Burgruine Arnstein: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 7. August 2020, 19:00 Uhr

Der Burgfelsen heute

Die Burgruine Arnstein ist eine im Wienerwald gelegene frühere Höhenburg.

Lage

Die Burgruine Arnstein ist Teil von Raisenmarkt, einer Kastralgemeinde von Alland. Sie befindet sich auf dem Peilstein.[1]

Das Bauwerk

Bei Ausgrabungsarbeiten im Jahr 1889 wurden Trümmer eines Burgtors freigelegt und der große Quader eines Bogens gefunden. Erhalten sind außerdem einige weniger Quaderwerkreste des Palas und ein stockwerkhoher Mauerrest des früheren Bergfriedes.[2]

Historische Eckdaten

Die Burg wurde Mitte des 12. Jahrhunderts, vermutlich zwischen 1136 und 1156) erbaut. Sie dürfte bis 1329 im Besitz der Adelsfamilie der Arnsteiner gewesen sein, dann gelangte sie durch Kauf an Karl von Eckartsau. 1355 wurde sie als landesfürstliches des Herzogtums Österreich von Herzog Albrecht (II.) von Österreich ("Albrecht dem Lahmen") an Friedrich von Walsee verpfändet. Um 1393 gelangte sie in den Besitz der Inprucker. 1502 belehnte der spätere Kaiser Maximilian I. Wenzel von Winden mit ihr. 1529 wurde sie von den Osmanen zerstört. Danach hatte sie verschiedene Besitzer, im 16. Jahrhundert gehörte sie vorübergehend den Adelsfamilien der Herrenkirchner und der Wolzogen. 1693 war Arnstein an Josef Rechberger von Rechcron verpfändet. 1835 kam die Burg in den Besitz der Familie Sina, 1836 gehörte sie der Familie von Wimpfen. Nach 1945 kam die inzwischen zur Ruine verfallene Burg unter die Aufsicht der USIA-Verwaltung Merkenstein. Seit 1955 ist die Verwaltung der Österreichischen Bundesforste für sie zuständig.[2]

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Die "Familie" der Arnsteiner

Das Wappen der Familie der Arnsteiner war ein schwarzer Adler über einem Dreiberg auf einem goldenen Hintergrund.[2] 1156 wird in einer Urkunde von Herzog Heinrich (II.) von Österreich ("Heinrich Jasomirgott") für das Kloster Kleinmariazell erstmals ein Wichard von Arnstein ("Wichart de Arnsteine") genannt.[4] Seine Familie dürfte mit Konrad von Arnstein, der Propst der regulierten Chorherren zu St. Andrä an der Traisen (heute Teil der Gemeinde Herzogenburg) war, in "männlicher Linie" ausgestorben sein.[2] Verschiedene Personen, die zu dieser Adelsfamilie gehört haben dürften, sind namentlich genannt, darunter:

  • 1188 ein weiterer Wichard von Arnstein mit seinem Sohn Berthold ("Perhtoldus"), er war herzoglicher Waldmeister zu Sattelbach (heute Teil der Gemeinde Heiligenkreuz.[1]
  • ein weiterer Wichard von Arnstein 1242 im "Lehnbrief" von Herzog Friedrich (II.) von Österreich ("Friedrich dem Streitbaren") über das Kämmereramt, er dürfte mit jenem Wichard von Arnstein ident sein, der 1233 gemeinsam mit seinem Bruder Wulfing in einer Urkunde des Stiftes Heiligenkreuz genannt ist.[1]
  • ein Chunrad von Arnstein der 1306 ySpatzenwald an den Pfarrer zu Grillenberg verkaufte. Er soll mit jenem Chunrad von Arnstein ident sein, der im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts um das "Vogtfutter", einen Zins, mit dem Prior von Klosterneuburg eine Auseinandersetzung führte, die 1280 beigelegt wurde.[1]

Die Burgruine Arnstein in Sage und Legende

Die Geistersage zu Arnstein

Die Ruine Arnstein hat wie viele andere Schlösser nach dieser Sage auch einen Schlossgeist. Hier ist es ein Reiter auf einem weißen Schimmel, der keine Ruhe findet, und in der Geisterstunde vor der Burg nur von frommen Menschen gesehen werden kann. Nur wenn sie ihn ansprechen, kann seine Seele gerettet werden.[5]

Die Hundesage zu Arnstein

Es handelt sich um die bekannteste Sage um die Burg Arnstein, die in mehreren Versionen existiert. Im Wesentlichen spielt die Sage im Mittelalter, und es geht stets um eine Burgfrau von Arnstein, welche ein Kind mit einen Hundekopf zur Welt bringt, während ihr Mann auf Reisen ist. Sie lässt das Kind töten, was in einigen Versionen verhindert werden kann. Als der Ehemann bei seiner Heimkehr von ihrer Tat erfährt, verleitet er sie dazu, sich selbst für ihre Tat das Todesurteil zu sprechen, das an ihr vollzogen wird. In einer Version handelt es sich um Ritter Konrad von Arnstein, der ins Heilige Land zieht. Die Ehefrau Kunigunde ist hier eine gebürtige Polheimerin.[5] In einer Version sind es Drillinge, welche die Burgfrau als Folge einer ehebrecherischen Beziehung zur Welt bringt und daher beseitigen will. Das Hundemotiv taucht hier ebenfalls auf, als der Burgherr die Zofe bei der Ausführung des Kindertötung ertappt, und sie behauptet, in dem Korb wären kleine Hunde, die sie ertränken soll.<ref">vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 189f.</ref>

Eine Sage von Arnstein

In dieser Sage gilt die Burg Arnstein als verwunschener Ort. Die früheren Burgknechte sind Hasen, und ein Holzfäller, der einen dieser Hasen fängt und als Jause vorgesehen hat, kommt mit dem Schrecken davon. Mit dem für die Geschichte eigentlich unnötigen Motiv, dass es damals in Raisenmarkt noch keine eigene Kirche gab, wird das Spukschloss Arnstein zum Überbleibsel einer heidnischen Vorzeit gemacht.[5]

Literatur

  • Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0

Weblinks

 Burgruine Arnstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 187
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 188
  3. vgl. Burgruine Hernstein, Hernstein.GV.AT, abgerufen am 7. August 2020
  4. vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 187f.
  5. 5,0 5,1 5,2 vgl. Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen, 1999, S. 189 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „schöndorfer189“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.

Anmerkungen


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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Burgruine Arnstein behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).