Burgruine Röthelstein: Unterschied zwischen den Versionen

K
keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
[[File:Austria11Hainburg10.JPG|thumb|Die Burgruine Röthelstein heute]]
Die '''Burgruine Röthelstein''', auch '''Rotenstein''', '''Rothenstein''' beziehungsweise '''Rottenstein''', im Volksmund auch '''Wilhelmschloss''', '''Edenschloss''' und '''Templerburg''' genannt, ist eine im Gebiet der Hainburger Pforte gelegene frühere [[w:Höhenburg|Höhenburg]]. Es handelt sich um eine jener seltenen Burgen, die sich als Ruine erhalten hat, obwohl sie das bereits im Spätmittelalter war.
Die '''Burgruine Röthelstein''', auch '''Rotenstein''', '''Rothenstein''' beziehungsweise '''Rottenstein''', im Volksmund auch '''Wilhelmschloss''', '''Edenschloss''' und '''Templerburg''' genannt, ist eine im Gebiet der Hainburger Pforte gelegene frühere [[w:Höhenburg|Höhenburg]]. Es handelt sich um eine jener seltenen Burgen, die sich als Ruine erhalten hat, obwohl sie das bereits im Spätmittelalter war.


Zeile 17: Zeile 18:


== Die Burgruine Röthelstein in Sage und Legende ==
== Die Burgruine Röthelstein in Sage und Legende ==
[[File:Austria11Hainburg14.JPG|thumb|Ein Blick auf Röthelstein]]
Röthelstein gilt als eine der niederösterreichischen "Templerburgen", die hier gewöhnlich als "Raubritter" ihr Unwesen treiben, wobei sie in der Sage meistens rote Kopfbedeckungen tragen oder rot gewandet sind. Gerade diese Gewandung, die auf den Namen der Burg anspielen dürfte, steht im Widerspruch zur tatsächlichen Ordenstracht der Templer und deutet an, dass hier mehrere Vorstellungen über mittelalterliche Bösewichte miteinander verschmolzen sein dürften. Dass hier jemals tatsächlich [[Templer in Österreich|Templer]] ihr Unwesen getrieben hätten, gilt heute als widerlegt.<ref name ="schöndorfer242">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 242</ref> Was ihr "Raubritterverhalten" betrifft, haben diese Sagen jedoch einen wahren Kern. Röthelstein wurde im 15. Jahrhundert zeitweise von Söldnern und ihren meist adeligen Anführer bewohnt, welche auf der Suche nach Beute (Geld, Lebensmitteln) die Umgebung durchstreiften und die Bevölkerung erpressten. Zu diesen zählte zum Beispiel [[Wilhelm von Enzersdorf]], der um 1411 von Röthelstein aus, die Bürgerschaft der Stadt Hainburg bedrohte. In den 1450er-Jahren errichtete [[Wenko von Ruckenau]], besser bekannt als "''Ledwenko''" mit seinen Leuten an beiden Donauufern zwei Sperren (Tabore), mit denen er von den Reisenden "Abgaben" erpresste. Die Absperrungen wurden um 1458 zerstört.<ref name ="schöndorfer241/>  
Röthelstein gilt als eine der niederösterreichischen "Templerburgen", die hier gewöhnlich als "Raubritter" ihr Unwesen treiben, wobei sie in der Sage meistens rote Kopfbedeckungen tragen oder rot gewandet sind. Gerade diese Gewandung, die auf den Namen der Burg anspielen dürfte, steht im Widerspruch zur tatsächlichen Ordenstracht der Templer und deutet an, dass hier mehrere Vorstellungen über mittelalterliche Bösewichte miteinander verschmolzen sein dürften. Dass hier jemals tatsächlich [[Templer in Österreich|Templer]] ihr Unwesen getrieben hätten, gilt heute als widerlegt.<ref name ="schöndorfer242">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 242</ref> Was ihr "Raubritterverhalten" betrifft, haben diese Sagen jedoch einen wahren Kern. Röthelstein wurde im 15. Jahrhundert zeitweise von Söldnern und ihren meist adeligen Anführer bewohnt, welche auf der Suche nach Beute (Geld, Lebensmitteln) die Umgebung durchstreiften und die Bevölkerung erpressten. Zu diesen zählte zum Beispiel [[Wilhelm von Enzersdorf]], der um 1411 von Röthelstein aus, die Bürgerschaft der Stadt Hainburg bedrohte. In den 1450er-Jahren errichtete [[Wenko von Ruckenau]], besser bekannt als "''Ledwenko''" mit seinen Leuten an beiden Donauufern zwei Sperren (Tabore), mit denen er von den Reisenden "Abgaben" erpresste. Die Absperrungen wurden um 1458 zerstört.<ref name ="schöndorfer241/>  


48.827

Bearbeitungen