Burgruine Scharfeneck (Baden): Unterschied zwischen den Versionen
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=== Die vergessene Kapelle auf Burg Scharfeneck === | === Die vergessene Kapelle auf Burg Scharfeneck === | ||
In dieser Sage wird erzählt, wie es zur Erbauung der Burg Scharfeneck kam. Es handelt sich dabei um eine jener Teufelspaktsagen, in welcher der Teufel zum Verzicht auf die Seele des Vertragspartners gezwungen ist. Hier ist es ein in mittelloser Ritter, der einen Pakt mit dem Teufel schließt. Dieser verspricht ihm eine Ritterburg, mit allen und jedem, was einem echten Ritter zukommt. Als Gegenleistung fordert er die Seele des Ritters, ist aber bereit auf diese zu verzichten, wenn der Ritter unverheiratet bleibt. Der Ritter ist einverstanden, und so lässt der Teufel für ihn die Burg Scharfeneck erbauen. Doch dann verliebt sich der Ritter in die Tochter des Burgherren von Rauhenstein, die seine Gefühle erwidert. Nachdem er sich einem frommen Einsiedler anvertraut und dieser ihm seine Hilfe versprochen hat, wagt er es, die junge Dame zu heiraten. Als während der Hochzeit der Teufel erscheint, um sich die Seele des Ritters zu holen, fordert ihn der Einsiedler auf, das Brautpaar erst in die Kapelle zu führen. Der Teufel muss eingestehen, dass er nicht imstande war, die für eine richtige Ritterburg notwendige Burgkapelle zu schaffen.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 165-167</ref><ref name ="schöndorfer168">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 168</ref>vgl. [https://web.archive.org/web/20160309060856/http://gutenberg.spiegel.de/buch/sagen-aus-nieder-32/19 Die vergessene Kapelle auf Burg Scharfeneck], Gutenberg.Spiegel.DE, abgerufen am 3. August 2020</ref> | In dieser Sage wird erzählt, wie es zur Erbauung der Burg Scharfeneck kam. Es handelt sich dabei um eine jener Teufelspaktsagen, in welcher der Teufel zum Verzicht auf die Seele des Vertragspartners gezwungen ist. Hier ist es ein in mittelloser Ritter, der einen Pakt mit dem Teufel schließt. Dieser verspricht ihm eine Ritterburg, mit allen und jedem, was einem echten Ritter zukommt. Als Gegenleistung fordert er die Seele des Ritters, ist aber bereit auf diese zu verzichten, wenn der Ritter unverheiratet bleibt. Der Ritter ist einverstanden, und so lässt der Teufel für ihn die Burg Scharfeneck erbauen. Doch dann verliebt sich der Ritter in die Tochter des Burgherren von Rauhenstein, die seine Gefühle erwidert. Nachdem er sich einem frommen Einsiedler anvertraut und dieser ihm seine Hilfe versprochen hat, wagt er es, die junge Dame zu heiraten. Als während der Hochzeit der Teufel erscheint, um sich die Seele des Ritters zu holen, fordert ihn der Einsiedler auf, das Brautpaar erst in die Kapelle zu führen. Der Teufel muss eingestehen, dass er nicht imstande war, die für eine richtige Ritterburg notwendige Burgkapelle zu schaffen.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 165-167</ref><ref name ="schöndorfer168">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 168</ref><ref>vgl. [https://web.archive.org/web/20160309060856/http://gutenberg.spiegel.de/buch/sagen-aus-nieder-32/19 Die vergessene Kapelle auf Burg Scharfeneck], Gutenberg.Spiegel.DE, abgerufen am 3. August 2020</ref> | ||
=== Der Urteilstein im Helenental === | === Der Urteilstein im Helenental === |
Version vom 4. August 2020, 18:57 Uhr
Die Burgruine Scharfeneck ist eine im Wienerwald gelegene frühere Höhenburg. Die sagenumwobene Ruine bilden gemeinsam mit den Burgruinen Rauhenstein und Rauheneck das im Helenental gelegene sogenannte Badner Ruinen-Dreieck.
Lage
Die Burgruine Scharfeneck ist Teil der Gemeinde Baden. Sie erhebt sich über dem rechten Ufer des Flusses Schwechat.[1]
Das Bauwerk
Die kleine Ruine besteht nur aus einem Rechteck, dessen nur teilweise erhaltenen Umfassungsmauern heute nur mehr als Futtermauern des durch Schutt erhöhten Burgplatzes erscheinen. An den talseitigen Abhängen sind noch Mauerstücke vorhanden.[2]
Historische Eckdaten
Gemeinsam mit den Burgen Rauhenstein und Rauheneck bildete Scharfeneck ein "Burgendreieck", welches im Mittelalter der Deckung und Sperre einer wichtigen Verkehrsverbindung diente: der Strecke Baden - Heiligenkreuz - Triestingtal.[1] Die Burg dürfte um 1200 erbaut worden sein, ein gesicherter urkundlicher Beleg findet sich erst im 15. Jahrhundert. Da es auch eine gleichnamige Burg in Mannersdorf gab, sind urkundliche Verwechslungen nicht auszuschließen. Die Badner Burg dürfte bereits im 13. Jahrhundert verfallen sein.[2]
Die Burgruine Scharfeneck in Sage und Legende
Die vergessene Kapelle auf Burg Scharfeneck
In dieser Sage wird erzählt, wie es zur Erbauung der Burg Scharfeneck kam. Es handelt sich dabei um eine jener Teufelspaktsagen, in welcher der Teufel zum Verzicht auf die Seele des Vertragspartners gezwungen ist. Hier ist es ein in mittelloser Ritter, der einen Pakt mit dem Teufel schließt. Dieser verspricht ihm eine Ritterburg, mit allen und jedem, was einem echten Ritter zukommt. Als Gegenleistung fordert er die Seele des Ritters, ist aber bereit auf diese zu verzichten, wenn der Ritter unverheiratet bleibt. Der Ritter ist einverstanden, und so lässt der Teufel für ihn die Burg Scharfeneck erbauen. Doch dann verliebt sich der Ritter in die Tochter des Burgherren von Rauhenstein, die seine Gefühle erwidert. Nachdem er sich einem frommen Einsiedler anvertraut und dieser ihm seine Hilfe versprochen hat, wagt er es, die junge Dame zu heiraten. Als während der Hochzeit der Teufel erscheint, um sich die Seele des Ritters zu holen, fordert ihn der Einsiedler auf, das Brautpaar erst in die Kapelle zu führen. Der Teufel muss eingestehen, dass er nicht imstande war, die für eine richtige Ritterburg notwendige Burgkapelle zu schaffen.[3][4][5]
Der Urteilstein im Helenental
Es handelt sich um eine der in Niederösterreich angesiedelten "Templersagen". Während der Verfolgung und Vernichtung des Templerordens zu Beginn des 14. Jahrhunderts werden die Templer, die auf der Burg Scharfeneck, die hier als "Klösterle" bezeichnet wird, ihre Residenz haben, festgenommen, angeklagt, gefoltert und in einer mondlosen Nacht am Urteilstein heimlich getötet, wonach ihre Leichen in den Fluss Schwechat geworfen werden.[6] Dass die Templer jemals auf der Burg Scharfeneck gewesen sind, ist urkundlich nicht belegt und gilt als unglaubwürdig. Vermutet wird jedoch, dass hier eine Verwechslung mit einem anderen Orden vorliegen dürfte. Nach einer anderen Sage soll Kaiser Friedrich III. um 1470 die Badner Burg Scharfeneck dem Georgsorden übergeben haben, der vielleicht mit dem Templerorden verwechselt wurde. Auch eine Verwechslung mit dem Karmelitenkloster (gegründet 1644, aufgehoben 1783), das sich bei der Mannersdorfer Burg Scharfeneck befindet, wird für möglich gehalten.[4]
Ruine Scharfeneck
Nach dieser Sage soll die Burg Scharfeneck der Sitz eines Feme-Gerichtes gewesen sein. Außerdem soll die Burg mit den beiden Nachbarburgen Rauheneck und Rauhenstein und der Feste Rohr durch geheime Gänge verbunden gewesen sein.[4]
- Siehe auch: Kategorie:Sage aus Niederösterreich
Literatur
- Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0
Weblinks
- Burgruine Scharfeneck, Burgen-Austria.COM
Burgruine Scharfeneck (Baden) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 160
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 165
- ↑ vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 165-167
- ↑ 4,0 4,1 4,2 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 168
- ↑ vgl. Die vergessene Kapelle auf Burg Scharfeneck, Gutenberg.Spiegel.DE, abgerufen am 3. August 2020
- ↑ vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 167f.
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Burg Scharfeneck (Baden) behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |