Agathe Selb: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 31. Juli 2020, 19:18 Uhr
Agathe Selb (* 1851; † 1938 in Nenzing), mehr bekannt unter dem Namen Selba-Wieble, war eine Wunderheilerin aus Vorarlberg, die nach der Volksmeinung über geheimnisvolle Kräfte verfügte und damit auf wundersame Weise helfen konnte. Bevor sie 1938 verstarb, gab sie der Überlieferung nach das Wissen über ihre Fähigkeiten an Hermann Dörn weiter.[1]
Tätigkeit als Wunderheilerin
Über die Tätigkeit der Agathe Selb als Heilerin ist nur wenig bekannt. Sie galt als fromme Frau. Sie hat Gebete auf einen Zettel individuell aufgeschrieben und den Hilfesuchenden mitgegeben.
Die Besprechungsformeln, welche das Selba-Wieble verwendet haben soll, sind schriftlich überliefert:[2]
- Gebet für den Brand und Schmerz
Unser lieber Herr Jesus Christus ging über ein Land, sah brennen einen großen Brand, Sankt Laurentzius war auf einen glühenden Rost gelegt, sie haben ihn gesotten und gebraten; er hob auf seine segnende Hand und sprach , gesegnet sei dieser Brand und Schmerz, es segne ihn der Vater, Sohn und hl. Geist. Jetzt betet man dreimal das Gebet und jedesmal ein Vaterunser, Ave und zuletzt den hl. Glauben und Ehre sei.
- Gebet für eine offene Wunde
Unser lieber Herr Jesus Christus hat viele Wunden und Beelen gelitten, sie eitern nicht und geschwüren nicht, deswegen schreibe ich mit dem Daumenfinger die Buchstaben Jesus Nazareth König der Juden, aber bloß J.K.N.J. und dann betet man ein Vater unser, Ave Maria und den hl. Glauben und Ehre sei.
- Gebet fürs Blutstillen
Glückselig ist die Wunde, glückselig ist die Stunde, glückselig ist der Tag, an welchem unser lieber Herr Christus geboren war. Jetzt betet man drei Vater unser, drei Ave Maria und den hl. Glauben.
Diese Besprechungsformeln habe das Selba-Wieble an Hermann Dörn weitergegeben, der diese angewendet haben soll um selbst Heilungen durchzuführen.
Literatur
- Siegfried Müller: Drei "Wunderheiler" aus dem Vorarlberger Oberland : Pfarrer Johann Joseph Gassner, Dr. Johann Josef Schoder, Hermann Dörn, herausgegeben von der Rheticus-Gesellschaft, Feldkirch 1986.
Einzelnachweise
- ↑ Siegfried Müller: Drei "Wunderheiler" aus dem Vorarlberger Oberland : Pfarrer Johann Joseph Gassner, Dr. Johann Josef Schoder, Hermann Dörn, S. 119 f.
- ↑ Siegfried Müller: Drei "Wunderheiler" aus dem Vorarlberger Oberland : Pfarrer Johann Joseph Gassner, Dr. Johann Josef Schoder, Hermann Dörn, S. 124, 127.