seite 335
 
== Weblinks ==
<br />
[[Kategorie:Gasthaus]]
[[Kategorie:Mühle]]
[[Kategorie:Hotel in Niederösterreich]]
[[Kategorie:Erbaut im 13. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Hinterbrühl]]
[[Kategorie:Wienerwald]]
[[Kategorie:Bezirk Mödling]]
[[Kategorie:Niederösterreich]]
[[Kategorie:Österreich]]

Version vom 15. Juni 2020, 18:15 Uhr

Dieser Artikel oder Abschnitt wird gerade im größeren Maße bearbeitet oder ausgebaut. Warte bitte mit Änderungen, bis diese Markierung entfernt ist, oder wende dich an den Bearbeiter, um Bearbeitungskonflikte zu vermeiden.

Dieser Baustein sollte nur für kurze Zeit – in der Regel einen Tag oder wenige Tage – eingesetzt und dann wieder entfernt werden.

Die Höldrichsmühle ist ein Hotel Restaurant in der Hinterbrühl im Bezirk Mödling.

Geschichte

Das Anwesen diente bereits 1210 als Raststätte für Fuhrleute, die den Warentransport mit Pferdewagen zwischen dem damaligen Heiligenkreuzer Tor in Wien und dem Zisterzienserkloster Heiligenkreuz bewältigten. Im Anlagebestand wird 1773 auch eine Getreidemühle beschrieben, dessen Besitzer Anton Hildrich[1] seitens der Obrigkeit anno 1786 die Ausschank von Wein und Bier gewährt wurde.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren Peter Höldrich[2] und seine Ehefrau Maria Anna[3] als Inhaber der Mahlmühle und der Gastwirtschaft bekannt, in dessen Räumlichkeiten Franz Schubert die Zyklen „Die schöne Müllerin“ sowie das Gedicht „Der Lindenbaum“, dessen erste Strophe mit dem Text: „Am Brunnen vor dem Tore …“ beginnt und aus der Feder des Dichters Wilhelm Müller stammt.

Zur Zeit, als die Witwe Anna Höldrich[3] und später ihr Sohn Johann Höldrich[4] das Anwesen innehatten, wählte einer der bedeutendsten österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts, Ferdinand Georg Waldmüller die Höldrichsmühle mehrere Male als Kulisse für seine Gemälde:

Anno 1869 wurde die Höldrichsmühle unter Johann Höldrich umgebaut. Im Jahre 1895 erfolgte dann die Stilllegung der Mühle und die Gastwirtschaft wurde an das Ehepaar Lichtenauer verkauft. Sechs Jahre später im Jahre 1901 gelangte der Gasthof Höldrichsmühle in den Besitz der Brauerei Brunn und als diese 1930 fusionierte, an die Brau AG, dem größten österreichischen Braukonzern.

Am Ende des II. Weltkrieges brannte bei Kampfhandlungen zwischen der Wehrmacht und der Roten Armee die Höldrichsmühle bis auf die Grundmauern ab. Die Gewölbe und der gotische Kamin überstanden die Feuersbrunst. Der Wiederaufbau erfolgte in den Nachkriegsjahren 1947/48 und seit 1950 befindet sich das Anwesen in Privatbesitz. Auf Grund von Ferdinand Georg Waldmüller fand 1965 an diesem Ort die Niederösterreichische Landesaustellung statt. Heute betreibt die Familie Moser das Hotel Restaurant Höldrichsmühle in dritter Generation.

Einzelnachweise

Litertur

  • Kurt Janetschek, Hinterbrühl im Wandel der Zeit, Mödling 1983
  • Gerhard A. Stadler – Das Industrielle Erbe Niederösterreichs: Geschichte, Technik, Architektur Seite 335

Weblinks