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Die heute erhaltenen Teile der mittelalterlichen Burganlage sind aus dem 15. Jahrhundert. Ein Vorläufer dieser Burganlage wurde nach 1110 erbaut, als Erbauer gilt der Hochfreie Manegold (III.) von Aggsbach-Werde. Seit ca. 1181 dürfte Aggstein den Hochfreien von Aggsbach-Gansbach gehört haben, die als Verwandter der [[Azzo von Kuenring#Herkunft und Nachfahren|Kuenringer]] gelten. Später gehörte Aggstein zusammen mit der [[Burgruine Wolfstein|Herrschaft Wolfstein]] (heute Teil der Gemeinde [[Schönbühel-Aggsbach]]) bis 1355 als Lehen des [[w:Herzogtum Bayern|Herzogtums Baiern]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> tatsächlich den Kuenringer. Im Zusammenhang mit ihrer Fehde gegen [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich (II.) von Österreich]] ("''Friedrich der Streitbare''") im Jahr 1231 wurde Aggstein zerstört und dürfte für lange Zeit nicht wieder aufgebaut worden sein.<ref name ="schöndorfer111"/> | Die heute erhaltenen Teile der mittelalterlichen Burganlage sind aus dem 15. Jahrhundert. Ein Vorläufer dieser Burganlage wurde nach 1110 erbaut, als Erbauer gilt der Hochfreie Manegold (III.) von Aggsbach-Werde. Seit ca. 1181 dürfte Aggstein den Hochfreien von Aggsbach-Gansbach gehört haben, die als Verwandter der [[Azzo von Kuenring#Herkunft und Nachfahren|Kuenringer]] gelten. Später gehörte Aggstein zusammen mit der [[Burgruine Wolfstein|Herrschaft Wolfstein]] (heute Teil der Gemeinde [[Schönbühel-Aggsbach]]) bis 1355 als Lehen des [[w:Herzogtum Bayern|Herzogtums Baiern]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> tatsächlich den Kuenringer. Im Zusammenhang mit ihrer Fehde gegen [[Friedrich II. (Österreich)|Herzog Friedrich (II.) von Österreich]] ("''Friedrich der Streitbare''") im Jahr 1231 wurde Aggstein zerstört und dürfte für lange Zeit nicht wieder aufgebaut worden sein.<ref name ="schöndorfer111"/> | ||
Nachdem Aussterben der Dürnsteiner Linie der Kuenringer kam die Herrschaft Wolfstein mit Aggstein, wieder als Lehen des Herzogtums Baiern, durch die Erbtochter [[Anna von Kuenring]] an [[Heidenreich von Maissau]].<ref name ="schöndorfer111"/> Um 1429/1430 kam die Herrschaft Wolfstein mit der Burg Aggsteindurch den Sturz des letzten [[Otto IV. von Maissau|Maissauers]] in den Besitz des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Am 12. Juni 1429 verlieh unter [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht (V.) von Österreich]], besser bekannt als König Albrecht II., Aggstein, das zu dieser Zeit bereits als "ödes Haus" bezeichnet wurde, seinem Kammerherrn [[Jörg Scheck von Wald|Jörg Scheck vom Wald]] verwaltet.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 111f.</ref> Er oder ein gleichnamiger Nachfolger verlor dieses Lehen 1463, als [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht (VI.) von Österreich ("''Albrecht der Freigiebige''") Aggstein seinem Kanzler [[Jörg von Stain]] verlieh und dieser die zu dieser Zeit offensichtlich wieder aufgebaute Burg eroberte. Nach dem Tod von Herzog Albrecht (VI.) verlor Jörg von Stain Aggstein, das [[Ulrich von Grafenegg]] im Auftrag von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] eroberte. Seit 1478 wurde Aggstein | Nachdem Aussterben der Dürnsteiner Linie der Kuenringer kam die Herrschaft Wolfstein mit Aggstein, wieder als Lehen des Herzogtums Baiern, durch die Erbtochter [[Anna von Kuenring]] an [[Heidenreich von Maissau]].<ref name ="schöndorfer111"/> Um 1429/1430 kam die Herrschaft Wolfstein mit der Burg Aggsteindurch den Sturz des letzten [[Otto IV. von Maissau|Maissauers]] in den Besitz des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]. Am 12. Juni 1429 verlieh unter [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht (V.) von Österreich]], besser bekannt als König Albrecht II., Aggstein, das zu dieser Zeit bereits als "ödes Haus" bezeichnet wurde, seinem Kammerherrn [[Jörg Scheck von Wald|Jörg Scheck vom Wald]] verwaltet.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 111f.</ref> Er oder ein gleichnamiger Nachfolger verlor dieses Lehen 1463, als [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht (VI.) von Österreich]] ("''Albrecht der Freigiebige''") Aggstein seinem Kanzler [[Jörg von Stain]] verlieh und dieser die zu dieser Zeit offensichtlich wieder aufgebaute Burg eroberte. Nach dem Tod von Herzog Albrecht (VI.) verlor Jörg von Stain Aggstein, das [[Ulrich von Grafenegg]] im Auftrag von [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] eroberte. Seit 1478 wurde Aggstein meistens von "Pflegern"<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> verwaltet.<ref name ="schöndorfer112"/> | ||
1529 wurde die Burg im Zusammenhang mit der "[[w:Erste Türkenbelagerung|Ersten Türkenbelagerung]]" der Stadt [[Wien]] letztmals zerstört. Damals befand sich Aggstein im Pfandbesitz von [[Wilhelm von Roggendorf|Freiherr Wilhelm von Rogendorf]]. Danach war Aggstein an Andreas Wolf von Polheim verpfändet, dessen Witwe Anna die Burg restaurieren ließ, ehe sie diese 1606 an ihren Cousin Otto Max von Abensberg-Traun verkaufte oder vererbte. 1685 verkauften dessen Nachfahren die Ruine an die Grafen von Starhemberg. 1819 wurde sie Eigentum der Grafen von Beroldingen. Heute gehört sie der Familie der früheren Grafen Seilern zu Aspang-Schönbühel.<ref name ="schöndorfer112"/> | |||
₳== Die Burgruine Aggstein in Sage und Legende == | ₳== Die Burgruine Aggstein in Sage und Legende == |
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